Umsatz mit leichtem Plus |
02.08.2018 13:40:00
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AMAG fährt auf der Grünen Welle
"Wir haben unsere grünen Balken analysiert; geschaut, was könnte passieren, dass sie rot werden - das ist uns nicht gelungen", sagte Vorstandschef Helmut Wieser auf eine Journalistenfrage bei der Halbjahres-Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Wien. Mit gewissen Produkten seien die AMAG-Anlagen bis 2025 ausgelastet. Immer mehr Autos werden zur Gänze aus Aluteilen gefertigt. Das gilt auch für Flugzeuge.
Die Auftragsstände bei AMAG-Kunden wie den deutschen Autobauern, Airbus und Boeing sind gut, so Wieser. Die potenziell größte Gefahr sei eine Eintrübung der weltweiten Konjunktur, die zumindest vorerst auch trotz der Handelsstreitigkeiten nicht in Sicht ist. Die Nachfrage nach Aluminium wachse derzeit praktisch in allen Ländern.
Die AMAG setzt - um gegen die Konkurrenz erfolgreich zu sein - auf eine Qualitätsstrategie und Recycling. 80 Prozent des Aluminiums aus Ranshofen in Oberösterreich ist recycelt. Bei extrem schwankenden Alupreisen ein gute Absicherung. Wie sich der Alupreis weiterentwickelt, sei nicht prognostizierbar, hieß es beim Pressetermin.
Wieser erläuterte auch einen großen und wichtigen Standortvorteil seines Unternehmens im Innviertel. Das ist die Nähe zu den Kunden. Die deutschen Autobauer seien nah. Selbiges gelte für Autozulieferer in der Steiermark, der Slowakei, Ungarn und Slowenien sowie Flugzeugbaustandorte in Bayern. "Wir haben viele Kunden im Umkreis von 400, 500 Kilometern. Wenn wir hinliefern, nehmen wir mit dem selben Lkw gleich wieder Schrott mit zurück und verarbeiten diesen", erläuterte der Manager.
Die Strafzölle auf Alu in den USA belasten die AMAG mit rund 5 Mio. Euro. Hierbei gibt es zwei Aspekte, erläuterte Finanzvorstand Gerald Mayr. Bei jenen Aluminiumprodukten die die AMAG aus Kanada in die USA liefert "zahlt sich das der amerikanische Kunde über die gestiegenen Alupreise selbst". Beim Alu aus Europa ist das anders: "Es gibt bestehende längerfristige Verträge. Wir verhandlen mit Kunden und müssen das Leid teilen", so Mayr.
"Gerade in solch turbulenten Zeiten wird deutlich, dass die AMAG mit dem integrierten Standort in Ranshofen und der 20-Prozent-Beteiligung an der Elektrolyse Alouette in Kanada strategisch sehr gut aufgestellt ist", so Wieser. "Die Möglichkeit, auf das eigene in Kanada produzierte Primäraluminium zurückzugreifen, und unsere eigenen Gießerei- und Recycling-Kapazitäten gewährleisten eine hohe Versorgungssicherheit für unseren Standort in Ranshofen."
Das neue Arbeitszeitgesetz hat laut Wieser indes keine Auswirkungen auf den Schichtbetrieb bei der AMAG. Gut genutzt werden die neuen Regeln aber für Verkäufer, die weltweit tätig seien, so der Vorstandschef.
Bei einem Teil der Produktion der AMAG - im Kaltwalzwerk - wird mit dem nächsten Jahr von einem Zwei- auf einem Dreischichtbetrieb umgestellt, wie das in anderen Produktionsteilen des Unternehmens bereits der Fall ist.
Den Weg eines organischen Wachstums am Standort Ranshofen sieht Vorstandschef Wieser im ersten Halbjahr 2018 fortgesetzt. "Neben der Versuchsgießanlage für Walzbarren und der neuen Plattierstation im Segment Walzen wurde auch ein neuer Schmelzofen für Gusslegierungsprodukte in Betrieb genommen. Der Hochlauf der neuen Anlagen des Standorterweiterungsprojekts 'AMAG 2020' verlief positiv." Im Zuge des Hochlaufs der neuen Anlagen würden in der zweiten Jahreshälfte zusätzliche Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen, sodass mit einem deutlichen Mengenwachstum im Segment Walzen im Jahr 2018 und in den Folgejahren gerechnet werden könne.
(Schluss) phs/tsk
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