06.07.2022 13:59:50

Bundesbank: Bargeld verliert in Deutschland weiter an Bedeutung

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Bargeld bleibt das wichtigste Zahlungsmittel der Deutschen, es hat aber 2021 - auch wegen der Corona-Einschränkungen - deutlich an Bedeutung verloren. Wie aus einem aktuellen Bericht der Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland hervorgeht, nutzten Kunden ihre Debitkarte häufiger als zuvor auch für die Zahlung kleinerer Beträge - zu Lasten des Bargelds. Gemessen an der Zahl der Transaktionen wurden im vergangenen Jahr 58 Prozent der Zahlungen in bar abgewickelt. Im Jahr 2017 waren es noch 74 Prozent gewesen. Der Umsatzanteil der Barzahlungen nahm auf 30 (2017: 48) Prozent ab.

Die Debitkarte wurde bei 23 (19) Prozent der Zahlungen eingesetzt, wobei der Umsatzanteil auf 30 (35) Prozent zurückging. Der Umsatzanteil von Überweisungen erhöhte sich auf 15 (6) Prozent, der von Kreditkarten auf 10 (5) Prozent, der von Internetzahlungen auf 8 (4) Prozent und der mobiler Zahlungen auf 2 (0) Prozent. 88 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nach der Pandemie an ihrem aktuellen Bezahlverhalten festhalten wollten.

Für 69 Prozent der Befragten ist es laut Bundesbank aber sehr wichtig oder ziemlich wichtig, Bargeld nutzen können. Bargeld wird nach wie vor verstärkt von älteren Personen genutzt. Den geringsten Barzahlungsanteil am Umsatz haben Befragte zwischen 35 und 44 Jahren. Hier trifft eine hohe Ausgabenlast auf starke familiäre und berufliche Belastungen, was unbare Bezahlmethoden und Internetkäufe unter Umständen praktischer erscheinen lässt.

Betrachtet man die Zahlungsmittelwahl für unterschiedliche Einkommensgruppen, zeigt sich, dass Bargeld nach wie vor deutlich stärker von Befragten mit niedrigem Einkommen genutzt wird. 36 Prozent dieser Umsätze stammen von Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro, was laut Bundesbank die besondere Rolle von Bargeld für die Budgetkontrolle unterstreicht.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

July 06, 2022 08:00 ET (12:00 GMT)

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