September-Event |
09.09.2024 16:40:39
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Keynote: Neue iPhones und Computer-Uhr von Apple erwartet - Aktie klar schwächer
Die neuen iPhone-Modelle dürften ab 19.00 Uhr MESZ am Montag vorgestellt werden. Zudem frischt der Konzern bei seinen September-Events traditionell auch seine Computer-Uhr Apple Watch auf. Und es wird mit neuen Modellen der Airpods-Ohrhörer gerechnet.
Größere Displays für iPhone Pro
Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg wird es das neue iPhone in diesem Jahr wieder in vier Varianten geben: Das Standard-Modell iPhone 16 und das teurere und besser ausgestattete iPhone 16 Pro bekommen jeweils zwei Display-Größen. Das Design soll sich demnach weitgehend an dem der aktuellen Generation orientieren. Ein übliches Upgrade sind bessere Kameras und leistungsstärkere Chips. Die Pro-Modelle bekommen laut Bloomberg aber etwas größere Bildschirme als bisher.
Neuer Kamera-Knopf als Hardware-Innovation
Außerdem soll sich Apple einen weiteren Knopf als Kamera-Auslöser ausgedacht haben. Er soll zum einen ähnlich wie bei Fotokameras funktionieren: Leichter Druck aktiviert den Autofokus, beim Durchdrücken gibt es ein Bild. Zugleich werde der Knopf aber auch ermöglichen, mit Wischbewegungen den Zoom zu steuern.
Die Telefone sollen zudem mehr Arbeitsspeicher bekommen, damit auf ihnen neue Funktionen auf Basis Künstlicher Intelligenz laufen können. Von den bisherigen Modellen ist nur das iPhone 15 Pro aus dem vergangenen Jahr leistungsstark genug dafür. Jetzt sollen alle neuen iPhones bereit für "Apple Intelligence" sein.
Dank KI sollen das iPhone und andere Apple-Geräte das Leben der Nutzer vereinfachen: Verpasste E-Mails und Kurznachrichten zusammenfassen, individuelle Emoji-Symbole erstellen, Informationen auf Zuruf rausfischen - all das soll künftig möglich sein.
Vorerst kein "Apple Intelligence" für EU
Einige der neuen Funktionen werden aber zunächst nicht in der EU verfügbar sein. Der Konzern verweist auf rechtliche Unsicherheiten durch das Digital-Gesetz DMA, das Regeln für große Plattformen aufstellt. Vor allem sei man besorgt, dass die DMA-Vorgaben zur Öffnung für andere Hersteller und Dienste-Anbieter den Schutz der Nutzer-Daten beeinträchtigen könnten, hieß es von Apple. Aber auch für US-Nutzer sollen die Funktionen von "Apple Intelligence" laut Medienberichten schrittweise über mehrere Software-Updates verteilt eingeführt werden.
Neues Gehäuse für Apple Watch
Die Apple Watch wird dem Bloomberg-Bericht zufolge ein etwas größeres Display erhalten und zugleich merklich dünner. Der Konzern hatte die Computer-Uhr vor zehn Jahren vorgestellt und im Frühjahr 2015 auf den Markt gebracht. Seitdem führt die Apple Watch den Markt an und ist die Basis für das Fitness-Geschäft des Konzerns. Bei der größeren Apple Watch Ultra soll es in ihrer dritten Ausführung vor allem Verbesserungen im Inneren geben.
Apple-Event geht anderen Terminen aus dem Weg
Dass Apple neue iPhones an einem Montag vorstellt, ist eher ungewöhnlich - der Konzern geht damit aber gleich zwei anderen Ereignissen aus dem Weg. Am Dienstag dürfte im Heimatmarkt die erste TV-Debatte der Präsidentschaftsanwärter Kamala Harris und Donald Trump allergrößte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und in Europa verkündet der Europäische Gerichtshof (EuGH) seine Entscheidung zum Beihilfestreit zwischen Apple und der EU-Kommission, die den Konzern mehr als 13 Milliarden Dollar Steuern in Irland nachzahlen lassen will. Der EuGH könnte das Verfahren noch einmal an das Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg zurückschicken, vor dem sich Apple durchgesetzt hatte.
Außerdem will der Rivale Huawei nur wenige Stunden nach dem iPhone-Event eigene Neuheiten vorstellen. Erwartet wird vor allem ein Smartphone, dessen Display sich an zwei Seiten auffalten lässt. Huawei war einst die Nummer zwei im weltweiten Mobilfunk-Markt - bis US-Sanktionen den chinesischen Konzern international in die Bedeutungslosigkeit schickten. In China ist Huawei derweil weiterhin stark.
Apple mit deutlichen Verlusten - Niedrige Erwartungen an neue Produkte
Apple steht am Montag mit der jährlichen Produktvorstellung im Fokus. Die neuen iPhone-Modelle, die ab 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit der Öffentlichkeit präsentiert werden, sollen den Technologiekonzern in die Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) katapultieren. Dennoch erwarten Marktbeobachter nur bedingt positive Kursimpulse. Denn bei diesem Boom-Thema hinkt Apple der Konkurrenz bisher hinterher. Zudem wird das Unternehmen unter Verweis auf rechtliche Unsicherheiten seine fortgeschrittenen KI-Funktionen in der EU vorerst nicht einführen.
Die Entwicklung der Aktie an der NASDAQ scheint skeptischen Einschätzungen zunächst recht zu geben. Mit einem Minus von 1,17 Prozent auf 218,23 US-Dollar zeigt sich Apple klar im Minus. Die Aufmerksamkeit gilt weiter der für den kurz- bis mittelfristigen Trend wichtigen 50-Tage-Durchschnittslinie, mit der die Papiere seit vergangener ringen. Sie liegt etwas oberhalb des aktuellen Bewertungsniveaus.
"Es ist wieder einmal Apple-Day", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die anstehende Produktvorstellung. "Es ist der wichtigste Tag für alle Apple-Jünger und auch für die Börse immer ein Termin, an dem Analysten und Investoren ganz genau hinschauen und die Zukunftsfantasie für Umsätze, Gewinne und nicht zuletzt für den Aktienkurs ableiten wollen." Die Änderungen beim neuen iPhone 16 zum Vorgängermodell "sollten sich allerdings in Grenzen halten". Molnar sieht die Aktie auf einem Niveau von 220 Dollar angemessen bewertet. Die wichtige Unterstützung bei 200 Dollar habe beim Marktcrash Anfang August "schon einmal gehalten und sollte Anlegern eine gute Orientierung geben".
Apple hoffe darauf, mit seiner Markenstärke und den neuen KI-Funktionen die Kaufzurückhaltung der Verbraucher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu überwinden, schrieb Susannah Streeter von der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Das Unternehmen müsse hier allerdings einen Rückstand auf Konkurrenten wie Samsung und die Alphabet (Alphabet A (ex Google))-Tochter Google (Alphabet C (ex Google)) aufholen, die bereits früher Smartphones mit KI-Funktionen auf den Markt gebracht hätten.
Auch mit Blick auf die aufgegebenen Pläne für ein elektrisches, selbstfahrendes Auto setzt Apple Streeter zufolge bei Thema KI nun offenbar alles auf die Smartphone-Karte. Sie sieht Apple hier an einer Wegscheide. Denn das Unternehmen habe in diesem Bereich seit Jahren keine wirklichen Innovationen mehr auf den Markt gebracht.
Auch der Blick in den Rückspiegel bereitet bei Apple nur bedingt Freude. Der Kursanstieg seit Jahresbeginn fällt mit knapp 15 Prozent zwar mehr als doppelt so hoch aus wie beim US-Leitindex Dow Jones Industrial - und auch deutlicher als beim Tech-Auswahlindex NASDAQ 100, in dem die Aktie ebenfalls gelistet ist. Doch in beiden Börsenbarometern gibt es etliche Unternehmen, deren Anteilseigner sich 2024 bislang über erheblich höhere Kursgewinne freuen können.
Das gilt vor allem für den Chiphersteller NVIDIA. Das KI-Vorzeigeunternehmen ist zwar in den vergangenen Monaten auch nicht von den Turbulenzen im Technologiesektor verschont geblieben. Doch im bisherigen Jahresverlauf können sich die erfolgsverwöhnten Aktionäre immer noch über mehr als eine Kursverdoppelung freuen.
Und nicht nur andere Tech-Riesen wie die Facebook-Mutter Meta (Meta Platforms (ex Facebook)) und der Nvidia-Branchenkollege Broadcom haben 2024 deutlich besser abgeschnitten als Apple. Auch Aktien aus traditionelleren Branchen wie der Handelskonzern Walmart, der Kreditkartenkonzern American Express sowie die Finanzkonzerne JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) und Goldman Sachs sowie der Softdrinkhersteller Coca-Cola haben Apple abgehängt.
Ein kleiner Trost für die Aktionäre: Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt knapp 3,4 Billionen Dollar ist Apple wieder unangefochten das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Softwareriese Microsoft und Emporkömmling Nvidia, die Apple diesen Status zeitweilig streitig gemacht hatten, folgen mit knapp 3 beziehungsweise rund 2,5 Billionen Dollar auf den nächsten Plätzen.
/so/DP/zb
CUPERTINO (dpa-AFX)
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