Die Preise für Kaffee haben sich zu Wochenbeginn deutlich verbilligt. Kaffee der Sorte Arabica kostete in der Spitze knapp 6 Prozent weniger, Robusta-Kaffee gab um 3,2 Prozent nach. Die Preise für Rohkaffee haben damit ein 18-Monatstief erreicht. Hintergrund des weiteren Preisverfalls ist Kolumbiens überraschende Absenkung der Qualitätsanforderungen für Kaffeebohnen - wodurch der weltweit viertgrößte Kaffeeexporteur (nach Brasilien, Vietnam und Indonesien) ein ausgeweitetes Angebot auf den Markt bringt. Grund für die Absenkung der kolumbianischen Standards ist die mit dem Wetterphänomen El Niño einhergehende Trockenheit, die zu einer schlechteren Entwicklung der Kaffeebohnen geführt hat. Etwa 18 Prozent der Bohnen entsprechen nicht den gängigen Qualitätsanforderungen. Normalerweise sind es nur 10 Prozent. Die an Exportware gestellten Qualitätsanforderungen werden nun verringert, um die schlechteren Qualitäten dennoch exportieren zu können.
Der kräftige Preisverfall bei Kaffee zu Wochenbeginn hängt nicht zuletzt mit der hohen Unsicherheit über die weitere Angebotsentwicklung zusammen. Sollten in Brasilien, mit einem Anteil von 34 Prozent größter Kaffeeexporteur weltweit, die für die Pflanzenentwicklung vorteilhaften Regenfälle anhalten, könnte ein höheres Angebot der Sorte Arabica im kommenden Erntejahr auf den Markt kommen. Die Sorte Robusta könnte weiter unter Druck geraten, sollte die Ernte des weltgrößten Produzenten Vietnam so reichlich ausfallen wie von vielen Marktteilnehmern prognostiziert. Derzeit drücken bereits die Robusta-Exporte aus Brasilien auf den Preis: Sie sind zwischen Januar und September um 51 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum auf 3,4 Millionen Säcke gestiegen - kräftigster Anstieg seit 1990.
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