27.05.2025 12:37:00

Bosch Österreich 2024 mit weniger Umsatz - Investitionen dennoch hoch

Die schwache Konjunktur ist auch am Technologiekonzern Bosch nicht spurlos vorübergegangen. 2024 erzielte das Unternehmen in Österreich einen Umsatz von 1,25 Mrd. Euro, um 9,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Vor allem die Sparten "Mobility" und "Industrial Technology" liefen etwas schlechter, erklärte Bosch-Österreich-Chef Helmut Weinwurm am Dienstag. Dennoch hat das Unternehmen zuletzt rund 200 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

Im Bereich "Mobility" bekam Bosch in Österreich insbesondere den schwachen Fahrzeugmarkt zu spüren, wobei sich einzelne Produktkategorien - etwa Einspritzsysteme für Großmotoren - weiter einer hohen Nachfrage erfreuten, betonte der Chef der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich bei einer Pressekonferenz. In der Sparte "Industrial Technology" wiederum litt Bosch unter dem schwachen Geschäft der Maschinenbau-Industrie. Positiv entwickelten sich hingegen die Umsätze bei Hausgeräten sowie in der Sparte Energy & Building Technology, worunter Kühlungssysteme für Haushalte fallen.

Die Nachfrage nach Wärmepumpen wiederum sei zuletzt zurückgegangen. Zwar laufe das Geschäft für Bosch noch gut, das liege aber daran, dass weiter vom Staat geförderte Aufträge aus dem Jahr 2024 abgearbeitet werden. Mit dem Auslaufen der Förderungen rechne man mit einem deutlich schlechteren Absatz ab dem dritten oder vierten Quartal 2025. "Die Kunden warten nun auf das Förderprogramm 2026", hielt Weinwurm fest.

Bosch gibt mehr Geld für den Standort aus

Neben dem hohen Mitteleinsatz für Forschung und Entwicklung (200 Mio. Euro bzw. 16 Prozent des Jahresumsatzes) hat Bosch in Österreich im vergangenen Jahr auch 32 Mio. Euro für den Ausbau seiner Werke ausgegeben - um 44 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Weinwurm hob dabei vor allem Investitionen in die MethanoI-Infrastruktur im Werk in Hallein sowie in die Wasserstoff-Infrastruktur im Linzer Engineering Center hervor.

Dabei geht es unter anderem um Elektrolyse-Stacks für die Wasserstoff-Herstellung sowie um Wasserstoff-Tankstellenkomponenten. "Trotz aller Unsicherheiten ist es wichtig, dass wir weiter in Zukunftsthemen investieren und die Gratwanderung zwischen gezieltem Kostensparen und Investitionen in profitable Entwicklungsprojekte schaffen", betonte der Manager.

Ausblick bleibt verhalten

Für das laufende Jahr sind die Aussichten von Bosch in Österreich weiter verhalten. Zwar habe sich die Konjunktur im ersten Quartal 2025 etwas erholt, "leichter wird es aber nicht", so Weinwurm. Die Verunsicherung bleibe - auch bedingt durch die Wirren der US-Zollpolitik - weiter hoch. Es sei daher "schwer zu prognostizieren, wo wir am Jahresende herauskommen".

Die Bosch-Gruppe hat in Österreich sechs Gesellschaften und zwölf Standorte. Alle vier Bosch-Unternehmensbereiche sind in Österreich vertreten: "Mobility", "Industrial Technology", "Consumer Goods" sowie "Energy & Building Technology". Bosch hat in Österreich Einheiten für Entwicklung, Produktion und Vertrieb. An den Standorten in Wien, Linz und Hallein sind internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung von Mobilitätslösungen angesiedelt. Produktionsbetriebe gibt es in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching.

tpo/tsk

WEB https://www.bosch.at/

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