Fentanyl-Krise 11.07.2025 17:02:39

Trump: 35 Prozent Zölle gegen Kanada vehängt - Warnung vor möglichen pauschalen Zöllen

Trump: 35 Prozent Zölle gegen Kanada vehängt - Warnung vor möglichen pauschalen Zöllen

Der Republikaner brachte in dem auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichen Brief zu den Zöllen auf die Einfuhr von kanadischen Produkten auch die Fentanyl-Krise ins Spiel.

Trump kritisierte, dass Kanada es nicht geschafft habe, den Zustrom der synthetischen Droge in die USA zu stoppen. Im Zollstreit habe Kanada stattdessen - anstatt mit den USA zusammenzuarbeiten - mit eigenen Zöllen auf eine frühere Zoll-Ankündigung der USA zurückgeschlagen.

Der kanadische Premierminister Mark Carney wies die Vorwürfe auf der Online-Plattform X zurück. Sein Land habe große Fortschritte bei der Bekämpfung von Fentanyl in Nordamerika gemacht und arbeite weiter daran, schrieb Carney.

Fentanyl ist eine synthetische Droge, die schnell und stark abhängig macht. Sie hat in den USA zu einem großen Drogenproblem geführt. Verbrechersyndikate versorgen vorwiegend aus Mexiko heraus den Schwarzmarkt der Vereinigten Staaten mit Drogen. US-Präsident Trump wirft auch Kanada und China vor, für die Fentanyl-Krise mitverantwortlich zu sein.

Handelsgespräche aufgekündigt

Ende Juni hatte Trump bereits Handelsgespräche mit Kanada aufgekündigt. Als Grund hatte Trump eine von Kanada geplante Einführung einer Digitalsteuer auf Geschäfte amerikanischer Unternehmen genannt. Die USA sind für Kanada mit Abstand der wichtigste Handelspartner.

In den vorigen Tagen hatte der Republikaner bereits zahlreiche Briefe an andere Länder öffentlich gemacht. Die EU war bislang nicht darunter.

Das ist der aktuelle Stand (Start 1. August):

* Japan: 25 Prozent

* Südkorea: 25 Prozent

* Malaysia: 25 Prozent

* Kasachstan: 25 Prozent

* Südafrika: 30 Prozent

* Laos: 40 Prozent

* Myanmar: 40 Prozent

* Tunesien: 25 Prozent

* Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent

* Indonesien: 32 Prozent

* Bangladesch: 35 Prozent

* Serbien: 35 Prozent

* Kambodscha: 36 Prozent

* Thailand: 36 Prozent

* Libyen: 30 Prozent

* Irak: 30 Prozent

* Algerien: 30 Prozent

* Moldau: 25 Prozent

* Philippinen: 20 Prozent

* Brunei: 25 Prozent

* Sri Lanka: 30 Prozent

* Brasilien: 50 Prozent

* Kanada: 35 Prozent/rin/cah/DP/men

Trump warnt vor möglichen pauschalen Zöllen von 15 bis 20 Prozent

Die Basiszölle für den Handel mit den USA könnten bald steigen. US-Präsident Donald Trump erklärte in einem Interview, er plane, pauschale Zölle in Höhe von 15 bis 20 Prozent für die meisten Handelspartner zu erheben, denen noch keine Zollsätze mitgeteilt wurden. Das wäre höher als die derzeit geltenden 10 Prozent.

"Wir werden einfach sagen, dass alle übrigen Länder zahlen müssen, egal ob es 20 oder 15 Prozent sind. Das werden wir jetzt ausarbeiten", erklärte er in einem Interview mit NBC News. Trump sagte auch, er werde "in den nächsten Stunden" einen Brief an die Europäische Union schicken, um sie über den neuen Zollsatz zu informieren.

Das Interview fand statt kurz bevor Trump bekannt gab, dass er ab dem 1. August einen Zollsatz von 35 Prozent auf kanadische Importe erheben werde. Eine Ausnahmeregelung für Waren, die dem Abkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada entsprechen, würde weiterhin gelten, teilte das Weiße Haus mit.

WASHINGTON (dpa-AFX) / DOW JONES

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Bildquelle: Scott Eisen/Getty Images,Joe Raedle/Getty Images,Action Sports Photography / Shutterstock.com
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