Euro steigt erstmals seit August 2015 über 1,15 Dollar

Ausschlaggebend für die Kursgewinne des Euro ist aus Expertensicht in erster Linie die Geldpolitik großer Notenbanken. Zum einen deutet vieles darauf hin, dass sich die amerikanische Notenbank viel Zeit mit ihrer Ende 2015 begonnen Zinswende lässt. An den Finanzmärkten gilt es mittlerweile als zweifelhaft, ob die Fed in diesem Jahr überhaupt noch einmal eine Zinsanhebung vornimmt. Das schwächt den Dollar, der zurzeit nicht nur zum Euro unter Druck steht.

Zum anderen sind die Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik noch weiter in nennenswertem Umfang lockert, eher gering. Zwar hatte die EZB im März zahlreiche zusätzliche Schritte im Kampf gegen die derzeitige Niedrig-Inflation ergriffen. Allerdings wurden verstärkt Maßnahmen ergriffen, die auf die schwache Kreditvergabe der Banken zielen und damit weniger eine Schwächung des Euro bewirken. Weitere Zinssenkungen gelten wegen der bereits negativen Effekte der Niedrigzinsen auf die Profitabilität der Banken als problematisch. Dies alles stärkt den Euro.

FRANKFURT (dpa-AFX)