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29.08.2025 20:14:38
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Experte warnt: Luft für Goldpreis über 3.400 Dollar wird dünn
Mit dem Höhenflug der vergangenen Tage näherte sich der Goldpreis seinem Rekordhoch aus dem April von gut 3.500 Dollar. Ein wichtiger Preistreiber ist die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Für eine Lockerung der Geldpolitik spricht derzeit besonders der schwächelnde US-Arbeitsmarkt. Am Freitagnachmittag kam ein weiteres Argument hinzu: In den USA hat sich die Stimmung der Verbraucher im August etwas stärker eingetrübt als erwartet.
Am Markt wird mittlerweile fest mit einer Senkung des Leitzinses durch die US-Notenbank Fed auf der nächsten Zinssitzung Mitte September gerechnet. Da Gold keine Marktzinsen abwirft, sorgt die Aussicht auf weniger Zinsen in der größten Volkswirtschaft der Welt für eine stärkere Nachfrage nach dem Edelmetall.
Darüber hinaus hat auch der sich zuspitzende Machtkampf zwischen dem Weißen Haus und der US-Notenbank für Unsicherheit an den Finanzmärkten gesorgt und die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen gestützt. Zuletzt hatte die Fed-Gouverneurin Lisa Cook Klage gegen US-Präsident Trump wegen ihrer Entlassung eingereicht. Es droht damit ein längerer Rechtsstreit über mehrere Instanzen.
Frank Monkam, Leiter des Makrohandels bei Buffalo Bayou Commodities, resümierte: "Eine weitere Ebene geopolitischer Unsicherheit im Zusammenhang mit Risiken rund um die Fed und die allgemeine Unabhängigkeit staatlicher Institutionen treibt die Kapitalflüsse in Gold." Die Erwartungen hinsichtlich weiterer Goldkäufe durch die Zentralbanken im September stützten den Markt ebenfalls.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies zudem auf eine stärkere Nachfrage nach Gold-ETFs, also Wertpapieren, die mit dem Edelmetall hinterlegt sind. Demnach habe es hier in den vergangenen Tagen einen Zuwachs um knapp 15 Tonnen gegeben.
LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX)
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