Im Idealfall schließt die zugrundeliegende XYZ-Aktie am Bewertungstag auf oder leicht oberhalb des Caps. Im Beispiel reicht also ein unveränderter Aktienkurs, um die maximale Rendite zu erzielen. Anleger erhalten in diesem Szenario den Höchstbetrag von 50 Euro. Bei einem Kaufpreis von 45 Euro realisieren sie in diesem Szenario einen Gewinn von 5 Euro oder 11,1 Prozent und erwirtschaften die Maximalrendite des Produkts. Der Höchstbetrag von 50 Euro wird auch gezahlt, wenn die XYZ-Aktie wesentlich stärker gestiegen ist. Im direkten Vergleich wäre nun aber die Anlage in einem Discount-Zertifikat mit einem höheren Cap oder in der Aktie selbst profitabler gewesen. Anleger können den Aktienkurs, oberhalb dessen sich eine Direktanlage in der Aktie als lohnenswerter erweist, leicht bestimmen. Zur Ermittlung dieses Outperformance-Punkts wird der maximal mögliche Ertrag des Discount-Zertifikats auf den Aktienkurs zum Kaufzeitpunkt bezogen.

Eine Direktanlage bringt also immer dann einen höheren Gewinn als das Discount-Zertifikat, wenn die Aktie am Bewertungstag oberhalb von 55,55 Euro notiert. Ein wesentliches Merkmal von Discount-Zertifikaten ist, dass der Rabatt leichte Kursverluste der Aktie abfedert.
Wenn die Aktie zum Bewertungstag etwa 5 Euro oder 10 Prozent unter ihrem Kurs zum Zeitpunkt des Kaufs des Discount-Zertifikats und damit auch unter dessen Cap liegt, erhalten Anleger je nach Produktausgestaltung eine Rückzahlung von 45 Euro oder die physische Lieferung von XYZ-Aktien. Sie realisieren bei einem Verkauf dieser Aktien zum Kurs von 45 Euro allerdings noch keinen Verlust; denn dieser Kurs entspricht ihrem rabattierten Einstandspreis.
Um den gewinnneutralen Aktienkurs (Break-even-Kurs) zu berechnen, bei dem Anleger weder Gewinne noch Verluste verbuchen, genügt ein Blick auf den Einstandskurs des Discount-Zertifikats. Im Beispiel betrug der Kurs des Zertifikats 45 Euro bei einem Aktienkurs von 50 Euro. Steht die XYZ-Aktie am Bewertungstag bei 45 Euro, so beträgt der Ertrag des Anlegers null Prozent.
Zertifikate sind gerade bei leicht sinkenden Kursen also – abgesehen von eventuellen Dividendenausschüttungen – besser gestellt als Aktionäre, die bereits einen Verlust von 10 Prozent verbuchen.

In einem negativen Szenario schließt die XYZ-Aktie am Bewertungstag unterhalb des Kaufpreises des Discount-Zertifikats, etwa bei 39 Euro. Dies entspricht auch dem Rückzahlungsbetrag des Zertifikats oder dem Gegenwert der gelieferten Aktie, sodass Anleger einen Verlust von 6 Euro oder 13,3 Prozent erleiden. Bei der Aktie ist dagegen ein Verlust von 11 Euro oder 22 Prozent angefallen.
In einem negativen Szenario schließt die XYZ-Aktie am Bewertungstag unterhalb des Kaufpreises des Discount-Zertifikats, etwa bei 39 Euro. Dies entspricht auch dem Rückzahlungsbetrag des Zertifikats oder dem Gegenwert der gelieferten Aktie, sodass Anleger einen Verlust von 6 Euro oder 13,3 Prozent erleiden. Bei der Aktie ist dagegen ein Verlust von 11 Euro oder 22 Prozent angefallen.
Anleger sollten bereits bei der Auswahl ihres Discount-Zertifikats beachten, dass auch Produkte mit niedrigen Caps (also niedrigen Höchstbeträgen) und folglich hohen Discounts keinen Kapitalschutz bieten. Außer der Auszahlung des Höchstbetrags können Anleger in Discount-Zertifikaten keine laufenden Erträge wie etwa Dividenden erzielen, die mögliche Kapitalverluste mindern. Im ungünstigsten Szenario, bei einer wertlosen Aktie, entsteht auch Anlegern im Discount-Zertifikat ein Totalverlust.
