Für alle Kurssteigerungen oberhalb des Basispreises von 50 Euro erzielen Anleger eine um den Partizipationsfaktor von 1,5 höhere Rendite als die Aktie. Idealerweise liegt also der Schlusskurs der zugrunde liegenden XYZ-Aktie am Bewertungstag deutlich über dem Basispreis, etwa bei 60 Euro. Die Differenz aus Schlusskurs und Basispreis von 10 Euro wird mit dem Partizipationsfaktor von 1,5 multipliziert und zuzüglich des Basispreises zurückgezahlt (10 Euro × 1,5 + 50 Euro = 65 Euro).
Legt die Aktie als um 20 Prozent zu, führt das beim Outperformance-Zertifikat zu einem Plus von 30 Prozent. Dies gilt auch für wesentlich höhere Kurse der XYZ-Aktie, denn die Partizipation des Zertifikats ist nicht begrenzt. Dabei gilt: Je höher der Aktienkurs, desto besser. Aber auch bei nur moderaten Kursgewinnen in der Aktie erzielen Anleger immer bessere Erfolge als beim Direktinvestment. Sofern die Aktie am Bewertungstag unverändert bei 50 Euro notiert, erzielen Anleger mit dem Outperformance-Zertifikat weder einen Gewinn noch einen Verlust und schneiden damit ebenso ab wie im Direktinvestment.
Gegenüber diesem entfallen beim Outperformance-Zertifikat allerdings die Dividendenzahlungen, da sie zur Erzeugung des Outperformance-Mechanismus genutzt wurden. Kapitalverluste können zum Laufzeitende entstehen, wenn der Aktienkurs unterhalb des Einstiegspreises notiert oder aber das Zertifikat mit einem Aufgeld erworben wurde. Wer das Zertifikat mit einem Abgeld gekauft hat, realisiert entsprechend einen Gewinn. Schließt die zugrunde liegende XYZ-Aktie am Bewertungstag unter dem Basispreis, etwa bei 40 Euro, partizipieren Anleger im Verhältnis 1 :1 an dieser Entwicklung.
Sie realisieren entsprechend den gleichen Verlust wie die Aktie. Diese Partizipation gilt natürlich auch dann, wenn der XYZ-Aktienkurs wesentlich stärker fällt. Anleger sollten schon bei der Auswahl ihres Outperformance-Zertifikats beachten, dass auch sehr niedrige Basispreise oder hohe Partizipationsfaktoren keine Garantie für eine eben solche Rendite sein können. Diese Zertifikate generieren keine laufenden Erträge, etwa Dividenden, mit denen sich potenzielle Kapitalverluste mildern lassen. Im ungünstigsten Fall, bei einem Aktienkurs von null Euro, entsteht Anlegern im Outperformance-Zertifikat ein Totalverlust.
