Anleger, die davon ausgehen, dass der Basiswert – hier der XYZ-Aktienindex – in Zukunft steigen wird, können davon mit einem Indexzertifikat profitieren. Notiert der XYZ-Index aktuell bei 10.000 Punkten und weist das Indexzertifikat ein Bezugsverhältnis von 1:100 auf, so steht dessen Kurs nicht bei 10.000, sondern bei handlichen 100 Euro. Durch das Bezugsverhältnis von 1:100 wird eine kleine Stückelung erreicht, sodass Anleger den Gegenwert ihres Investments über die Stückzahl steuern können – und auch kleine und mittlere Anlagebeträge diversifiziert einsetzen können.
Durch den Kauf des Indexzertifikats investieren Anleger in einen diversifizierten Index, der sich aus mehreren Einzeltiteln zusammensetzt und so eine Risikostreuung ermöglicht. Dies ist unter dem Aspekt der Transaktionskosten deutlich günstiger als diverse Direktinvestments in eine große Zahl einzelner Aktien. Der Umfang der Diversifikation ist abhängig von der Anzahl der im Index enthaltenen Aktien und wie weit diese geografisch verteilt sind und/oder verschiedene Branchen abdecken. So reduziert sich die Abhängigkeit des Anlageerfolges von Einzelwerten. Durch Diversifikation senken Anleger das Gesamtrisiko eines Investments.
Für das beispielhafte Zertifikat auf den XYZ-Index wird kein Verwaltungsentgelt berechnet, also partizipiert der Anleger direkt im Verhältnis 1:1 an positiven wie negativen Kursentwicklungen des Index. In der Regel fällt lediglich eine kleine Differenz zwischen An- und Verkaufskurs (Geld- und Briefkurs, auch Bid-Ask-Spread) von wenigen Cents an. Steht der Index etwa bei genau 10 000 Punkten, können Anleger bei einer Preisstellung (Quotierung) des Emittenten von 99,99 – 100,01 Euro das Index-Zertifikat etwa zu 100,01 Euro kaufen und zu 99,99 Euro verkaufen. Diese Spanne von 0,02 Euro entspricht also lediglich zwei Indexpunkten.
Vorsicht: Bei großen nationalen und internationalen Indizes, die zumeist ohne Verwaltungsentgelt angeboten werden, sind die Geld-Brief-Spannen äußerst gering; bei weniger bedeutenden Indizes oder solchen mit weniger liquide handelbaren Komponenten (etwa Nebenwerte oder Aktien aus „exotischen“ Ländern und Regionen) wird die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs in der Regel höher ausfallen. Steigt der XYZ-Index um 10 Prozent auf 11.000 Punkte, so legt das Indexzertifikat ebenso um 10 Prozent zu und notiert bei 110 Euro. Verkauft der Anleger dann das Zertifikat, realisiert er – Kosten außer Acht gelassen – einen Gewinn in Höhe von 10 Prozent auf sein investiertes Kapital.
Fällt der XYZ-Index um 10 Prozent auf 9.000 Punkte, verliert das Index-Zertifikat ebenso 10 Prozent und notiert bei 90 Euro. Verkauft der Anleger dann das Zertifikat, realisiert er – Kosten außer Acht gelassen – einen Verlust in Höhe von 10 Prozent auf sein investiertes Kapital.
Tipp: Aufgrund der unbegrenzten Laufzeit der meisten Indexzertifikate sind Anleger völlig flexibel, was die Haltedauer ihrer Position betrifft. Viele Index-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit eignen sich daher auch für regelmäßige Anlagen im Rahmen eines Sparplans.