Tilray gehört nach Börsenwert zu den weltweit größten Cannabis-Unternehmen. Im März 2025 betrug die Marktkapitalisierung des kanadischen Pharma- und Cannabis-Konzerns rund 601,55 Millionen Euro – ein Rückgang um 51,25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2013 und dem Börsengang an der Nasdaq im Juli 2018 als eine der bekanntesten Marken im Cannabis-Sektor etabliert. Als erstes Cannabis-Unternehmen, das sich an die US-Technologiebörse wagte, unterzeichnete Tilray noch im selben Jahr eine Partnerschaft mit Sandoz Generic Pharmaceuticals, einer Tochtergesellschaft von Novartis, um medizinische Cannabisprodukte zu vertreiben.
Tilray setzt stark auf den Bereich medizinisches Cannabis, in dem das Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil sieht. Es nutzt einen hochmodernen Kälteextraktionsprozess, um die Wirkstoffe in seinen Produkten bestmöglich zu erhalten. Ähnlich wie Wettbewerber Canopy Growth arbeitet Tilray eng mit Ärzten, Patienten und Regulierungsbehörden zusammen, um die Akzeptanz von medizinischem Cannabis zu fördern. Ein einzigartiges Farbsystem hilft Patienten dabei, zwischen THC-dominanten, CBD-dominanten und ausgewogenen THC/CBD-Produkten zu unterscheiden.
Im Mai 2021 fusionierte Tilray mit dem kanadischen Wettbewerber Aphria, wodurch eines der weltweit größten Cannabis-Unternehmen entstand. Obwohl der Name Tilray beibehalten wurde, hält Aphria nun 62 Prozent der Anteile. Die Fusion sollte dem Unternehmen helfen, seine Position auf dem globalen Markt zu stärken und effizienter zu wirtschaften.
Die Tilray-Aktie hat in den letzten Jahren eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Nach einem starken Anstieg im Jahr 2021, getrieben durch die Fusion mit Aphria und Hoffnungen auf eine schnelle Legalisierung, folgte eine Phase der Ernüchterung. Verzögerte regulatorische Fortschritte in den USA und Deutschland sowie ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld führten zu einem kontinuierlichen Kursrückgang.
2022 und 2023 waren von Seitwärtsbewegungen und Rücksetzern geprägt, da sich das Wachstum verlangsamte und Investoren Vertrauen verloren. Trotz guter Geschäftszahlen und einer Umsatzsteigerung blieb der Aktienkurs unter Druck.
2024 und 2025 setzten den Abwärtstrend fort. Um sein Geschäft weiter abzusichern, setzt Tilray zunehmend auf Diversifikation. So hat sich das Unternehmen mit der Übernahme mehrerer Craft-Bier-Brauereien in den USA zum fünftgrößten Produzenten in diesem Bereich entwickelt. Diese Strategie soll Tilray eine stabile Umsatzquelle neben dem volatilen Cannabismarkt sichern.