Anleger sollten vor dem Kauf eines Discount-Call-Optionsscheins eine differenzierte Markteinschätzung entwickeln, da sich dieses Produkt vor allem für moderat steigende Märkte eignet. Die Lage des Basiswertkurses im Verhältnis zu Basispreis und Cap ist das Steuerungsinstrument für die individuelle Risikobereitschaft oder Renditeerwartung. Grundsätzlich können zwei Strategien unterschieden werden.
Anleger, die eine defensivere Strategie verfolgen möchten, wählen einen Discount-Call-Optionsschein, dessen Cap auf Höhe des aktuellen Basiswertkurses liegt. In dieser Konstellation entspricht der Charakter des Produkts nun dem eines gehebelten Discount-Zertifikats, denn nun stehen nicht mehr steigende Kurse im Fokus des Interesses, sondern der kontinuierliche Zeitwertgewinn bei konstanten bzw. stagnierenden Kursen.
Eine offensivere Strategie bietet sich an, wenn Anleger von Kurssteigerungen des Basiswerts ausgehen und deshalb einen Discount-Call-Optionsschein wählen, dessen Basispreis auf Höhe des aktuellen Basiswertkurses liegt. In dieser Konstellation entspricht der Charakter des Discount-Call-Optionsscheins eher einem klassischen Call-Optionsschein. Um einen Gewinn zu erzielen, ist es wichtig, dass der Basiswertkurs steigt – je mehr, desto besser. Anleger riskieren lediglich, dass ihnen bei Basiswertkursen oberhalb des Caps ein Teil der möglichen Rendite entgeht. Anleger sollten bei der Wahl des Discount-Call-Optionsscheins beachten, dass das Produkt eine ausreichend lange Laufzeit aufweist, damit sich die Erwartung steigender Kurse entsprechend im Kurs niederschlagen kann.
Aufgrund der enthaltenen Optionskomponenten reagiert der Discount-Call-Optionsschein insbesondere bei langer Restlaufzeit oberhalb des Basispreises zunächst nicht so stark wie ein klassischer Call-Optionsschein auf Kurssteigerungen. Bis zum Ende der Laufzeit ist dann die zunehmende Annäherung des Preises des Discount-Call-Optionsscheins an dessen inneren Wert zu beobachten. Wichtig: Anleger sollten bedenken, dass steigende Kurse in der Regel ein Zeichen für geringere Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung einer Aktie oder auch eines Index sind. Sinkende Unsicherheit bedeutet aber am Optionsmarkt zumeist, dass die Volatilitäten oder Schwankungsbreiten fallen. Wer Discount-Call-Optionsscheine hält, sollte beachten, dass zwar ein Teil der positiven Preiseffekte aus steigenden Kursen durch den negativen Einfluss sinkender Volatilitäten ausgeglichen werden könnte, dieser Effekt allerdings deutlich geringer ausfällt als bei einem klassischen Call-Optionsschein.
Unsere Empfehlung: Discount-Call-Optionsscheine erweisen sich damit insbesondere für Einsteiger im Optionsscheinhandel als robuste Alternative zu klassischen Optionsscheinen oder auch Knock-Out-Produkten.