05.12.2025 12:46:00

Digitaler Euro soll Europas Souveränität stärken

Der digitale Euro soll das bestehende Bargeld ergänzen, Europas Unabhängigkeit stärken und Gebühren an nicht-europäische Zahlungsdienstleister reduzieren. Darauf haben Vertreter aus Politik und Finanzbranche am Freitag bei einer Podiumsdiskussion in Wien hingewiesen. Die EU plant, den digitalen Euro 2029 einzuführen.

"Der digitale Euro ist für mich nur die Fortsetzung der Einführung des Euro vor mehr als 25 Jahren", sagte Finanzminister Markus Marterbauer. In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen könne Europa mit einer digitalen Währung gegenüber US-Unternehmen wie Visa oder Mastercard unabhängiger werden und Gebühren an diese Unternehmen einsparen.

Auch EU-Abgeordnete Evelyn Regner betonte die Vorteile des digitalen Euro. "Es geht um europäische Souveränität", sagte sie. Souveränität bedeute, "unsere Zahlungsmittel so zu verwenden, wie wir sie verwenden wollen". Die Folgen der Abhängigkeit von US-Finanzdienstleistern hätten etwa Richterinnen und Richter des Internationalen Strafgerichtshofs gespürt. US-Präsident Donald Trump habe sie sanktioniert, weil sie an Fällen zu Israel und den USA gearbeitet hatten. Nun könnten sie ihre Kreditkarten nicht mehr nützen.

"Zwilling des Bargelds"

Wie der digitale Euro im Alltag funktionieren soll, erläuterte OeNB-Direktor Josef Meichenitsch. Der digitale Euro solle Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen. "Die täglichen Vorteile sind auch ganz klar", sagte Meichenitsch. Der digitale Euro wäre überall im Euroraum mit kostenlosen Transaktionen verfügbar, die hohen Datenschutzstandards entsprechen würden.

Zudem sollen Transaktionen auch ohne Internetzugang möglich sein, Geld könne direkt von einer Person zur anderen übertragen werden. "Im Wesentlichen ist der digitale Euro ein Zwilling des Bargelds und bringt die Vorteile des Bargelds in den digitalen Raum", so Meichenitsch.

fhp/kre

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