Bilanz präsentiert 20.10.2025 16:14:00

"Sell on good news": Warum die DroneShield-Aktie trotz Rekordzahlen fällt

"Sell on good news": Warum die DroneShield-Aktie trotz Rekordzahlen fällt

• DroneShield erzielt mit einem Umsatzplus von über 1.000 Prozent ein Rekordquartal
• Trotz starker Zahlen fällt die Aktie nach anfänglichen Gewinnen deutlich ins Minus
• Fokus auf Software-Umsätze und technologische Erweiterung soll langfristiges Wachstum sichern

Zeitweise ging es für die DroneShield-Aktie im Handel in Australien um rund sechs Prozent auf 4,88 AUD nach oben - am Ende hatten Anleger aber Verluste im Depot: Mit einem Abschlag von 2,61 Prozent schloss der Anteilsschein bei 4,470 AUD deutlich niedriger als noch am Freitag.

Glänzende Quartalszahlen präsentiert

Dabei hatten Anleger zunächst überaus wohlwollend auf die starken Quartalszahlen des Drohnenabwehr-Experten reagiert. Im dritten Quartal hat das Unternehmen einen satten Umsatzrekord eingefahren: Nach 7,8 Millionen AUD an Erlösen im Vorjahreszeitraum setzte das Unternehmen im aktuellen Berichtsquartal mit 92,9 Millionen AUD rund 1.091 Prozent mehr um als zuvor.

Die positive Entwicklung spiegelt sich auch im operativen Cashflow wider, der bei 20,1 Millionen AUD liegt, während im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 19,4 Millionen AUD verbucht wurde. Die Cash-Eingänge stiegen um 751 Prozent auf 77,4 Millionen AUD.

Besonders bemerkenswert: Der bisherige Auftragseingang 2025 beläuft sich bereits auf 193,1 Millionen AUD - mehr als das Dreifache des gesamten Jahresvolumens von 2024 (57 Millionen AUD).

Technologie-Führungsteam verstärkt

Zeitgleich gab DroneShield am Montag auch eine personelle Verstärkung des Technologie-Führungsteams bekannt. Angus Harris wird zum Chief Technology Officer befördert und ist von nun an verantwortlich für die Leitung des Engineering-Teams des Unternehmens und die technische Umsetzung aller Produktlinien. Dadurch könne sich das Unternehmen auf die Gestaltung der globalen Produkt- und Technologiestrategie konzentrieren, um die nächste Wachstumsphase des Unternehmens zu unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Harris war vor seiner Beförderung als Leiter des Softwareentwicklungsteams von DroneShield tätig.

Oleg Vornik, CEO von DroneShield, kommentierte die Personalie mit den Worten: "Angus Harris hat bereits als VP of Software Engineering eine führende Rolle im Technologiebereich übernommen und dabei technische Kompetenz, operative Disziplin und unternehmensweite Zusammenarbeit unter Beweis gestellt. Seine Ernennung zum CTO erweitert den Pool an hochqualifizierten Fachkräften und positioniert das Unternehmen für die nächste Generation von Drohnenabwehrlösungen, insbesondere da das Unternehmen einen deutlichen Umsatzanstieg im SaaS-Bereich anstrebt."

DroneShields Geschäftsmodell überzeugt - die Zahlen nicht?

DroneShields Geschäft wird insbesondere durch die explodierende Nachfrage nach Counter-Drone-Technologien - hier im Speziellen aus Europa und von NATO-Partnern - angetrieben. Der größte Einzelauftrag der Firmengeschichte - ein 61,6-Millionen-AUD-Projekt eines europäischen Militärkunden - wurde bereits im dritten Quartal 2025 ausgeliefert, wobei die Zahlungen im laufenden und kommenden Quartal erwartet werden.

Um das rasante Wachstum zu unterstützen, investiert DroneShield massiv in neue Kapazitäten. Wie auf der Unternehmenswebsite bekannt gegeben wurde, fließen 13 Millionen AUD in ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Adelaide/Südaustralien. Gleichzeitig wird die F&E-Präsenz in den USA verdoppelt.

Auf Produktseite führte das Unternehmen mit "DroneSentry-C2 Enterprise" eine neue Software-Plattform für großangelegte Counter-Drone-Einsätze ein, die bereits an der NATO-Ostflanke zum Einsatz kommt.

Dabei gilt der Fokus auf die Software-Transformation als langfristiger Wachstumstreiber, denn neben dem Hardware-Geschäft entwickelt sich der Software-Bereich zunehmend zum wichtigen Umsatztreiber. Die SaaS-Umsätze (Software-as-a-Service) stiegen um 400 Prozent auf 3,5 Millionen AUD. Mit neuen Abo-Produkten wie SentryCiv für den zivilen Bereich strebt DroneShield an, langfristig bis zu 50 Prozent des Gesamtumsatzes über wiederkehrende Software-Einnahmen zu generieren

Dass Anleger am Montag schlussendlich doch die Reißleine ziehen, könnte der hohen Bewertung des Unternehmens zu schulden sein. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie an der Börse in Sydney bereits 484 Prozent zugelegt - auf Sicht der letzten fünf Handelstage haben Anleger aber ein Minus von rund 26 Prozent im Depot. Möglicherweise kam es angesichts der starken Zahlen zu einem typischen "Sell on good news"-Event.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Droneshield
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