Stoltenberg: Türkei kann sich ohne Hilfe der Nato verteidigen

   OSLO (AFP)--Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet nach eigenen Angaben nicht damit, dass die Türkei das Militärbündnis um eine groß angelegte Unterstützung im Kampf gegen Extremisten bitten wird. "Die Türkei hat eine sehr starke Armee und sehr starke Sicherheitskräfte", sagte Stoltenberg am Montag in einem Telefoninterview mit dem britischen Sender BBC. "Es ist deshalb keine Anfrage nach einer substanziellen militärischen Unterstützung in Sicht."

   Stoltenberg verwies darauf, dass die Nato im Südosten der Türkei seit Anfang 2013 Patriot-Luftabwehrraketen stationiert hat, um das Land gegen mögliche Angriffe zu schützen. An dem Raketenstützpunkt sind auch Bundeswehrsoldaten im Einsatz.

   Die Botschafter der 28 Nato-Mitgliedstaaten kommen am Dienstag auf Antrag der Türkei in Brüssel zusammen, um über die zunehmenden Spannungen zwischen Ankara und der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) sowie den Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu beraten. Die Türkei hatte am Freitag zunächst mit Luftangriffen gegen den IS in Syrien begonnen und sie dann auf die PKK im Nordirak ausgedehnt.

   Stoltenberg begrüßte das Vorgehen der Türkei gegen den IS. Zugleich mahnte er, dass "Selbstverteidigung angemessen" sein müsse. In einem Interview mit dem norwegischen Fernsehen am Sonntagabend hatte er davor gewarnt, den jahrelangen mühsamen Friedensprozess zwischen Ankara und den Kurden zu gefährden.

   Der IS wird für einen Anschlag im türkischen Suruc mit 32 Toten verantwortlich gemacht. Die PKK bekannte sich am Sonntag zu einem Anschlag, bei dem zwei türkische Soldaten getötet wurden. Zuvor hatte sie sich bereits zur Tötung zweier Polizisten bekannt, die dem IS nahe gestanden haben sollen.

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   DJG/smh

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   July 27, 2015 08:14 ET (12:14 GMT)- - 08 14 AM EDT 07-27-15