Negative Konsequenzen |
01.06.2018 13:18:00
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US-Strafzölle - Österreichs Stahlindustrie fürchtet Umwegimporte
Die EU habe 2017 bereits mit rund 40 Mio. Tonnen mehr Stahl importiert als je zuvor. Nun drohten "massive negative Konsequenzen, wenn als indirekte Folge der US-Zölle verstärkt Billig-Stahl insbesondere aus China nach Europa kommt". Internationale Experten schätzten, dass die Stahl- und Aluminiumimporte in die EU infolge der US-Zölle zumindest um ein Drittel steigen werden, schreibt Roman Stiftner, Geschäftsführer der Fachverbände Bergbau-Stahl sowie Nichteisen-Metall der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in einer Aussendung. Er plädiert für "eine starke gemeinsame Antwort der EU, die auch Schutzmaßnahmen für die europäische Stahl- und Aluminiumindustrie beinhalten muss."
Auslöser des Konflikts seien globale Überkapazitäten, vor allem nach dem Bau neuer Stahl- und Aluminiumwerke in China. Diese Überkapazitäten aber auch weltweite kapazitäts- und marktverzerrende Subventionen und staatliche Stützungsmaßnahmen müssten beseitigt werden.
Österreichs Stahl- und Aluminiumindustrie liefere hoch spezialisierte Waren in die USA, die dort großteils nicht in der Menge und Qualität erzeugt werden können. "Es liegt daher auch im Interesse der amerikanischen Unternehmen, weiterhin diese Produkte ohne Mehrkosten einsetzen zu können. Mit den jetzigen Strafzöllen schneiden sich die Amerikaner eigentlich ins eigene Fleisch", argumentiert Stiftner.
Österreich hat 2017 200.000 Tonnen Stahl und Stahlprodukte mit einem Wert von etwa 400 Millionen Euro sowie rund 40.000 Tonnen Aluminium und Aluminiumprodukte im Wert von 170 Millionen Euro in die USA exportiert.
(Schluss) tsk/ggr

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