Christian Scheid-Kolumne 08.03.2016 09:24:40

Österreichische Post Protect Aktienanleihe - Gespaltene Analysten

Kolumne

Die Ankündigung der Deutschen Post, mit ihrer Tochter DHL stark im österreichischen Paketmarkt expandieren zu wollen, ließ die Aktie der Österreichischen Post im Sommer vergangenen Jahres abstürzen. Kein Wunder: Das Geschäft ist für die Österreichische Post immens wichtig: 2015 wuchs der Paketversand auf dem Heimatmarkt um 3,7 Prozent auf 156,8 Mio. Stück. Davon entfielen auf die Post 80 Mio. Stück. Inwieweit der Vorstoß der Deutschen das Geschäft der Platzhirschen belasten wird, ist unter Experten umstritten.

Entsprechend könnten auch die Analystenurteile unterschiedlicher kaum sein. Die Experten von RBC Capital Markets haben jüngst ihre Empfehlung "Outperform" mit einem Kursziel von 43,00 Euro bekräftigt. Diese Marke liegt fast zehn Euro über dem aktuellen Niveau. Ganz anderer Meinung ist Goldman Sachs: Die Experten der US-Investmentbank haben ihr Kursziel von 31,00 auf 30,00 Euro gesenkt und empfehlen die Aktie zum Verkauf. Erst mit den nächsten Preiserhöhungen im Jahr 2019 erwarten sie wieder ein Ergebniswachstum bei der Gesellschaft.

Anleger, die ebenfalls unsicher sind, wie sich die Aktie weiter entwickeln wird, könnten einen Blick auf die neue Protect Aktienanleihe (ISIN AT0000A1KAW1 >>>) der Erste Group Bank werfen. Das Papier sieht am Ende der Laufzeit einen Kupon von 7,00 Prozent p.a. vor. Zudem wird die Aktienanleihe zum Nennwert getilgt, wenn der Kurs der Post-Aktie zu keinem Zeitpunkt während der Beobachtungsperiode die Barriere von 80 Prozent des Startwerts berührt oder unterschreitet. Wenn die Barriere verletzt wird, und der Basiswert am Ende nicht wieder über dem Startpreis notiert, bekommen Anleger Aktien ins Depot gebucht. Bei der Protect Pro Aktienanleihe (ISIN AT0000A1KAY7 >>>) ist die 80-prozentige Barriere nur am letzten Tag der Laufzeit aktiv. Der Kupon liegt bei 5,00 Prozent p.a.

Um bei der klassischen Aktienanleihe (ISIN AT0000A1KAV3 >>>) den Nennwert zurückzubekommen, muss der Basiswert am Ende zwingend über dem Startwert stehen. Dem größeren Risiko steht ein höherer Kupon von 9,20 Prozent p.a. gegenüber. Weitere Infos finden Sie unter produkte.erstegroup.com >>>.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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