Gold: Gute Chance auf versöhnlichen Wochenausklang

von Jörg Bernhard

Unterhalb von 1.250 Dollar scheint solides Kaufinteresse zu existieren. Angesichts der unzähligen Krisenherde in diversen Regionen der Erde, innerhalb des globalen Banken- und Finanzsystems und nicht zuletzt das grassierende Problem des Populismus, sollte man sich über den Bedarf an Krisenschutz nicht allzu sehr wundern. Blickt man auf Volatilitätsindizes wichtiger Aktienmärkte erscheint die Sorglosigkeit immer noch relativ ausgeprägt zu sein, schließlich notieren diese aktuell auf historisch extrem niedrigem Niveau. Mit 11,2 Prozent übertrifft der CBOE-Goldvolatilitätsindex nur leicht sein Pendant auf den S&P 500-Index (10,5 Prozent) obwohl bei ihm eine Diversifikation auf 500 Titel vollzogen wurde.

Am Freitagmorgen zeigte sich der Goldpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 4,10 auf 1.253,50 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Bodenbildungsversuch geht weiter

Es sieht so aus, als ob beim Ölpreis nach unten ein bisschen übertrieben wurde, einen echten Stimmungswechsel kann man derzeit aber eher nicht ausmachen. Länder wie Libyen und Nigeria, die vom Kürzungsbeschluss der OPEC ausgenommen wurden, kompensieren mit ihren Förderzuwächsen die Anstrengungen der anderen OPEC-Mitglieder und verhindern dadurch eine signifikante Reduktion des Überangebots. Viel Öl wird derzeit nicht nur onshore, sondern auch offshore - also auf Tankern gelagert - weil Profis aufgrund der ausdehnten Contango-Terminkurve Arbitragegewinne erzielen können. Aktuelles Fazit: Wenig Licht, viel Schatten.

Am Freitagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 7.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,19 auf 42,93 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,23 auf 45,45 Dollar anzog.