Gold: Keine technische Erholung in Sicht

von Jörg Bernhard

Weil der Dollarindex sein gestriges 13-Monatshoch wieder leicht unterschritten hat, geriet die Talfahrt oberhalb von 1.180 Dollar allerdings ins Stocken. Wegen der Aussicht auf zwei weitere Zinserhöhungen in den USA und aufgrund der anhaltenden Stärke der US-Wirtschaft geben die Investoren weiterhin dem Dollar den Vorzug als "sicherer Hafen". Verunsicherte Investoren "parken" ihr Kapital, das aus Schwellenländern verstärkt abgezogen wird, lieber in verzinsten US-Anleihen als in "zins- und dividendenlosem" Gold. Die aktuellen Krisenängste haben das Vertrauen in die Weltleitwährung Dollar bislang noch nicht erschüttern können, zum Dauerzustand dürfte diese Sorglosigkeit höchstwahrscheinlich aber nicht werden.

Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit gehaltenen Notierungen. Bis gegen 8.15 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um 1,40 auf 1.183,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Verkaufswelle nach EIA-Update

Das am gestrigen Mittwoch von der US-Energiebehörde EIA unerwartete Lagerplus in Höhe von 6,8 Millionen Barrel bei Rohöl und dem Zuwachs von 1,6 Millionen Barrel in Cushing (Oklahoma) bescherte dem fossilen Energieträger einen massiven Tagesverlust von über zwei Prozent. Die Chinesen verzichten im Zuge des Handelsstreit mehr und mehr auf Ölimporte aus den USA. Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde im August kein einziger Tanker mit für China bestimmten US-Öl registriert. Eine weitere Eskalation zwischen China und den USA dürfte dieses Absatzproblem der US-Amerikaner weiter verstärken.

Am Donnerstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 8.15 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future (September) um 0,12 auf 65,13 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Oktober) um 0,29 auf 71,05 Dollar anzog.