Bitcoin - Schweizer Franken

75 277,75
 CHF
2 343,09
3,21%
<
Kurse + Charts + Realtime
Snapshot
Chart (groß)
Historisch
Realtimekurs
>
<
Nachrichten
Nachrichten
>
<
Tools
Währungsrechner
>
<
Invertiert
>
15.07.2024 10:05:39

APA ots news: Bitcoin und Co in Österreich: Bekanntheit groß, Verbreitung klein

OeNB-Blog mit neuen Daten der Nationalbank zu Kryptowerten in

Österreichs Privathaushalten

Wien (APA-ots) - Wer besitzt in Österreich eigentlich Bitcoin und andere

Kryptowerte und warum? Wie viele Personen sind es und was tun sie

damit? Wie praxisrelevant sind die im Kryptosektor üblichen

Marketing-Bezeichnungen wie "Kryptowährung" oder "Kryptogeld"

eigentlich? Gibt es reguläre wirtschaftliche Leistungen im Alltag,

die für Bitcoin anstelle von Euro angeboten und bezahlt werden?

Wir haben bei Österreichs Haushalten nachgefragt, welche Rolle

Bitcoin & Co für sie wirklich spielen. In einer gemeinsam mit meinem

Kollegen Pirmin Fessler verfassten Studie über eine Ende 2022

durchgeführte repräsentative Erhebung verraten wir die Details.

Bescheidene Verbreitung, bescheidene Mengen

3 % der Bevölkerung in Österreich halten Kryptowerte in ihrem

Portfolio. Dabei handelt es sich in 90 % der Fälle um Werte in Höhe

von wenigen tausend Euro, die durchwegs höchstens ein Drittel am

Finanzvermögen des jeweiligen Haushalts ausmachen.

Kursspekulation im Vordergrund

Nach ihren Motiven befragt, nennen die meisten Krypto-Besitzenden

als häufigsten Grund die Spekulation auf Kurssteigerungen sowie

technische Neugier und Portfoliodiversifizierung. Auch wenn ein

kleiner Teil der Krypto-Besitzenden Misstrauen gegen das Finanzsystem

als Motiv nennt, hat niemand aus dieser kleinen Minderheit sein bzw.

ihr gesamtes Finanzvermögen in Krypto verlagert bzw. veranlagt.

Mindestens ebenso bemerkenswert ist, dass niemand angibt, Kryptowerte

erworben zu haben, um sie als Zahlungsmittel zu nutzen.

Auch junge Männer werden älter

Wer sind die Menschen, die Krypto gekauft haben? Krypto-Besitz

lässt sich in unserer Auswertung weder aus den Faktoren Bildung noch

aus Job, Einkommen oder Wohnort ableiten. Wer Krypto besitzt, bleibt

im Durchschnitt nach wie vor am besten als "männlich und eher jünger"

beschrieben.

Allerdings nicht mehr ganz so jung wie noch vor einigen Jahren:

Ein eher überraschendes Ergebnis der Erhebung ist, dass auch das

Krypto-Publikum mittlerweile in die Jahre gekommen scheint. Der

bisherige, in offizieller Währung notierte Kursverlauf von Bitcoin

und anderen Kryptowerten auf Kryptobörsen ist von oft mehrmonatigen

spektakulären Aufwärtsbewegungen geprägt, bevor oft ebenso

spektakuläre Abwärtsbewegungen folgen. Aufwärtsbewegungen galten

bisher als Zugpferde für Neukund:innenzulauf und umgekehrt. Etwa drei

Viertel der heimischen Krypto-Besitzenden in unserer Untersuchung

haben ihre (ersten) Bestände aber 2019 oder davor erworben. Das erst

2021 folgende historische Bitcoin-Kurshoch (und, so bleibt nur zu

vermuten, auch das darauffolgende Anfang 2024) hat also weniger

bleibende Neuankömmlinge im Kryptomarkt hinterlassen als deren

Vorläufer, das Kurshoch im Jahr 2017. Am einst so jungen Kryptomarkt

scheint hierzulande mittlerweile eine Generation von Krypto-Veteranen

zu dominieren.

Kryptodaten: den Nebel lichten

Die unserer Studie zugrunde liegende Erhebung war ein Testlauf für

die nächste heimische Runde der thematisch breiter angelegten und

aufwändigeren regelmäßigen Erhebungen zum Haushaltsvermögen, die

nationale Zentralbanken im Rahmen des Eurosystem Household Finance

and Consumption Survey (HFCS) in Intervallen weniger Jahre

durchführen. Sobald diese umfassenderen und qualitativ noch

hochwertigeren Daten verfügbar sind, sind aufschlussreiche

Aktualisierungen unserer Ergebnisse zu erwarten. Wir hoffen, dass

regelmäßig aktualisierte Daten zu Kryptovermögen in Österreichs

Haushalten die Daten zum Finanzvermögen im Privatsektor ergänzen und

bei wirtschaftlichen Analysen und dem frühzeitigen Erkennen

gesamtwirtschaftlicher Stabilitätsrisiken helfen.

Vor allem wegen starker Kursschwankungen und einem Mangel an

banküblichen Garantiemechanismen stellen Kryptowerte hochriskante

Veranlagungsobjekte dar. Aufgrund der bislang geringen Gesamtgröße

des Marktes und einer geringen Verflechtung mit dem Finanzsektor

waren bislang keine gesamtwirtschaftlichen Finanzstabilitätsrisiken

erkennbar. Unsere Ergebnisse über die Lage in Privathaushalten aus

dem Jahr 2022 fügt diesem Bild keine Hinweise auf bedeutende neue

Risikoquellen hinzu. Damit das auch so bleibt, wäre eine fortwährende

regelmäßige Beobachtung und Verbesserung der bisher schlechten

Datenlage sinnvoll.

Lesen Sie regelmäßig neue Beiträge im [OeNB-Blog]

(https://bit.ly/3Wi8Mg2)!

Pirmin Fessler, Beat Weber: [Crypto assets in Austria: an

assessment of their prevalence and the motives of their holders]

(https://bit.ly/3xJDOEp). In: OeNB Bulletin, June 2024

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Mag. Maria-Elisabeth Faulmann

Pressesprecherin

(+43-1) 404 20-6900

maria-elisabeth.faulmann@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0028 2024-07-15/10:00

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!