29.07.2024 11:30:00

Aufschwung in der Industrie lässt auf sich warten

Die Lage in der Industrie hat sich zum Start der zweiten Jahreshälfte weiter eingetrübt. Nach einem Rückgang im Juni sank der Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex im Juli auf 43,1 Punkte und liegt damit weiter unter dem Wert von 50 Punkten, der Wachstum signalisiert. "Die Anzeichen für eine Erholung der heimischen Industrie haben sich mittlerweile verflüchtigt. Ein möglicher Aufschwung ist nicht vor dem Herbst zu erwarten", kommentierte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Konjunkturelle Unterstützung aus dem Ausland sei jedenfalls nicht zu erwarten, schreibt das Geldhaus am Montag in einer Aussendung. So sei der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie in den USA erstmals im laufenden Jahr unter die Wachstumsschwelle gesunken. Im Euroraum wiederum habe sich die Industrierezession vertieft, was vor allem an der Schwäche der für österreichische Zulieferer wichtigen deutschen Industrie liege.

Zu schaffen machte den heimischen Industriebetrieben unter anderem die anhaltende Auftragsflaute. Die Folge: Im Juli reduzierten sich die Produktionsleistung und der Personalstand weiter. Folglich sei die Einkaufsmenge zurückgegangen und die Bestände an Vormaterialien und Fertigwaren seien gesunken. "Obwohl die Kosten den zweiten Monat in Folge leicht zunahmen, mussten die Betriebe aufgrund der schwachen Nachfrage Preisnachlässe gewähren", so Bruckbauer.

Der Arbeitsmarkt werde von der schwachen Auftragsentwicklung immer stärker belastet. Bereits den 15. Monat in Folge hätten die Industrieunternehmen ihren Personalstand reduziert, laut Bank Austria im Juli mit höherem Tempo als im Vormonat. Der Beschäftigtenindex deute auf den "den stärksten Personalabbau in der Industrie seit dem Beginn des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020" hin. "Die heimischen Betriebe haben in der Hoffnung auf einen konjunkturellen Umschwung deutlich später mit dem Abbau von Jobs als mit der Einschränkung der Produktion begonnen. Mittlerweile haben die österreichischen Industriebetriebe ihre Zurückhaltung beim Personalabbau jedoch abgelegt", sagte Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl dazu.

tpo/bel

WEB http://www.bankaustria.at

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