11.03.2025 10:59:43
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Bundesbank: Bargeldforum will Verzicht auf 1- und 2-Cent-Münzen
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Das Nationale Bargeldforum spricht sich nach Mitteilung der Deutschen Bundesbank dafür aus, bei Barzahlungen in Deutschland auf die nächsten 5 Eurocent auf- oder abzurunden. Wie die Bundesbank mitteilte, wird das Bundesfinanzministerium gebeten, sich für eine gesetzliche Rundungsregelung in Deutschland einzusetzen und diese voranzutreiben. Die Rundungsregeln sollten in Europa möglichst einheitlich sein.
Das Nationale Bargeldforum wurde im Februar 2024 auf Initiative der Deutschen Bundesbank mit dem Ziel gegründet, Bargeld als allgemein verbreitetes Zahlungsmittel zu sichern und verfügbar zu halten. In dem Gremium sind die Verbände der Kreditwirtschaft, des Einzelhandels, des Verbraucherschutzes, der Geld- und Wertdienstleistungsbranche und der Automatenbetreiber vertreten.
Die vorgeschlagene Rundungsregel würde bedeuten, dass Käufer und Verkäufer bei einer Barzahlung die Summe des Gesamteinkaufs auf die nächsten 5 Cent auf- oder abrunden müssten. Kaufsummen, die auf 1 oder 2 Cent enden, würden abgerundet und Beträge, die auf 3 oder 4 Cent enden, aufgerundet. Statt 4,99 Euro würden dann beispielsweise 5 Euro fällig, statt 1,02 Euro hingegen nur 1 Euro. In einigen europäischen Ländern wie in Finnland oder den Niederlanden ist dies gängige Praxis. Eine einheitliche europäische Lösung steht bisher aus.
Kleinmünzen sind laut Umfragen nicht sehr beliebt: Im jüngsten Eurobarometer sprach sich nach Bundesbank-Angaben die Mehrheit der Befragten dafür aus, die 1- und 2-Cent-Münzen abzuschaffen. Diese Meinungsumfrage wird jährlich von der Europäischen Kommission in allen EU-Staaten in Auftrag gegeben. Zudem kehren die 1- und 2-Cent-Münzen seltener zu den nationalen Zentralbanken des Euroraums zurück als die Münzen mit höheren Nennwerten. "Dies spricht dafür, dass diese Kleinmünzen überwiegend gehortet werden oder verloren gehen", konstatiert die Bundesbank.
Insgesamt seien die ökonomischen und ökologischen Kosten für Herstellung, Verpackung und Transport der 1- und 2-Cent-Münzen im Verhältnis zu ihrem Nennwert hoch. "Wenn wir auf den Umlauf von 1- und 2-Cent-Münzen verzichteten, würde Bargeld für die Nutzerinnern und Nutzer attraktiver. Außerdem wäre der Bargeldkreislauf nachhaltiger und effizienter", erklärte Burkhard Balz, Mitglied des Bundesbankvorstands und Vorsitzender des Nationalen Bargeldforums.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 11, 2025 06:00 ET (10:00 GMT)

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