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10.10.2024 08:00:00
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Coming-out am Arbeitsplatz - ein Leitfaden von Vodafone
Das Coming-out am Arbeitsplatz ist für viele queere Menschen eine bedeutende und mutige Entscheidung. Denn im Gegensatz zum Outing bei Familie und Freundeskreis kann es im beruflichen Umfeld besondere Herausforderungen mit sich bringen. Das bedeutet nicht, dass ein Coming-out im Job grundsätzlich negative Konsequenzen hat. Wir möchte unseren queeren Mitarbeitenden helfen, eine jeweils persönlich richtige Entscheidung zu treffen und dann im Falle eines Outings unterstützend zur Seite stehen.Vor diesem Hintergrund hat Vodafone einige Inhalte zusammengestellt, die als Inspiration dienen sollen. Denn letztendlich ist es allein die eigene Entscheidung, ob, wann und wie sich jemand bei der Arbeit outet. Vier Bereiche erscheinen uns relevant: die rechtliche Situation queerer Mitarbeitender, die Frage nach der Richtigkeit eines Coming-outs, Ideen für ein Coming-out bei Vodafone und schließlich die Erwartungen der jeweiligen Person.Die rechtliche Situation queerer MitarbeitenderEin Dokument, das jede und jeder queere Angestellte kennen sollte, ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das am 18. August 2006 in Kraft getreten ist. Dieses setzt u.a. voraus, dass man aufgrund der sexuellen oder romantischen Orientierung sowie Geschlechtsidentität nicht schlechter als vergleichbare heterosexuelle cis-gender Personen behandelt werden darf. Einige wichtige Punkte dieses Gesetzes sind die folgenden:Eine Arbeitgeberin oder ein Arbeitgeber darf in manchen Fällen gewisse Gruppen ausschließen (z.B. kann ein Opernhaus für eine geschlechtsspezifische Rolle nur weibliche/männliche Personen zulassen). Dies fällt dann unter den Begriff der ‚zulässigen unterschiedlichen Behandlung‘.Solch eine unterschiedliche Behandlung ist nur zulässig, wenn ein persönliches Merkmal wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingungen ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt, sofern der Zweck rechtmäßig und die Anforderung angemessen ist (§ 8 Abs.1 AGG).In der Praxis ist es jedoch kaum denkbar, dass die heterosexuelle Orientierung solch eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung, bzw. Rolle für den Job darstellt. Bei einer Diskriminierung aufgrund der ’sexuellen Identität‘ oder ‚Geschlechtsidentität‘ nach dem Coming-out sollte daher auf jeden Fall dagegen vorgegangen werden. Bei Vodafone gibt es dafür einen speziellen Prozess (sog. SpeakUp Prozess), beim dem jede und jeder durch das Hinweisgeberschutzgesetz geschützt ist und keine Nachteile befürchten muss.Ist ein Coming-out die richtige Entscheidung für Dich?Es gibt kein allgemeingültiges Patentrezept für ein Coming-out, da viele Faktoren eine Rolle spielen (z.B. Arbeitsbereich/Team, wie sich jemand identifizierst, etc.). Dennoch glaubt Vodafone mit den folgenden Punkten helfen zu können, eine Entscheidung zu treffen:Der Vodafone Purpose und Spirit beinhalten Inklusion und soziale Verantwortung. „Ganz egal, wo wir bei Vodafone arbeiten, wir handeln als ein Team. Gemeinsam erschaffen wir einen Ort, wo jeder Mensch so sein kann wie er ist und dazugehört.“ Weitere Informationen finden sich unter dem Link: Diversity & Inklusion | Vodafone NewsroomBeobachte Deine Kolleginnen und Kollegen, um herauszufinden, wie sie mit queeren Themen umgehen. Die Eindrücke zeigen, wie Vielfalt im Team gelebt wird. Einige Fragen könnten dabei helfen:Gibt es andere queere Mitarbeitende?Werden bevorzugte Pronomen respektiert?Werden bereits geoutete Kolleginnen und Kollegen im Team anerkannt?Folgen eines ausbleibenden Coming-outs: Coming-out ist immer ein großer Schritt, der das berufliche und private Leben betrifft. Man sollte aber auch überlegen, wie sich ein ausbleibendes Coming-out langfristig auf einen selbst auswirkt. Eine Studie der Human Rights Campaign (2018) fand heraus, dass 17% der LGBTQ+ Arbeitnehmenden sich erschöpft fühlen von der Zeit & Energie, die sie in das Verstecken ihrer sexuellen Orientierung stecken.Ideen für ein Coming-out bei VodafoneSollte sich bei Vodafone jemand für ein Outing entscheiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie dies gemacht werden kann. Es gibt kein Patentrezept, da ein Outing immer sehr individuell ist, dennoch hat Vodafone einige Vorschläge dafür zusammengestellt:Geh es direkt an. Kurz und schmerzlos lautet hier die Devise. Das heißt nicht, dass man sich direkt in einem Meeting outet, vielmehr könnten immer wieder ein paar kleine Hinweise in Gesprächen eingestreut werden, z.B. „meine Frau/meine Partnerin/mein Mann/mein Partner/ …“.Finde den richtigen Moment. Man sollte sich Zeit lassen, bis sich ein passender Moment ergibt. Besonders für eher introvertierte und schüchterne Menschen ist dieser Ansatz oft der Beste. Jede und jeder bestimmt selbst, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist!Starte klein. Man könnte nach und nach Menschen auswählen, denen man vertraut. Wenn es nicht die Runde machen soll, sollten die Vertrauenspersonen ausdrücklich darauf hingewiesen werden. Bitte eine Vertrauensperson, Dich dabei zu unterstützen. Wenn sich jemand nicht traut oder es einfach zu anstrengend ist, sich vor allen zu outen, kann auch eine andere Vertrauensperson gebeten werden, dies zu tun – vielleicht geht es sogar gemeinsam. Dabei kann wie bei ‚Starte klein‘ vorgegangen werden (s.o.) und den Kolleginnen und Kollegen gesagt werden, dass sie es gerne im Team teilen können.Kurz zusammengefasst: Ganz gleich ob, wann und wie sich jemand outet – es ist und bleibt die eigene, ganz persönliche Entscheidung.Die Erwartungen der queeren Kolleginnen und KollegenDie meisten Menschen werden neutral oder unterstützend auf ein Coming-out reagieren. Manche brauchen vielleicht etwas Zeit, um sich mit etwas vertraut zu machen, das für sie neu sein könnte. In den meisten Fällen fühlen sie sich nur unwohl, weil das Thema und die Situation für sie unbekannt sind. Hier sollte man ihnen etwas Zeit geben. Wenn man sich damit wohl fühlt, kann die persönliche Geschichte geteilt werden. So können sie daraus lernen und Coming-out Situationen in Zukunft für andere angenehmer gestalten. Und wenn dein Umfeld beim Outing nicht so reagiert, wie erhofft? Man sollte bedenken, dass man selbst Zeit hatte, sich auf das Gespräch vorzubereiten, die Person gegenüber aber nicht. Vielleicht ist es beruhigend zu wissen, dass manche Menschen einfach Zeit brauchen und ihre Reaktionen nicht unbedingt aus bösen Absichten resultieren.Jemand, der sich bei Vodafone geoutet hat ist Maurice Wendelstorf. Vielleicht hilft seine Geschichte auch anderen Kolleginnen und Kollegen, diesen Schritt zu gehen. Und schließlich gibt es interne Kontakte wie das Rainbow-Netzwerk oder das Diversity-Management, das für Fragen und Unterstützung jederzeit zur Verfügung steht.Love is LoveVater & Sohn Maurice im Interview über sein Coming-outDer Beitrag Coming-out am Arbeitsplatz – ein Leitfaden von Vodafone erschien zuerst auf Vodafone Newsroom.Weiter zum vollständigen Artikel bei Vodafone Group plc

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