Gewinn-Messe - IV fordert für militärische Beschaffung Kooperationen

"Wir waren die Einzigen, die das nicht gemacht haben", kritisierte Neumayer unter Hinweis auf den Kauf von militärischen Hubschraubern gemeinsam mit Italien und Transportflugzeugen mit den Niederlanden. Beim Kauf der Embraer-Transportflugzeuge seien der heimischen Wirtschaft "hunderte Millionen Euro" an Kooperationsgeschäften entgangen. Die Niederländer hätten das hingegen sehr wohl genutzt. Obwohl beide Länder die gleichen Geräte zum gleichen Preis erhielten, habe Österreich dadurch den Niederländern ihre Kooperationen mitgezahlt, "das geht nicht", so Neumayer.

Er sei aber zuversichtlich, dass inzwischen im Verteidigungs- und im Wirtschaftsministerium "ein Grundverständnis" über die Notwendigkeit solcher Kooperationen im Zuge militärischer Beschaffung vorhanden sei. Die anstehende Anschaffung von Trainings-Jets von Leonardo gemeinsam mit Italien sei "der Lackmus-Test, dass wir in der Lage sind, industrielle Kooperationen zu schaffen". Neumayer ist zuversichtlich, dass das gelingt.

Österreich lebt mit "Aufschwungsillusion"

Weniger optimistisch ist Neumayer in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung. Er sieht in Österreich lediglich eine "Aufschwungsillusion". Denn "alle Zahlen stehen auf negativ". Er denke schon, dass die Regierung etwas zur besseren Stimmung beitragen könne, aber ob das gelingen wird, sei aus seiner Sicht offen. Klar sei hingegen aus seiner Sicht, dass ohne Industrie und ohne Aufschwung der Exporte auch die gesamte Wirtschaft Österreichs nicht abheben wird. "Jeder Aufschwung seit 1945 war vom Export getragen", so Neumayer.

tsk/iga

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