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23.05.2024 07:29:44
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Etwas leichter - Die anhaltenden Sorgen der US-Notenbank über die hohe Inflation haben an der Wall Street für Abgaben gesorgt. Die Fed-Vertreter sind auf ihrer jüngsten Sitzung zu dem Schluss gekommen, dass sie die Zinsen noch länger als zuvor erwartet auf dem aktuell hohen Niveau halten müssen, nachdem die Daten zur Inflation im vergangenen Monat zum dritten Mal in Folge enttäuschend ausgefallen waren. Dies ging aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung hervor. Zudem hatten verschiedene Fed-Vertreter eine weitere Zinserhöhung ins Spiel gebracht, falls die Inflation dies rechtfertige. Bereits zuletzt hatten Aussagen aus den Reihen der US-Notenbank den wieder gestiegenen Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung einen Dämpfer verpasst. Nvidia verloren vor der Bekanntgabe der Erstquartalszahlen 0,5 Prozent. Biogen (-1,1%) kauft zur Stärkung ihres Immunologie-Portfolios Human Immunology Biosciences für zunächst 1,15 Milliarden Dollar. Beim Erreichen bestimmter Meilensteine können weitere 650 Millionen Dollar fällig werden. Die Titel des Einzelhandelskonzerns Target brachen nach Zahlenausweis um 8,0 Prozent ein. Für Pfizer ging es 3,6 Prozent nach oben. Der Pharmakonzern setzt ein mehrjähriges Programm zur Kostensenkung um.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,87 +4,5 4,83 45,3
5 Jahre 4,47 +3,7 4,43 46,5
7 Jahre 4,44 +2,1 4,42 47,2
10 Jahre 4,42 +0,7 4,42 54,5
30 Jahre 4,54 -0,5 4,55 57,2
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen passend zum Fed-Protokoll, wenn gleich keine unmittelbare Reaktion erkennbar war.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:17 % YTD
EUR/USD 1,0829 +0,0% 1,0824 1,0833 -2,0%
EUR/JPY 169,70 +0,0% 169,65 169,60 +9,1%
EUR/CHF 0,9904 -0,0% 0,9909 0,9907 +6,7%
EUR/GBP 0,8508 -0,0% 0,8511 0,8516 -1,9%
USD/JPY 156,71 -0,0% 156,73 156,55 +11,2%
GBP/USD 1,2728 +0,1% 1,2718 1,2721 +0,0%
USD/CNH 7,2540 +0,0% 7,2538 7,2541 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 69.503,71 +0,1% 69.449,78 69.974,07 +59,6%
Der Dollar legte nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls zu. Der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent, nachdem er im Vorfeld nur 0,1 Prozent im Plus gelegen hatte. Die Aussagen machten eine baldige Senkung der Zinsen unwahrscheinlicher, hieß es. Zudem stiegen die Marktzinsen.
Trotz des falkenhaften Tons im Fed-Protokoll gibt der Dollarindex im asiatisch geprägten Geschäft am Morgen knapp 0,1 Prozent nach. Analysten sind sich weitgehend einig, dass die Fed die Märkte auf eine länger als zuvor veranschlagte Periode mit den aktuell hohen Zinsen eingeschworen hat. Allerdings sei der Markt nach den jüngsten Wortmeldungen aus dem Kreise der Fed nicht völlig überrascht worden, denn zuletzt hatte es eine Reihe ähnlich klingender Äußerungen wie jene im Fed-Protokoll gegeben, heißt es weiter. Mittelfristig dürfte die Geldpolitik den Greenback aber stützen.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,05 77,57 -0,7% -0,52 +6,2%
Brent/ICE 81,45 81,9 -0,5% -0,45 +6,5%
Die Ölpreise gaben nach den deutlichen Vortagesabgaben weiter nach. Die Preise für Brent und WTI sanken um bis zu 1,7 Prozent. Mit den wöchentlichen US-Rohöllagerdaten weiteten sich die Verluste aus. Diese haben sich wider Erwarten erhöht, was die Sorgen einer sinkenden Nachfrage befeuerte. Angesichts nachlassender Fundamentaldaten sei eine Verlängerung der derzeitigen Produktionskürzungen um 2,2 Millionen Barrel pro Tag auf dem Treffen der Opec+ im Juni das wahrscheinlichste Szenario, so Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie der Saxo Bank.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.373,19 2.378,47 -0,2% -5,28 +15,1%
Silber (Spot) 30,58 30,78 -0,6% -0,20 +28,6%
Platin (Spot) 1.034,58 1.040,00 -0,5% -5,43 +4,3%
Kupfer-Future 4,80 4,84 -0,9% -0,05 +22,5%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis fiel nach den jüngsten Rekordhochs deutlicher zurück und rutschte wieder unter die Marke von 2.400 Dollar je Feinunze. Mit dem anziehenden Dollar nach dem Fed-Protokoll weitete sich das Minus noch etwas aus. Dieses deutet auf hohe Zinsen für einen längeren Zeitraum hin, was den Goldpreis tendenziell belastet. Der Preis für das Edelmetall fiel um 1,6 Prozent auf 2.380 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
GELDPOLITIK SÜDKOREA
Zentralbank lässt Leitzins unverändert bei 3,50%
INNENPOLITIK GROSSBRITANNIEN
Großbritannien wählt im Sommer ein neues Parlament. Premierminister Rishi Sunak hat Neuwahlen für den 4. Juli angesetzt. Seine Konservative Partei liegt derzeit in den Umfragen deutlich hinter der Labour-Partei von Oppositionsführer Keir Starmer zurück.
HAUSHALTSPOLITIK DEUTSCHLAND
Zwischen Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gibt es nach einem Magazinbericht neuen Streit ums Geld. Lindners Ministerium habe sein Veto gegen einen Gesetzentwurf eingelegt, mit dem Pistorius neue finanzielle Zulagen für seine Soldaten einführen wolle, schrieb der Spiegel. Das Finanzministerium wollte zu dem Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht Stellung nehmen.
Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat die Haushaltspolitik von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) scharf kritisiert. Angesichts der Konjunkturschwäche könne sie "nur davor warnen, Staatsausgaben zurückzudrängen, wo sie dringend notwendig wären: Infrastruktur, Ausbau der Energienetze, Digitalisierung, Verteidigung", sagte die Münchener Ökonomieprofessorin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "In dieser Lage einen so rigiden Sparkurs zu fahren, wie Finanzminister Lindner das tut, ist keine gute Idee." (Funke Mediengruppe)
DEUTSCHLANDTICKET
Die Länder warnen vor einem Flickenteppich bei der Gültigkeit des Deutschlandtickets bereits ab Juli, sollte der Bund weiter seine Zusage nicht einhalten, Restmittel zur Finanzierung des Fahrscheins aus dem Jahr 2023 in das laufende Jahr zu übertragen. Wie die Rheinische Post unter Berufung auf eine Analyse aus Länderkreisen berichtet, wird dem Bund vorgeworfen, bisher noch keinen Kabinettsbeschluss zur notwendigen Änderung des Regionalisierungsgesetzes herbeigeführt zu haben. Auch gebe es keinen "verbindlichen Zeitplan" dafür, weil das Finanzministerium eine Einbringung aus Haushaltsgründen offenbar blockiere. (Rheinische Post)
WOHNUNGSBAU
Obwohl 2023 überraschend viel gebaut wurde, sieht der Experte Dietmar Walberg Deutschlands Wohnungsmarkt weiter in der Krise. "Wir erleben gerade das letzte Hurra des Wohnungsbaus", sagte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) in Kiel dem Tagesspiegel. An diesem Donnerstag wird das Statistische Bundesamt bekanntgeben, wie viele Wohnungen 2023 fertiggestellt worden. Nach Tagesspiegel-Informationen wird der Wert mit 295.000 Wohneinheiten etwa auf Vorjahresniveau liegen. Laut Walberg wird die Zahl der gebauten Wohnungen in den kommenden Jahren auf jeden Fall absacken. Die Zahl der Bauanträge sei um 50 bis 80 Prozent eingebrochen. "Das wird sich in den kommenden Jahren niederschlagen", so Walberg. (Tagesspiegel)
STROMNETZAUSBAU - Wirtschaftsvertreter und Klimapolitiker aus den Reihen der CDU fordern, neue Stromleitungen wieder als Freileitungen zu bauen und nicht mehr als Erdkabel zu verlegen. "Die Ampelkoalition muss Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaverträglichkeit zu gleichrangigen Zielen erklären. Ein wesentlicher Kosten- und vor allem auch Zeitfaktor ist der Auf- und Ausbau der Netze", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, der Rheinischen Post. "Rund 20 Milliarden Euro weniger würde eine Rückkehr zum Vorrang für Freileitungen vor Erdverkabelung kosten. Ganz abgesehen davon, dass wir so auch den Windstrom schneller von Norden nach Süden übertragen könnten", so Steiger. Inzwischen rege sich an vielen Orten der gleiche Widerstand gegen Erdkabel wie vorher gegen Freileitungen. Das mache die viel teurere Lösung sinnlos. (Rheinische Post)
FACHKRÄFTE
Der Fachkräftemangel stellt Deutschlands Maschinenbauer vor wirtschaftliche Probleme. Auf der schwierigen Suche nach Personal muss die Branche schon bei der Nachwuchswerbung gegensteuern und jungen Menschen besser vermitteln, was sie erwarten können, sagt Jörg Friedrich vom Branchenverband VDMA. (Börsen-Zeitung)
MERCK KGAA
hat eine Vereinbarung zur Übernahme des Life-Science-Unternehmens Mirus Bio für 600 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Wie der Pharma- und Technologiekonzern mitteilte, wird mit diesem Zukauf das integrierte Angebot für die Herstellung viraler Vektoren weiter ausgebaut.
GERRESHEIMER
verstärkt sich mit einer Akquisition in Italien. Der Verpackungshersteller übernimmt die Blitz LuxCo Sarl, die Holdinggesellschaft der Bormioli Pharma Gruppe, von Fonds des Finanzinvestors Triton. Der Kaufpreis basiere auf einem ermittelten Unternehmenswert von rund 800 Millionen Euro, dies entspricht einem bereinigten EBITDA-Multiple von rund 10.
DEEPL
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 23, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)
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