03.06.2025 13:08:00

Österreichs Bundesanleihen gefragt - Aufschlag zu Deutschland niedrig

Österreich hat am Dienstag 1,44 Mrd. Euro über Bundesanleihen aufgenommen. Die Nachfrage war sehr hoch, die Verzinsung niedriger als zuletzt, sagte der Chef der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix, im Gespräch mit der APA. Auch der Aufschlag, den Österreich bei der Verzinsung im Vergleich zu deutschen Anleihen zahlen muss, ist derzeit sehr niedrig. Das habe aber auch mit schlechteren Konditionen in Deutschland zu tun, so Stix.

Konkret hat Österreich eine zehnjährige Anleihe um 575 Mio. Euro aufgestockt, die Rendite betrug 2,857 Prozent. Eine Grüne Anleihe, die noch bis 2029 läuft, wurde um 862,5 Mio. Euro bei einer Rendite von 2,116 Prozent, aufgestockt. Bei früheren Aufstockungen der gleichen Anleihen war die Rendite noch höher - musste die Republik also noch höhere Zinsen zahlen.

Rendite kurzfristiger Papiere sinkt

Während die Rendite länger laufender Anleihen stabil bleibt, sinkt die Rendite von kurzfristigen Papieren. "Man sieht, wie sich die Zinsstruktur normalisiert", kommentierte dies Stix. Er rechne, wie der Großteil aller Marktbeobachter, damit, dass die EZB am Donnerstag die Zinsen senken wird, auf dann zwei Prozent. Generell sei die Nachfrage nach europäischen Staatsanleihen hoch, "man sieht eine Bewegung raus aus den USA", so Stix. Aus den USA komme weiter Volatilität ins System, "weil über dem Atlantik jemand ist, der seine Aussagen schnell revidiert", wie es Stix formulierte.

Österreich profitiere von der aktuellen Lage mit einem Aufschlag zu deutschen Anleihen bei langfristigen Papieren von nur 39 Basispunkten (0,39 Prozentpunkte) und einem noch geringeren Abstand bei kurzfristigen Papieren. Deutschland schwächle derzeit, weil angesichts eines "Drohvolumens" von 500 Mrd. Euro an nötigen Infrastrukturausgaben und den grundsätzlich nun möglichen unbegrenzten Verteidigungsausgaben sei nun mit steigenden Zinsen konfrontiert, die anderen Euroländer "nähern sich an", sagte Stix.

Stix geht davon aus, dass die nun bekannt gewordenen Budgetpläne der neuen Bundesregierung die Finanzierungsnotwendigkeiten nur geringfügig erhöhen werden. Allerdings müsse noch die "finale Beschlussfassung" im Budgetausschuss abgewartet werden. Der Jahres-Finanzbedarf steht derzeit bei 43 bis 47 Mrd. Euro.

Anleihen in Schweizer Franken begeben

Abgesehen von den Euro-Anleihen hat die OeBFA auch zwei weitere Anleihen in Schweizer Franken "im grünen Format" begeben. Zusammen haben sie ein Volumen von 695 Mio. Franken, die Konditionen seien in Euro abgesichert und unter den Konditionen von Euro-Anleihen, betonte Stix. Im Jänner hatte Österreich schon eine Franken-Anleihe begeben. Die Nachfrage sei sehr hoch gewesen.

tsk/tpo

WEB http://www.oebfa.at/

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