11.06.2024 09:51:38
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OTS: IfM Bonn / Anstieg der Insolvenzen vorwiegend in den Dienstleistungsbranchen
Anstieg der Insolvenzen vorwiegend in den Dienstleistungsbranchen
Bonn (ots) - Das Gesundheits- und Sozialwesen - und darunter insbesondere
Krankenhäuser und größere Pflegeeinrichtungen - sowie der Verkehrssektor waren
in 2023 am häufigsten von Insolvenzen betroffen. Das zeigt der Anteil der
insolventen Unternehmen am Unternehmensbestand. Dagegen traf die krisenhafte
Entwicklung im Baubereich (noch) nicht die Masse der Bauunternehmen, sondern
vorrangig Bauträger sowie Projekt- und Immobilienentwickler. Daneben stieg die
Insolvenzgefahr im Bereich Information und Kommunikation sowie im Gastgewerbe
deutlich an.
Insgesamt meldeten in 2023 in Deutschland rund 17.800 Unternehmen Insolvenz an,
das waren 3.200 Unternehmen mehr als in 2022. Trotz des Anstiegs ist der Anteil
der insolventen Unternehmen am Unternehmensbestand weiterhin gering: Nur 5,7 von
1.000 Unternehmen gerieten 2023 in die Zahlungsunfähigkeit. Zudem haben die
Insolvenzen weiterhin nur einen kleinen Anteil an den Unternehmensschließungen -
über 90 % aller Unternehmensbeendigungen finden aus eigenem Antrieb der
Inhaberinnen und Inhaber statt.
Das aktuelle Insolvenzgeschehen ist teilweise auf die derzeitigen Krisen und die
gestiegenen Finanzierungskosten zurückzuführen. Teilweise steht die Entwicklung
aber auch in Zusammenhang mit der Befreiung von der Insolvenzantragspflicht
während der Corona-Pandemie, so dass der anschließende Anstieg zu erwarten
gewesen ist. In der außergewöhnlichen Krisensituation erhielten zudem viele
Unternehmen finanzielle staatliche Unterstützung. Die Überprüfung der
Fördervoraussetzungen während der Pandemiejahre kann desweiteren bei einigen
Unternehmen zu Rückzahlungen geführt haben, die diese dann nicht mehr stemmen
konnten.
Besonders stark stieg die Anzahl der Insolvenzanträge unter den Großunternehmen
(+70 %). Allerdings kann seit den Reformen im Insolvenzrecht 2012 nicht mehr
automatisch davon ausgegangen werden, dass größere Unternehmen oder solche in
der GmbH-Rechtsform geschlossen und (alle) Standorte abgewickelt werden müssen.
Dies hat zuletzt das Beispiel Peek & Cloppenburg gezeigt. Insgesamt wurden 345
Verfahren in Eigenverwaltungen in 2023 durchgeführt, was meist eine Sanierung
einleitet. Zum Vergleich: In 2022 waren es 198.
Pressekontakt:
Dr. Jutta Gröschl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: (0228) 72997-29
E-Mail: mailto:groeschl@ifm-bonn.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/160935/5798526
OTS: IfM Bonn

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