06.06.2025 06:00:00
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Pendlereuro-Verdreifachung - VCÖ kritisiert soziale Unausgewogenheit
Der Pendlereuro - ein jährlicher steuerlicher Absetzbetrag - soll künftig auf sechs Euro pro Kilometer verdreifacht werden, was die Abschaffung des Klimabonus kompensieren soll. Basis für die Berechnung ist die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. Die Maßnahme tauge nicht als Ersatz für den Klimabonus, monierte der VCÖ, schließlich würden rund ein Drittel der von privaten Haushalten verursachten CO2-Emissionen und damit Einnahmen aus der CO2-Besteuerung durch Heizen anfallen.
Schere zwischen Gering- und Großverdienern gehe durch Reform auseinander
"Während die 20 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen davon 20 Millionen Euro erhalten werden, bekommen die 20 Prozent mit dem höchsten Einkommen mit 250 Millionen Euro mehr als zwölfmal so viel", bemängelte die Mobilitätsorganisation in einer Pressemitteilung. Die bereits zuvor offene Schere zwischen Gering- und Großverdienern gehe mit der Verdreifachung des Pendlereuros noch weiter auseinander, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Die Organisation regt Einsparungen bei Pendelförderungen für wohlhabende Haushalte an, das Geld soll stattdessen in den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs investiert werden. Die Bevölkerung könne so "aus ihrer Autoabhängigkeit befreit" werden.
Auch das Pendlerpauschale weise Schwächen auf. Besserverdiener könnten für den gleichen Arbeitsweg mehr Pendlerpauschale geltend machen als Wenigverdiener, da es sich um einen Steuerfreibetrag handle. Der VCÖ schlägt vor, das kleine Pendlerpauschale in eine Sachleistung in Form eines regionalen Klimatickets umzuwandeln. Schließlich mangle es bei den Pendelförderungen an Anreizen, Öffis, Fahrräder oder Fahrgemeinschaften zu nutzen, betonte Schwendinger. Am Vortag hatten auch die Grünen das Pendlerpauschale als sozial ungerecht und umweltschädlich kritisiert.
iga/hac

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