Verlust für 2019 erwartet 06.02.2019 17:42:00

Spotify mit überraschendem Gewinn - Prognose lässt Aktie abstürzen

Spotify mit überraschendem Gewinn - Prognose lässt Aktie abstürzen

Spotify hat für das vierte Quartal 2018 einen Gewinn je Aktiee von 2,44 US-Dollar vermeldet, während Analysten einen Verlust je Aktie von 0,171 US-Dollar in Aussicht gestellt hatten. Der Umsatz belief sich auf 1,5 Milliarden US-Dollar. Experten hatten mit 1,71 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Für das beendete Geschäftsjahr 2018 wies Spotify einen Verlust je Aktie von 0,44 US-Dollar aus. Hier hatten Analysten ein Minus von 3,495 US-Dollar je Anteilsschein in Aussicht gestellt. Umsatzseitig wurden 5,2 Milliarden US-Dollar generiert. Analysten hatten mit 6 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Die Spotify-Aktie sackte im vorbörslichen Handel deutlich ab. Schuld sind die Prognosen des Unternehmens: 2019 werde mit einem operativen Fehlbetrag zwischen 200 und 360 Millionen Euro gerechnet, teilte das schwedische Unternehmen am Mittwoch mit. Wachstum und die Steigerung der Kundenzahl soll viel Geld kosten - 2019 sollen zwischen 400 und 500 Millionen Euro investiert werden. Kurz nach Handelsstart verbuchen die Papiere ein Minus von 4,35 Prozent auf 133,33 US-Dollar.

Spotify will mit Zukäufen bei Podcasts wachsen

Der Musikstreaming-Marktführer will über sein bisheriges Kerngeschäft hinauswachsen. Als ersten Schritt nimmt sich das Unternehmen aus Schweden den Markt für Podcasts vor - im Kern über das Internet vertriebene Radiosendungen.

Spotify kaufte dafür zwei Spezialisten aus dem Bereich. Gimlet ist eine Produktionsfirma hinter mehreren populären Podcast-Programmen, Anchor ist eine App für die Aufnahme und Vertrieb von Podcasts. Spotify nannte keinen Kaufpreis, will aber in diesem Jahr insgesamt bis zu 500 Millionen Dollar für Zukäufe ausgeben. Sie dürften ebenfalls eher im Podcast-Markt liegen, hieß es. Das werde zunächst die Profitabilität drücken - aber Spotify sehe dies als eine wichtige Investition in künftiges Wachstum.

Spotify wolle zur Nummer eins bei Produktion und Verbreitung von Podcasts werden, sagte Gründer und Chef Daniel Ek am Mittwoch. Aktuell werden Podcasts oft über Apps der Smartphone-Plattformen wie etwa von Apple für die iPhones oder andere Anwendungen gehört. Ek sieht große Wachstumsmöglichkeiten in dem Markt, weil er davon ausgeht, dass es beim Radio eine ähnliche Verlagerung ins Netz geben wird wie beim Fernsehen mit Mediatheken und Streaming-Diensten. Als Podcasts werden einerseits Sendungen aus dem klassischen Radio vertrieben, aber die Technologie bietet auch Amateuren die Möglichkeit, Audioprogramme kostengünstig zu verbreiten.

Das vergangene Quartal schloss Spotify mit 96 Millionen zahlenden Abo-Kunden ab, 9 Millionen mehr als drei Monate zuvor. Der deutliche Zuwachs gehe unter anderem auf eine Werbeaktion zurück, bei der es einen vernetzten Lautsprecher des Modells Google Home Mini geschenkt gab. Zusammen mit der Gratis-Version kommt Spotify jetzt auf 207 Millionen Nutzer.

Zugleich sank der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer laut Spotify weiter auf 4,89 Euro, das waren sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Grund ist, dass anteilig immer mehr Nutzer auf die günstigeren Familien- und Studenten-Abos zurückgreifen, statt den vollen Preis von rund zehn Euro bzw. Dollar zu bezahlen. Der Rückgang werde aber dadurch abgefedert, dass die Kunden dabei ihre Abos seltener kündigten.

Zum Jahresende 2019 rechnet Spotify mit bis zu 127 Millionen Abo-Kunden und bis zu 265 Millionen Nutzern insgesamt.

Unterm Strich gab es einen Gewinn von 442 Millionen Euro nach nur 43 Millionen ein Jahr zuvor - der aber größtenteils auf Bewertungseffekte zurückging. Redaktion finanzen.at / dpa (AFX)

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