thyssenkrupp Marine Systems Aktie

thyssenkrupp Marine Systems für 0 Euro bei ZERO ordern (zzgl. Spreads)

WKN DE: TKMS01 / ISIN: NET00TKMS001

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Spin-Off im Blick 16.09.2025 17:08:54

thyssenkrupp-Aktie mit starker Volatilität vor dem anstehenden TKMS-Börsengang - Jindal-Interesse an Steel

thyssenkrupp-Aktie mit starker Volatilität vor dem anstehenden TKMS-Börsengang - Jindal-Interesse an Steel

• thyssenkrupp-Aktie zeigt vor dem geplanten Börsengang der Marine-Sparte TKMS eine hohe Volatilität

• Kurs gibt heute deutlich nach, nachdem er am Vortag noch kräftig zulegen konnte
• Im Jahresverlauf steht der Titel weiterhin mit einem deutlichen Plus von rund 170 Prozent

Kaufinteresse für das Stahlgeschäft hat thyssenkrupp-Aktien am Dienstag kräftig angetrieben. Am Nachmittag sorgte die Nachricht, dass der indische Stahlkonzern Jindal ein unverbindliches Angebot zum Kauf der Stahltochter Steel Europa abgegeben hat, für kräftigen Rückenwind. Aus einem Minus von bis zu sechs Prozent wurde zum Handelsende ein Plus von 4,38 Prozent. Der Kurs näherte sich mit 11,44 Euro dem Juli-Hoch von 11,62 Euro.

Mitte August hatte der Kurs des Stahlkonzerns seinen zuletzt guten Lauf eingeleitet. Kurz davor hatte zwar noch ein gesenkter Ausblick auf den Aktien gelastet, doch seither hat der Kurs nun etwa 40 Prozent zugelegt - auch wegen Rüstungsfantasie, die vor Monaten schon wegen der Marinetochter TKMS geweckt wurde. Getrieben davon sind die Aktien in diesem Jahr schon um fast das Dreifache gestiegen. Zum Jahreswechsel waren sie noch bei der Marke von vier Euro gehandelt worden.

Inder wollen thyssenkrupp-Stahlsparte kaufen

Der familiengeführte Stahlkonzern Jindal Steel International will Deutschlands größten Stahlhersteller thyssenkrupp Steel kaufen. Man habe ein unverbindliches Angebot für das Unternehmen abgegeben, teilte Jindal Steel mit.

Bekannt gemacht hatte dies zunächst die Konzernmutter Thyssenkrupp AG. Man werde dieses Angebot intensiv prüfen, hieß es in einer kurzen Mitteilung. Die Konzernführung will dabei nach eigenen Angaben vor allem auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an den Stahl-Standorten achten.

Thyssenkrupp Steel gehört zu 80 Prozent zum Industriekonzern Thyssenkrupp und beschäftigte Ende Juni knapp 26.000 Menschen. Die übrigen 20 Prozent gehören zur EP Group des tschechischen Unternehmers Daniel Kretinsky. Neben Stahl gehören auch die Sparten Marineschiffbau (TKMS), Autoteile, Werkstoffe und Anlagenbau zu Thyssenkrupp. Ein Sprecher der EP Group wollte die Nachricht zunächst nicht kommentieren.

Das Übernahmeangebot erhöhe den Druck auf die EP Group, so Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Dies könne Thyssenkrupp zusätzliche Verhandlungsmacht verschaffen. Ein Komplettverkauf erscheine Schlamp wenig realistisch, wahrscheinlicher sei eine Kooperationslösung.

Stahlsparte soll größter klimafreundlicher Produzent Europas werden

Jindal Steel versprach in einer Mitteilung "eine Kombination aus finanzieller Stärke, globaler Stahlkompetenz und einer klaren Vision für die Dekarbonisierung sowie eine wettbewerbsfähige Stahlproduktion in Deutschland". "Wir glauben an die Zukunft einer grünen Stahlproduktion in Deutschland und Europa", betonte Jindal-Europadirektor Narendra Misra. Ziel sei es, Thyssenkrupp Steel zum größten integrierten sowie klimafreundlichen Stahlhersteller Europas zu machen. "Wir freuen uns auf einen konstruktiven Dialog mit der Thyssenkrupp AG und den Arbeitnehmervertretern."

Der Gesamtbetriebsrat (GBR) der Stahlsparte bewertete das Interesse Jindals laut einer Mitteilung grundsätzlich als positives Zeichen. "Es zeigt das große Potenzial des Stahls, welches auch wir als Arbeitnehmervertreter immer wieder betonen", erklärte der GBR-Vorsitzende Tekin Nasikkol. Wenn ein neuer Eigentümer sich bereit erkläre und das strategische Ziel verfolge, in die industrielle Dekarbonisierung zu investieren und die Zukunft der Stahlproduktion in Duisburg und Deutschland langfristig zu sichern, dann sei man offen für konstruktive Gespräche.

Jindal-Eigentümer haben Brief an Betriebsrat geschrieben

Die Eigentümerfamilie habe in einem persönlichen Brief an ihn die Absicht erklärt, in die Standorte zu investieren und die Bedeutung der Mitbestimmungskultur betont. "Dieses ging einher mit der Bereitschaft, in einen offenen und konstruktiven Dialog mit uns zu treten - dieses Angebot nehmen wir an", so Nasikkol weiter. "Jetzt kommt es darauf an, zügig in substanzielle Gespräche einzusteigen, um möglichst schnell Klarheit über die wichtigsten offenen Fragen zu erlangen", sagte der Zweite Vorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratschef der Thyssenkrupp AG, Jürgen Kerner, laut einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Landesregierung pocht auf Umbau Richtung Klimaneutralität

Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung äußerte sich aufgeschlossen. "Entscheidend ist für uns, dass die Standorte in Nordrhein-Westfalen eine zukunftsfähige Perspektive erhalten und die Transformation hin zu einer klimaneutralen Stahlproduktion konsequent vorangetrieben wird", sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne).

Jindal Steel beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 20.000 Menschen auf drei Kontinenten. Das Unternehmen hat eine Stahl-Produktionskapazität von jährlich 9,6 Millionen Tonnen. Jindal betreibt darüber hinaus in Indien zwei Kohlekraftwerke. Außerdem gehören der Firma Eisenerz- und Kohleminen.

Die Stahlsparte Thyssenkrupp Steel ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Das Unternehmen ist wegen der Konjunkturschwäche, hoher Energiepreise und Billigimporten aus Asien in eine Krise geraten. Als Gegenmaßnahme sollen die Kapazitäten verringert werden - von 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen. Rund 11.000 Stellen sollen abgebaut oder ausgegliedert werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es dabei nicht geben.

Fusion mit Tata Steel war 2019 von EU-Kommission verboten worden

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein indisches Unternehmen für die Thyssenkrupp-Stahlsparte interessiert. Mitte 2018 vereinbarten Thyssenkrupp und Tata Steel die Gründung eines 50/50-Gemeinschaftsunternehmens zur Zusammenführung ihrer europäischen Stahlgeschäfte. 2019 wurde dies jedoch von der EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen abgelehnt.

Die jüngsten Kursschwankungen treten im Vorfeld des geplanten Börsengangs der Marine-Sparte thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) auf.

Trotz der jüngsten Volatilität beläuft sich der Kursgewinn der Aktie im bisherigen Jahresverlauf auf rund 170 Prozent.

Hintergrund zur Abspaltung und TKMS-Geschäftszahlen

Wie aus der Präsentation hervorgeht, soll die Geschäftseinheit thyssenkrupp Marine Systems als eigenständige juristische Einheit unter dem Namen TKMS AG & Co. KGaA abgespalten werden. Das Unternehmen positioniert sich als "maritime powerhouse" mit über 185 Jahren Erfahrung und mehr als 8.500 Mitarbeitern.

Finanziell weist die Einheit einen Auftragsbestand von rund 18 Milliarden Euro (Stand Mai 2025) auf, der eine Umsichtsabdeckung für mehrere Jahre bietet. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte TKMS einen Umsatz von rund 2,0 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von rund 86 Millionen Euro. Das Management-Team strebt weiteres Wachstum durch operative Exzellenz und einen Fokus auf die technologische Weiterentwicklung an, insbesondere in den Bereichen U-Boote, Überwasserschiffe und Elektronik.

Redaktion finanzen.at / (dpa-AFX)

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Bildquelle: Quinta / Shutterstock.com,thyssenkrupp AG

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