18.09.2024 14:35:00

Unwetter: Auswirkungen für die Baubranche gering

Die Folgen der heftigen Unwetter in den vergangenen Tagen dürften für die Bauunternehmen überschaubar bleiben. "Große wirtschaftliche Auswirkungen erwarte ich nicht, zumal es der Bau seit jeher gewohnt ist, mit schlechtem Wetter umzugehen", sagte der Wifo-Bauexperte Michael Klien am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Eine Vertiefung der Rezession in der Branche sei nicht zu befürchten. Für manche Unternehmen könnten sich durch notwendige Reparaturen sogar Chancen ergeben.

Klien verwies mit Blick auf die wirtschaftlichen Konsequenzen auch auf potenzielle Entschädigungszahlungen aus der sogenannten Bauarbeiter-Urlaubs-und Abfertigungskasse (BUAK), die von den Baufirmen und Arbeitnehmern befüllt wird. Hierin bestehe eine Art Versicherung, sowohl bei Hitze als auch bei Unwetter.

Die ohnehin schwierige Lage in der Branche wird sich nach der Einschätzung des Ökonomen durch die Unwetter nicht weiter verschlechtern. "Gerade in einer Situation, wo die Auslastung nicht so hoch ist, gibt es durchaus die Möglichkeit, etwaige Verzögerungen wieder hereinzuarbeiten. Insofern ist nicht damit zu rechnen, dass die Unwetter für die aktuelle Schwächephase der Bauwirtschaft einen nennenswerten Effekt haben."

Umgekehrt könnten sich durch notwendige Reparaturarbeiten, die Beseitigung von Trümmern oder die Errichtung neuer Schutzbauten auch Aufträge für manche Bauunternehmen ergeben, so Klien. Gemeint sei vor allem jener Teil der Branche, der Erdbewegungen durchführe. Dem Gros des Bausektors werde das aber nichts bringen.

Dass die negativen Auswirkungen gering ausfallen dürften, deuten auch größere heimische Baukonzerne an: "Da wir sehr dezentral aufgestellt sind und nicht über große Produktionsstandorte verfügen, halten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen in Grenzen", hieß es etwa seitens der Strabag zur APA. Ähnlich die Porr: "Porr hat ihre Baustellen bestmöglich gegen das Unwetter abgesichert und ist daher wenig von Stillständen betroffen."

tpo/bel

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