Deutsche Anleihen: Etwas schwächer zu Handelsbeginn

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag schwächer in den Handel gegangen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future gab um 0,29 Prozent auf 163,20 Punkte nach. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,18 Prozent.

Börsianer begründeten die Verluste mit der gestiegenen Risikoneigung der Anleger, die sich sowohl in den stark gestiegenen Ölpreisen als auch in den Gewinnen an den internationalen Aktienmärkten widerspiegele. Dementsprechend wird auch der deutsche Leitindex DAX im Plus erwartet. Im Gegenzug seien die als sicher geltenden Papiere weniger gefragt gewesen.

Zentrales Tagesereignis sei die Tagung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Dabei wird zwar eine erneute Senkung der Zinsen offenbar von keinem EZB-Beobachter erwartet. Beobachter erhoffen sich aber auf der Pressekonferenz der EZB im Anschluss an die Zinsentscheidung von EZB-Chef Mario Draghi Hinweise auf die künftige Zinspolitik.

Darüber hinaus dürfte der beschlossene Ankauf von Unternehmensanleihen im EZB-Rat diskutiert werden. Er soll in wenigen Wochen beginnen. Offen ist noch, welche Anleihen in das Kaufprogramm aufgenommen werden und wie die EZB mit kleinen Emittenten umgehen wird. Falls Draghi auf der Pressekonferenz eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht stellen sollte, könnten seine Äußerungen wieder für Auftrieb bei den Staatsanleihen sorgen, schrieb Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)./la/jkr/jha/