17.12.2013 10:20:00

BNY Mellon: „Positiven Aussichten für Anleger“

Vor allem die Industrieländer, angeführt von den USA, machen Boden gut, wohingegen manche Schwellenländer den Gürtel enger schnallen müssen, glaubt Holger Fahrinkrug, Chefvolkswirt von Meriten Investment Management, der deutschen Investmentboutique von BNY Mellon.

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich im Jahr 2014 moderat beschleunigen. Vor allem die Industrieländer, angeführt von den USA, machen Boden gut, wohingegen manche Schwellenländer den Gürtel enger schnallen müssen. So lautet die Einschätzung von Holger Fahrinkrug, Chefvolkswirt von Meriten Investment Management, der deutschen Investmentboutique von BNY Mellon. „Für die Anleger sind die positiven Aussichten nach den vergangenen Krisenjahren ein beruhigendes Signal“, sagte Fahrinkrug. Allerdings müssten sich die Investoren darauf einstellen, dass die Zentralbanken ihre expansive Geldpolitik reduzieren. „Insbesondere die US-Notenbank wird ihre ‚Entziehungskur‘ fein ausbalancieren müssen, um den fragilen Aufschwung in manchen Regionen nicht zu gefährden“, erklärte Fahrinkrug.

Die EZB werde voraussichtlich abwarten, bis die europäische Konjunktur auf solideren Füßen stehe, bevor sie ihre lockere Geldpolitik zurückfahre. Die EWU sei im zweiten und dritten Quartal 2013 lediglich um 0,3 Prozent und um 0,1 Prozent gewachsen. Das sei noch kein eindeutiges Zeichen für einen nachhaltigen Aufschwung, erklärte Fahrinkrug. Die bevorstehenden Bilanzprüfungen der Banken durch die EZB und die Weiterentwicklung der Bankenunion versprächen mehr Klarheit bezüglich der zukünftigen Kreditversorgung. Das gelte vor allem für die europäischen Peripheriestaaten: „Sobald klar ist, welche Banken eine ausreichende Kapitaldecke aufweisen, dürften die Unternehmen und die Privathaushalte in Spanien, Italien und Portugal wieder leichter an Kredite kommen“, sagte Fahrinkrug. Das Wachstum in Spanien und Italien dürfte bis Ende 2014 die 1 Prozent-Marke erreichen. „Angesichts sehr vorsichtiger Erwartungen könnte dies eine der wichtigsten positiven Überraschungen im nächsten Jahr werden.“ Der Euroraum werde im kommenden Jahr insgesamt um rund 1 Prozent wachsen.

Im Kern der Eurozone hält Fahrinkrug positive Überraschungen für unwahrscheinlich. Während Frankreich wohl nur langsam wachsen dürfte, werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland deutlich schneller zulegen – dies entspräche allerdings den Erwartungen. Die Gründe für die optimistische Deutschland-Prognose sind unter anderem die Erholung in wichtigen Abnehmerländern, die Einkommenszuwächse der Privathaushalte und die extrem günstigen Finanzierungsbedingungen für Unternehmen. „In Deutschland erwarten wir ein Wachstum von 1,7 Prozent“, sagte Fahrinkrug. Allerdings drohten mittelfristig Enttäuschungen. So könnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen durch eine Kombination aus steigenden Lohn- und Energiekosten erodieren. Der Effekt würde 2014 vermutlich noch nicht voll wirksam, könnte aber auf längere Sicht Investitionen und Arbeitsplätze kosten. „Die sozialpolitischen Versprechen der großen Koalition könnten sehr schnell zu weiter steigenden Sozialbeiträgen und Steuern führen“, erklärte Fahrinkrug.

Die USA treiben die Weltwirtschaft an

Besonders positiv seien die Aussichten für die USA. Dort wiesen die Frühindikatoren auf eine weitere Erholung hin. Im Durchschnitt werde dort die Wirtschaft im nächsten Jahr um 2,6 Prozent wachsen. Damit sinke auch die Arbeitslosigkeit. Sie stelle den wichtigsten Parameter für die US-Geldpolitik dar. „Die konjunkturelle Lage spricht unserer Meinung nach dafür, dass die Fed sehr bald die ersten konkreten Schritte zur Reduzierung ihrer Anleihekäufe einleiten wird“, sagte Fahrinkrug. Nach den Erfahrungen aus dem Frühjahr 2013 werde sie allerdings sehr behutsam vorgehen. Damals hätte schon die Ankündigung des so genannten „Tapering“ zu deutlichen Reaktionen an den Märkten geführt.

Die Diskussionen um eine weniger akkommodierende Geldpolitik der US-Notenbank hätten im laufenden Jahr vor allem in den Schwellenländern zu Mittelabflüssen geführt. Einige Länder wie die Türkei, Südafrika oder Indonesien kämpften darüber hinaus mit ihren Leistungsbilanzdefiziten, was sich negativ auf die Währungen auswirke. Dem begegneten einige Länder zuletzt mit einer Drosselung der Binnennachfrage. Dieser Prozess werde sich im kommenden Jahr fortsetzen und die Finanzlage stabilisieren. „Die Kehrseite dürfte allerdings sein, dass die Schwellenländer mit dem größten Anpassungsbedarf während dieses Prozesses nur langsam wachsen“, sagte Fahrinkrug. China steche mit einem Anteil am Welt-BIP von rund 15 Prozent – gerechnet nach Kaufkraftparitäten – aus der Gruppe der Schwellenländer heraus. Hier erwartet Fahrinkrug einen Anstieg des BIP um 7,3 Prozent.

Der vollständige Marktausblick im pdf-Dokument

Die Mitteilung im pdf-Dokument

powered by
€uro FundResearch

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen