11.02.2013 11:27:00

Gutmann Investment Mail – Februar 2013

Anleihen – auch 2013 eine attraktive Asset Klasse? Nach dem sehr starken Anleihejahr 2012 gilt es nach vorne zu sehen und Überlegungen zum Portfolio 2013 anzustellen.

Wir sind für längere Zeit mit einem Umfeld niedriger Zentralbank-Zinsen konfrontiert und müssen diesem Umfeld begegnen. Die beste Chance auf ein gutes Ergebnis haben wir mit sehr breit gestreuten Portfolios, die Risi-ken aktiv managen können.

Im Anleihen-Management war das vergangene Jahr mit Sicherheit herausfordernd, aber mit einer Performance von rund 10 Prozent1 kann es als ertragreiches Jahr für Investoren bezeich-net werden. Der Grund für dieses hohe Ergebnis lag vor allem darin, dass die EZB die Kasta-nien aus dem Feuer geholt hat und mit den Tendern zu Jahresbeginn (Liquidität für Banken) und der OMT-Ankündigung im Sommer (unbegrenzte Mittel zur Stützung der Anleihen schwankender Staaten) eine Rally der „risikoreichen“ Anleihen in Gang gesetzt hat. Um diese Performance zu erreichen, mussten Risiken akzeptiert werden – sowohl mit längeren Lauf-zeiten, als auch mit der Gefahr von Ausfällen.

Wie nach jedem starken Anleihen-Jahr und dementsprechend „niedrigen“ Renditen kommt damit die berechtigte Frage auf: „Wie lange können Anleihen noch steigen?“ oder eher „Wie lange können Renditen noch fallen?“ Wir skizzieren diesbezüglich eine mögliche Antwort und behandeln den noch viel wichtigeren Punkt: „Was soll ich mit meinem Anleihenexposure im Jahr 2013 tun?“

Wie tief können Renditen fallen?

Im fünften Jahr nach Lehman kämpfen wir immer noch gegen eine hartnäckige Wirtschafts-krise und der Ausgang dieses Kampfes ist nach wie vor ungewiss. Die Lösungsvorschläge, wie sie uns beinahe täglich von Politikern über die Frühnachrichten präsentiert werden, sind genauso Ableitungen aus den Lehren des vergangenen Jahrhunderts, wie die Antworten der Notenbanken. „Es bedarf gemeinsamer Aktionen, um die Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen!“, „Die Notenbanken können nicht die Politik von ihrer Verantwortung zur Bud-getsanierung befreien!“, usw. Im Hintergrund hören wir von zwei Extremen. Zum einen die Angst vor einer außer Kontrolle geratenden Inflation und zum anderen die Furcht vor einem Rückfall in eine starke Rezession. Immer größer wird die Wahrscheinlichkeit für längere Zeit in einem „japanischen Szenario“ festzustecken. Das bedeutet: kaum Wachstum, keine Infla-tion oder sogar Deflation, expansive Notenbanken und weiterhin hohe Staatsschulden. Vor allem heißt das aber: extrem niedrige Renditen auf sehr lange Zeit. Die beste Assetklasse in solch einem Szenario? Lange High-Grade-Unternehmensanleihen – knapp vor langen Staats-anleihen! Und Aktien? Bei der Betrachtung des Nikkei-Index seit den 1980ern verzichtet man eher auf sie …

Ein „japanisches Szenario“ ist für die USA und Europa alles andere als sicher. Die meisten Notenbanker und Politiker tun ihr Möglichstes, um uns auf einen moderaten Wachstumspfad mit bestenfalls kurzfristig erhöhten Inflationsraten (zum Schuldenabbau) zurückzubringen. Mit einer gewissen Flexibilisierung des Wirtschaftens kann das sogar gelingen (sehr grob ge-sprochen: Abbau von Hemmnissen bei Aufbau und Führung von Unternehmen – bei näherem Interesse lohnt sich ein Blick auf Mario Montis Programm). Doch der Erfolg ist fraglich und wenn wir ehrlich sind: Trotz 20 Jahren Krise ist Japan ein Land von überaus beträchtlichem Wohlstand und Lebensqualität!

Die Renditen können also tatsächlich noch fallen. Es genügt aber schon, dass sie gleich blei-ben oder nur sehr langsam steigen. Die Notenbanken werden sich mit hoher Wahrscheinlich-keit noch viel Zeit lassen, bevor sie die Zinsen erhöhen.

Die vollständige Investment Mail im pdf-Dokument

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