|
06.12.2023 10:09:38
|
APA ots news: FMA veröffentlicht die Aufsichts- und Prüfschwerpunkte 2024...
APA ots news: FMA veröffentlicht die Aufsichts- und Prüfschwerpunkte 2024 und präsentiert die Publikation "Fakten, Trends und Strategien 2024" - ANHANG
"Österreichs Finanzwirtschaft steht vor großen
Herausforderungen", warnt der FMA-Vorstand und fordert eine
vorausschauende Risikopolitik der beaufsichtigten Unternehmen.
Wien (APA-ots) - "Österreichs Finanzwirtschaft steht vor sehr großen
Herausforderungen. Die abrupte Zinswende, das signifikante
Inflationsrisiko sowie die weltweit düsteren Konjunkturaussichten
erhöhen den Druck auf die finanzielle Leistungs- und
Schuldendienstfähigkeit vieler Haushalte und Unternehmen massiv," so
der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, anlässlich der
Präsentation der alljährlichen FMA-Publikation "Fakten, Trends und
Strategien 2024" sowie der Aufsichts- und Prüfschwerpunkte für das
kommende Jahr. Angesichts der schwierigen Lage in der Realwirtschaft
und auf den Finanzmärkten forderte der FMA-Vorstand die
beaufsichtigten Unternehmen auf, "ein pro-aktives Risikomanagement zu
betreiben, entsprechende Vorsorgen zu bilden und in der
Ausschüttungspolitik besonnen zu agieren und so die Kapitalbasis und
Risikotragfähigkeit weiter zu stärken." Überdies müsse das
Kostenmanagement durch die konsequente Nutzung der Chancen, die die
Digitalisierung bietet, weiter verbessert werden.
Vorausschauende Risikopolitik und besonnene Ausschüttungspolitik
gefordert
Der Vorstand der FMA betonte zwar, dass der österreichische
Finanzmarkt der Serie exogener Schocks - von der Covid-19-Pandemie
bis hin zu Russlands Aggressionskrieg gegen die Ukraine - gut
standgehalten habe und nach wie vor stabil und krisenfest aufgestellt
sei. Das zeige, dass die richtigen Lehren aus der Globalen
Finanzkrise gezogen worden seien: Der regulatorische Rahmen ist
evaluiert und überarbeitet worden, Lücken sind geschlossen worden und
die Aufsicht ist europäisiert worden. Die Bankenunion der Eurostaaten
mit gemeinsamer Aufsicht und Abwicklung habe sich bewährt. Nun
mehrten sich aber die Warnsignale: "Signifikante Wertverluste bei
verschiedenen Vermögenswerten, etwa langfristig fixverzinsten
Anleihen sowie Immobilien, erhöhen den Druck auf die
Finanzdienstleister weiter," so Ettl und Müller. Insbesondere die
schwierige Lage im Immobiliensektor werde die österreichische Real-
und Finanzwirtschaft noch einige Zeit fordern. Überdies werde es den
Banken nicht auf Dauer möglich sein, die Zinserhöhungen - der
Hauptgrund für ihre stark verbesserte Profitabilität - weiterhin
asymmetrisch zu Lasten der Sparer und Einleger an die Kreditnehmer
durchzureichen. Zudem drohe angesichts der angespannten Lage in
Nahost eine weitere Verschärfung der geopolitischen Spannungen, die
weitere exogene Schocks im Weltwirtschaftssystem auslösen könne. "Die
große Gefahr besteht darin, dass Risiken gleichzeitig schlagend
werden und sich gegenseitig beschleunigen und verstärken," so Ettl
und Müller.
Überlagert werden diese mittelfristigen real- und
finanzwirtschaftlichen Herausforderungen durch längerfristig wirkende
geopolitische, technologische, ökologische und gesellschaftliche
Trends:
* der Weg in eine geopolitische Neuordnung, verschärft durch die
anhaltende Krise des Multilateralismus, die eine Neuausrichtung der
globalen Wirtschaftsbeziehungen erfordert;
* der digitale Wandel, der weitreichende Veränderungen in
Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringt;
* der Kampf gegen die Erderwärmung, der eine globale Neuausrichtung
der Wirtschaft erfordert, aber nur schleppend vorankommt;
* das sich verändernde Verbraucherverhalten, das die etablierten
Schutzmechanismen zunehmend ins Leere laufen lässt und neue
Lösungsansätze verlangt;
* die steigenden Anforderungen an ethisches und regelkonformes
Verhalten aller Finanzmarktteilnehmer, die einen Fokus auf Sauberkeit
auf dem Finanzplatz erfordern.
Aufsichts- und Prüfschwerpunkte 2024
Aus diesen Trends, Herausforderungen und Risiken hat die FMA sechs
Themenfelder für ihre Aufsichts- und Prüfschwerpunkte 2024
abgeleitet:
* Resilienz und Stabilität: Die Krisenfestigkeit der
beaufsichtigten Finanzdienstleister zu stärken sowie die Stabilität
des Finanzmarktes Österreich als Ganzes zu wahren.
* Digitaler Wandel: Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und
gleichzeitig die damit verknüpften Risiken konsequent zu adressieren.
* Neue Geschäftsmodelle: Innovative Geschäftsmodelle möglichst früh
aufsichtlich zu begleiten, um so die Innovationskraft des
österreichischen Finanzmarktes zu fördern, für faire
Wettbewerbsbedingungen Sorge zu tragen und einen angemessenen
Verbraucherschutz sicherzustellen.
* Kollektiver Verbraucherschutz: Den Schutz der Verbraucher in
einem sich rasant verändernden Umfeld - Stichworte: digitaler Wandel,
verändertes Konsumentenverhalten, demografische Entwicklung,
Zinswende - weiterzuentwickeln.
* Nachhaltigkeit: Den Finanzmarkt und all seine Teilnehmer beim
Umbau zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell regulatorisch und
aufsichtlich zu unterstützen.
* Sauberer Finanzplatz Österreich: Die Sauberkeit und Reputation
des Finanzplatzes Österreich auf allen Ebenen zu sichern.
Mit welchen konkreten Instrumenten, Projekten und Initiativen
diese Themenfelder adressiert werden, ist in der aktuellen
FMA-Publikation "Fakten, Trends und Strategien 2024" im Detail
dargestellt. Ebenso ist dort die "Mittelfristige Risikoanalyse
2024-2028" der FMA zu finden. Diese Publikation ist auf der Website
der FMA unter dem Link
https://www.fma.gv.at/publikationen/fakten-trends-strategien/
abrufbar.
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0060 2023-12-06/10:05
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!