07.06.2024 10:06:39

APA ots news: Sinkende Inflation ermöglicht Konjunkturerholung

Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 2024 bis 2026

vom Juni 2024

Wien (APA-ots) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet in

ihrer heute veröffentlichten Prognose eine vom privaten Konsum

getragene Konjunkturerholung. Das reale Wirtschaftswachstum wird

sich von 0,3 Prozent im Jahr 2024 auf 1,8 Prozent bzw. 1,5 Prozent in

den Jahren 2025 und 2026 erholen. Dazu wird maßgeblich der deutliche

Rückgang der HVPI-Inflation auf 3,4 Prozent im Jahr 2024 und weiter

auf 2,5 Prozent bis zum Jahr 2026 beitragen. Die Arbeitslosigkeit

steigt 2024 vorübergehend auf 6,7 Prozent, wird aber bis 2026 wieder

auf 6,3 Prozent und damit unter das Vorkrisenniveau sinken. Der

öffentliche Budgetsaldo wird in den Jahren 2024 und 2025 mit -3,1

Prozent sowie mit -3,3 Prozent die Maastricht-Grenze übersteigen, die

Schuldenquote steigt bis 2026 auf 78,2 Prozent des BIP.

Die österreichische Wirtschaft befand sich 2023 in einer

Rezession. Gründe hierfür waren die anhaltend hohe Inflation, das

sehr schwache außenwirtschaftliche Umfeld und die daraus

resultierende allgemein schlechte Stimmungslage. Für das Jahr 2024

erwartet die OeNB eine Stabilisierung der Entwicklung, allerdings

wird die Wirtschaft mit 0,3 Prozent nur schwach wachsen. Der private

Konsum erholt sich aufgrund deutlich steigender Reallöhne und auch

die Exporte tragen positiv zum Wirtschaftswachstum bei. Die

Bruttoanlageinvestitionen werden hingegen im Gesamtjahr nochmals

schrumpfen. Hohe Finanzierungskosten und schlechte Gewinnerwartungen

dämpfen insbesondere die zinssensitiven Wohnbau- und die

konjunkturreagiblen Ausrüstungsinvestitionen. Für 2025 und 2026 wird

einhergehend mit einer Verbesserung des außenwirtschaftlichen

Umfelds, vor allem aber aufgrund eines sehr kräftigen Wachstums des

realen Konsums, ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent bzw. 1,5

Prozent prognostiziert. Der Arbeitsmarkt zeigt sich krisenresistent:

Nachdem die Arbeitslosenquote 2024 nur geringfügig auf 6,7 Prozent

(AMS-Definition) ansteigt, wird sie bis 2026 wieder auf 6,3 Prozent

sinken.

Die HVPI-Inflation halbiert sich in Österreich im Jahr 2024 auf

3,4 Prozent (2023: 7,7 Prozent). Für 2025 und 2026 wird mit einem

weiteren Rückgang auf 2,7 Prozent beziehungsweise 2,5 Prozent

gerechnet. Einem schnelleren und stärkeren Rückgang der Inflation

wirkt das starke Lohnwachstum entgegen. Aufgrund der dadurch höheren

Inflationspersistenz reduziert sich der Inflationsunterschied zum

Euroraum nur schrittweise und wird auch in den Jahren 2025 und 2026

rund 0,5 Prozentpunkte betragen. Die Kerninflation liegt im gesamten

Prognosezeitraum über der HVPI-Inflationsrate.

2024 verschlechtert sich der öffentliche Budgetsaldo auf -3,1

Prozent des BIP (2023: -2,7 Prozent) und überschreitet damit leicht

die Maastricht-Grenze. Der Hauptgrund hierfür liegt in der

verzögerten Auswirkung des Inflationsschocks auf die öffentlichen

Finanzen. 2025 verschlechtert sich der Budgetsaldo weiter, wird aber

2026 wieder auf -3,0 Prozent sinken. Die Schuldenquote geht 2024 auf

77,4 Prozent des BIP zurück, steigt aber in den Folgejahren bis auf

78,2 Prozent (2026) an.

Die Risiken für die Wachstumsprognose sind ausgeglichen.

Geopolitische Spannungen und die Abhängigkeit Österreichs von

russischem Gas stellen Abwärtsrisiken dar, eine stärkere Erholung der

Inlandsnachfrage birgt ein Aufwärtsrisiko. Aus allen drei genannten

Risikofaktoren ergibt sich insgesamt ein Aufwärtsrisiko für die

Inflationsprognose.

Die Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich ist auf der

Website der OeNB unter

[https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/reports.html]

(https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/reports.html)

verfügbar.

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Mag. Maria-Elisabeth Faulmann

Pressesprecherin

(+43-1) 404 20-6900

maria-elisabeth.faulmann@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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