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09.04.2024 11:17:38
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APA ots news: Tiefpunkt bei der Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten...
APA ots news: Tiefpunkt bei der Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten durchschritten
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das
Kreditgeschäft vom April 2024 (Bank Lending Survey)
Wien (APA-ots) - Umfrageergebnisse zeigen, dass die Nachfrage nach
privaten Wohnbaukrediten im ersten Quartal 2024 leicht gestiegen ist,
nachdem sie zuvor eineinhalb Jahre stark gefallen war. Aufgrund des
starken Rückgangs in den vergangenen Quartalen war das Jahreswachstum
der Wohnbaukredite gemäß Monetärstatistik zu Jahresbeginn 2024 aber
noch deutlich negativ. Für das zweite Quartal 2024 erwarten die
befragten österreichischen Banken einen weiteren Anstieg der
Nachfrage privater Haushalte nach Wohnbaufinanzierungen. Hintergrund
ist vor allem die Aussicht auf ein sinkendes Zinsniveau ab Mitte
dieses Jahres. Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist hingegen im
ersten Quartal 2024 weiter zurückgegangen - insbesondere jene zur
Finanzierung von Investitionen. Demnach fehlen der Konjunktur nach
wie vor die Wachstumsimpulse aus der unternehmerischen
Investitionstätigkeit. Das zeigen die Ergebnisse der
vierteljährlichen Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank
(OeNB) über das Kreditgeschäft, in der führende Banken nach ihren
Einschätzungen gefragt werden. Die aktuelle Umfrage wurde in der
ersten Märzhälfte 2024 durchgeführt.
Zwtl.: Leicht steigende Nachfrage privater Haushalte nach
Wohnbaukrediten signalisiert moderate Trendwende bei
Wohnbaufinanzierungen
Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten ist im ersten Quartal 2024
leicht gestiegen. Für das zweite Quartal 2024 erwarten die befragten
Banken eine Fortsetzung der Erholung bei der Kreditnachfrage nach
Wohnbaukrediten. Damit könnte eine tiefe Talsohle der
Nachfrageentwicklung durchschritten sein. Im Zuge der Zinswende kam
es im zweiten Halbjahr 2022 - ausgehend von einem Rekordhoch - zu
einem markanten Nachfrageeinbruch bei Wohnbaukrediten. Weitere
Rückgänge folgten bis zum vierten Quartal 2023, was sich an deutlich
negativen Jahreswachstumsraten der Wohnbaukredite gemäß
Monetärstatistik zu Beginn des Jahres 2024 zeigte. Hintergrund der
sich nun andeutenden Erholung ist die Erwartung eines sinkenden
Zinsniveaus ab Mitte 2024. Zudem wachsen die Realeinkommen der
Haushalte aufgrund der verzögerten Anpassung an die Inflation. Somit
steigt die Leistbarkeit von Krediten. Mit expansiven Entwicklungen
wie in den Jahren der Niedrigzinsphase bis Mitte 2022 ist aber auf
absehbare Zeit nicht zu rechnen.
Angebotsseitig kam es in den letzten Quartalen nur zu wenigen
Änderungen im Geschäft mit privaten Wohnbaukrediten. Die
Kreditrichtlinien der Banken und die Kreditbedingungen blieben
weitgehend unverändert.
Zwtl.: Unternehmenskredite: Nachfrage neuerlich gesunken,
Angebotspolitik weiter verschärft
Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist hingegen im ersten Quartal
2024 neuerlich gesunken. Damit setzte sich ein seit dem vierten
Quartal 2022 bestehender rückläufiger Trend fort; die
Jahreswachstumsrate laut Monetärstatistik war im Februar 2024 mit 1,6
% nur noch moderat positiv. Eine persistente Nachfrageschwäche
besteht insbesondere bei den langfristigen Krediten zur
Investitionsfinanzierung. Neben der abnehmenden Investitionstätigkeit
der Unternehmen haben vor allem die gestiegenen Zinsen bzw.
Finanzierungskosten die Kreditnachfrage gebremst. Für das zweite
Quartal 2024 erwarten die befragten Banken aber keinen weiteren
Nachfragerückgang.
In den Umfrageergebnissen zeigt sich wiederholt ein zunehmend
negativer Risikoausblick. Die Risikoeinschätzung der Banken
hinsichtlich allgemeiner Wirtschaftslage und Kreditwürdigkeit der
Unternehmen hat sich seit 2022 nach und nach verschlechtert und
dementsprechend restriktiv auf das Kreditangebot ausgewirkt. Die
Banken haben ihre Angebotspolitik für Unternehmenskredite seit dem
zweiten Quartal 2022 umfassend verschärft und planen weitere
Verschärfungen im zweiten Quartal 2024.
Die verhaltene Kreditnachfrage der Unternehmen für Investitionen
und die restriktive Kreditvergabe der Banken bedeuten, dass nach wie
vor Wachstumsimpulse für die österreichische Wirtschaft aus der
unternehmerischen Investitionstätigkeit fehlen. Das spiegelt sich in
der aktuellen Wirtschaftsprognose der OeNB wider, die für 2024 einen
weiteren Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen erwartet. Insgesamt
wird die heimische Wirtschaft 2024 nur sehr moderat wachsen.
Die Zentralbanken des Euroraums - in Österreich die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) - führen gemeinsam mit der
Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine
Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren
Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die
Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten sowie
sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei
werden rund 160 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums
befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Ein ausführlicher Bericht über die Österreich-Ergebnisse wird in
der Publikationsreihe "OeNB Reports" veröffentlicht:
https://bit.ly/3Yau0Mf
Weitere Informationen und Daten zur Umfrage finden sich auf der
OeNB-Website unter: https://bit.ly/3Hofd8P
Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer
Website publiziert: https://bit.ly/3Hr0kCv
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Mag. Maria-Elisabeth Faulmann
Pressesprecherin
(+43-1) 404 20-6900
maria-elisabeth.faulmann@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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OTS0075 2024-04-09/11:12
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