Geändert am: 03.10.2023 22:13:24

Anleihen, Dollar, Zinsen und Inflation im Fokus: ATX schließt in Rot -- US-Börsen letztlich verlustreich -- DAX geht schwächer aus dem Handel -- Asiens Börsen gehen mit herben Abschlägen aus dem Hande

AUSTRIA

Am Dienstag ging es an der Wiener Börse nach unten.

Der ATX notierte bereits zum Sitzungsbeginn auf rotem Terrain und behielt die negative Tendenz im weiteren Verlauf bei. Er ging schließlich 1,09 Prozent schwächer bei 3.093,89 Punkten in den Feierabend.

Marktbeobachter verwiesen auf die schwachen Vorgaben der Asien-Märkte sowie auf den neuerlichen Anstieg der US-Anleiherenditen. Die anhaltenden Zins- und Inflationssorgen werden von Experten weiterhin als größte Belastungsfaktoren gesehen. Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen fiel sehr dünn aus.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt schlug am Dienstag den Weg gen Süden ein.

Der DAX startete tiefer in den Dienstagshandel und weitete seine Verluste im Verlauf aus. Er beendete die Sitzung 1,06 Prozent tiefer bei 15.085,21 Punkten.

An den deutschen Börsen wurde am Dienstag trotz des Feiertages "Tag der deutschen Einheit" gehandelt. Schwache internationale Vorgaben galten als Wegweiser, denn auch an den Börsen in Asien gab es am Morgen wieder klare Verluste. Zurückgeführt wurden diese auf den neuerlichen Anstieg der US-Anleiherenditen und den starken US-Dollar.

Laut den Experten der Commerzbank steigen die Renditen von Staatsanleihen derzeit auf breiter Front, von Europa bis in die USA. Dies stehe im Zusammenhang mit anhaltenden Inflationssorgen und der Notwendigkeit, die Zinsen noch länger hoch zu halten. Ein solider ISM-Bericht für die US-Industrie habe dazu beigetragen, indem er eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft signalisierte. Dies gebe der US-Notenbank Fed Spielraum für weiter hohe Zinsen.

WALL STREET

An der Wall Street waren rote Vorzeichen zu beobachten.

Der Dow Jones Index verlor zum Auftakt nur leicht, fiel im Verlauf jedoch tiefer ins Minus. Zum Handelsende notierte er mit minus 1,29 Prozent bei 33.002,38 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite stieg ebenfalls mit einem Abschlag in den Dienstagshandel ein. Im Laufe des Tages weitete er seine Verluste aus und gab letztlich 1,87 Prozent auf 13.059,47 Zähler nach.

Die Zinssorgen hatten die US-Börsen wieder fest im Griff. Angesichts der Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen kletterte die Rendite zehnjähriger US-Anleihen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu verzinslichen Anlagen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Teuerung wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken.

Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte Mester. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht. In das Bild passte die Meldung vom Dienstag, dass es im August überraschend viele offene Stellen in den USA gab. Daraufhin machten die Renditen noch einmal einen Sprung nach oben.

ASIEN

Am Dienstag wurde in Japan und in Hongkong wieder gehandelt - es dominierten die Bären.

In Tokio notierte der Nikkei letztlich 1,64 Prozent niedriger bei 31.237,94 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland ruhte der Handel auch am Dienstag. Der Shanghai Composite verharrte daher weiter auf seinem Schlussstand von Donnerstag bei 3.110,48 Zählern (+0,1 Prozent). In Hongkong starteten die Börsen mit kräftigen Verlusten in die neue Woche, nachdem am Montag die Märkte feiertagsbedingt geschlossen blieben. Der Hang Seng gab letztlich satte 2,69 Prozent auf 17.331,22 Einheiten nach.

Auf der Stimmung lastete der neuerliche Anstieg der US-Anleiherenditen. Während in Shanghai und Seoul der Handel feiertagsbedingt erneut pausierte, ging es an der Börse in Hongkong nach dem langen Wochenende erst einmal steil abwärts.

In Japan wurde das Zinsthema gespielt, nachdem die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht hatte. Der Yen zeigte sich derweil unbeeindruckt von der Ankündigung des japanischen Finanzministers Shunichi Suzuki, dass die japanische Regierung am Devisenmarkt zugunsten der heimischen Währung intervenieren werde, sollte diese zu sehr abwerten. Dabei werde kein bestimmtes Kursniveau angestrebt, vielmehr konzentriere man sich auf die Volatilität, so der Minister.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 39 470,44 -0,95%
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