ATX
Geändert am: 20.01.2021 22:02:21
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Amtseinführung von Biden vollzogen: US-Börsen beenden Handel nach neuen Rekorden sehr fest -- ATX und DAX schließen mit Gewinnen -- Asiatische Indizes gehen mit gemischten Vorzeichen aus dem Handel
AUSTRIA
Die Wiener Börse zeigte sich am Mittwoch im Plus.
Der ATX stand wenige Minuten nach Handelsbeginn im Plus und verteidigte seine Gewinne im weiteren Verlauf, sodass er 0,81 Prozent fester bei 3.026,59 Punkten aus dem Handel ging.
Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte überwiegend eine freundlichen Anlegerstimmung vor. Am heimischen Markt gestaltete sich die Meldungslage auf Unternehmensseite unverändert dünn.
International stand die am Abend anstehende Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der USA im Fokus. Nach Einschätzung der Helaba-Anlaysten gebe es berechtigte Hoffnungen, dass mit Biden ein verlässlicher Partner für Europa ins Weiße Haus einzieht.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt notierte am Mittwoch fester.
Der DAX stieg höher in den Handel ein und baute sein Plus dann aus. Schlussendlich gewann er 0,77 Prozent auf 13.921,37 Zähler hinzu.
Die Anleger positionierten sich damit vorsichtig optimistisch für die Amtseinführung des Demokraten Joe Biden, der kurz nach Handelsschluss in Europa als 46. Präsident der USA vereidigt wird. Nach dem Sturm auf das Kapitol vor zwei Wochen steht der Akt unter starken Sicherheitsvorkehrungen. Laut Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda konzentrierte sich der Markt auf die angekündigten billionenschweren Konjunkturhilfen zur Bekämpfung der Pandemie.
"Jetzt muss Biden beweisen, dass die Vorschusslorbeeren, mit denen die Finanzmärkte ihn bedacht haben, auch gerechtfertigt sind", erklärte Esther Reichelt von der Commerzbank. Im Kampf gegen die Pandemie sollte er also schnelle Ergebnisse liefern, um die Anleger bei Laune zu halten. Wie Reichelt ergänzte, lassen sich große Teile seines Pakets aber nur in Zusammenarbeit mit den Republikanern umsetzen.
In Deutschland war die am Vortag beschlossene Verlängerung des Lockdowns am Markt bereits erwartet worden. Ökonomisch gesehen sei das schlimmste noch einmal vermieden worden, kommentierten die Experten der LBBW. "Die beschlossenen Maßnahmen greifen stärker in das Wirtschaftsgeschehen ein, aber die Träger der konjunkturellen Erholung - insbesondere die Industrie - bleiben weitgehend verschont."
WALL STREET
Der Handelstag an den US-Börsen stand ganz im Zeichen der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten.
Der Dow Jones schloss 0,83 Prozent höher bei 31.188,38 Punkten. Im Handelsverlauf erreichte er bei 31.235,98 Zählern ein neues Allzeithoch. Zur Eröffnung war das Plus mit 0,28 Prozent auf 31.017,54 Punkte noch recht moderat ausgefallen. Der NASDAQ Composite markierte im Mittwochshandel ebenfalls ein neues Rekordhoch bei 13.486,13 Punkten und ging schließlich bei 13.457,25 Zählern um 1,97 Prozent höher aus der Sitzung. Zum Start hatte er 1,1 Prozent auf 13.342,55 Zähler hinzugewonnen.
Mit einem Aufruf zu Einheit und Versöhnung hat Joe Biden sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angetreten. Der 78-Jährige legte in einer feierlichen Zeremonie vor dem US-Kapitol in der Hauptstadt Washington seinen Amtseid ab. Kamala Harris wurde als erste Vizepräsidentin des Landes vereidigt. Biden sagte in seiner Antrittsrede, ohne Einheit könne es keinen Frieden und keinen Fortschritt geben, sondern nur Verbitterung und Ärger.
"Joe Biden will die Wirtschaft unbedingt stärken", lenkte Analyst David Madden vom Broker CMC Markets den Blick auf die Hoffnungen und Erwartungen an den Börsen. Über das bereits angekündigte 1,9 Billionen US-Dollar schwere Hilfspaket hinaus werde der neue Präsident voraussichtlich weitere Mittel in Infrastruktur, Energieversorgung und Bildung investieren. "Die Finanzmärkte setzen darauf, dass noch mehr Geld bereit steht, denn Joe Biden wird einen guten Start hinlegen wollen", vermutete Madden.
Aus Unternehmenssicht stand insbesondere Netflix im Fokus. Der Online-Videodienst wuchs zum Jahresende dank Serienhits wie "The Queen's Gambit", "Bridgerton" und "The Crown" trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark.
Für die Berichtssaison blieben Investoren optimistisch, dass die fiskalischen Maßnahmen den Unternehmen geholfen haben, die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auszugleichen. "Das wird Druck auf die Unternehmen ausüben, in der Berichtssaison zu liefern und die Erwartungen des Marktes zu erfüllen. Jedes Unternehmen, das die Erwartungen verfehlt oder leicht enttäuscht, wird ziemlich stark bestraft werden", mahnte Marktstratege Brian O'Reilly von Mediolanum Investment Funds und verwies auf die Höchststände bei den Aktienbewertungen.
ASIEN
Die Börsen in Asien konnten sich am Mittwoch nicht auf eine gemeinsame Richtung einigen.
Der japanische Leitindex Nikkei ging bei 28.523,26 Punkten um 0,38 Prozent leichter in den Feierabend.
Auf dem chinesischen Festland stand der Shanghai Composite beim Ertönen der Schlussglocke 0,47 Prozent höher bei 3.583,09 Zählern.
In Hongkong zeigte sich der Hang Seng zum Handelsschluss mit einem Plus von 1,08 Prozent bei 29.962,47 Einheiten.
Die Vorgaben aus den USA waren positiv, allerdings hatten die meisten Aktienmärkte der Region schon am Dienstag kräftige Kursgewinne verzeichnet. Dazu kam, dass der Dollar auf breiter Front etwas nachgegeben hatte, was ungünstig für die asiatischen Exporteure ist.
Marktteilnehmer verwiesen auf die Anhörung der designierten US-Finanzministerin Janet Yellen und eine wiedererwachte Risikofreude der Anleger, die das Interesse am Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten dämpfe. Yellen hatte unter anderem das Bekenntnis der USA zu marktbestimmten Wechselkursen betont und deutlich gemacht, dass das Land keinen schwächeren Dollar als Wettbewerbsvorteil anstrebe.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 14 012,82 | 1,64% | |
TecDAX | 3 377,56 | 0,93% | |
Dow Jones | 31 535,51 | 1,95% | |
NASDAQ Comp. | 13 588,83 | 3,01% | |
NIKKEI 225 | 29 663,50 | 2,41% | |
Hang Seng | 29 452,57 | 1,63% | |
ATX | 3 076,93 | 2,17% | |
Shanghai Composite | 3 551,40 | 1,21% |