Deutsche-Bank-Kapitalerhöhung wegen Überlastung des Gerichts verzögert - Kreise

   Von Madeleine Nissen

   Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank verzögert sich wegen einer Überlastung des Frankfurter Gerichts. Der zuständige Richter habe die Aktien des Investors aus Katar nicht rechtzeitig in das Handelsregister eintragen lassen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Dies sei aber erforderlich, damit ein Großinvestor an der Kapitalerhöhung partizipieren kann.

   Zum Hintergrund: Die Bank sammelt von Aktionären 6,3 Milliarden Euro ein. Darüber hinaus hat das zur Königsfamilie in Katar gehörende Investmentvehikel Paramount Holding Services 1,75 Milliarden Euro gezeichnet. Paramount soll zusätzlich die Möglichkeit haben, wie andere Aktionäre auch, an dem Löwenanteil der Kapitalerhöhung zu partizipieren. Hierfür muss der Eintrag ins Handelsregister erfolgt sein.

   Die Panne bringt dem Informanten zufolge die Kapitalerhöhung nicht in Gefahr. Ein Erfolg wird sie trotzdem nicht. Das Interesse der Anleger an Aktien der Deutschen Bank ist nach den vielen Rückschlägen so schwach, dass die Bank nach Informationen des Wall Street Journal einen Abschlag von 30 Prozent gewähren muss. Auch andere Banken mussten einen derart hohen Discount gewähren, um die Anleger zu gewinnen.

   Die Deutsche Bank kämpft seit Jahren an allen Fronten: Angefangen von den unkalkulierbaren Prozesskosten bis hin zur Kapitalausstattung. Mit der Kapitalerhöhung erhöht sie die ihre Kapitalquote nach Tier 1 von 9,5 Prozent auf 11,8 Prozent. Damit will die Bank durch den Stresstest der europäischen Bankenaufsicht kommen und sich eine komfortablere Reserve für die Rechtskosten aufbauen.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

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   June 05, 2014 04:02 ET (08:02 GMT)

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