02.08.2024 07:30:46

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der US-Jobmotor läuft noch immer rund, auch wenn sich die Anzeichen für ein Abflauen der Jobzuwächse mehren. Ökonomen erwarten für Juli ein Stellenwachstum von 185.000 (Vormonat: 206.000) und eine Arbeitslosenquote von 4,1 (4,1) Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,4 (0,3) Prozent im Monats- und ein Plus von 3,7 (3,9) im Jahresvergleich vorhergesagt. Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht die Daten am Freitag um 14.30 Uhr (MESZ).

In der ersten Hälfte dieses Jahres ist die Zahl der Arbeitsplätze im Durchschnitt um 222.000 pro Monat gestiegen. Analysten schätzen, dass die US-Wirtschaft zwischen 180.000 und 200.000 Arbeitsplätze pro Monat schaffen muss, um mit dem Wachstum der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Schritt zu halten, wenn man den jüngsten Anstieg der Zuwanderung berücksichtigt. Die meisten Ökonomen erwarten eine weitere Verlangsamung des Beschäftigungs- und Lohnwachstums, bis die Fed die Geldpolitik lockert. Die US-Währungshüter haben zuletzt angedeutet, dass sie sich einer Zinssenkung annähern.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 AT/Erste Group Bank AG, Ergebnis 1H

08:00 ES/International Consolidated Airlines Group SA, Ergebnis 1H

08:05 FR/Engie SA, Ergebnis 1H

08:30 JP/Nintendo Co Ltd, Ergebnis 1Q

12:00 GB/Linde plc, Ergebnis 2Q

12:30 US/Exxon Mobil Corp, Ergebnis 2Q

12:45 US/Chevron Corp, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- CH

08:30 Verbraucherpreise Juli

PROGNOSE: -0,2% gg Vm/+1,3% gg Vj

zuvor: 0,0% gg Vm/+1,3% gg Vj

- FR

08:45 Industrieproduktion Juni

PROGNOSE: +0,7% gg Vm

zuvor: -2,1% gg Vm

- US

14:30 Arbeitsmarktdaten Juli

Beschäftigung ex Agrar

PROGNOSE: +185.000 gg Vm

zuvor: +206.000 gg Vm

Arbeitslosenquote

PROGNOSE: 4,1%

zuvor: 4,1%

durchschnittliche Stundenlöhne

PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,7% gg Vj

zuvor: +0,3% gg Vm/+3,9% gg Vj

16:00 Auftragseingang Industrie Juni

PROGNOSE: -3,2% gg Vm

zuvor: -0,5% gg Vm

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 18.078,00 -0,2%

E-Mini-Future S&P-500 5.442,75 -0,7%

E-Mini-Future Nsdq-100 18.785,75 -1,2%

Nikkei-225 36.255,22 -4,9%

Schanghai-Composite 2.920,84 -0,4%

Hang-Seng-Index 16.956,33 -2,0%

+/- Ticks

Bund-Future 134,48 +16

Vortag:

INDEX Schluss +/-

DAX 18.083,05 -2,3%

DAX-Future 18.118,00 -2,5%

XDAX 18.023,68 -2,5%

MDAX 25.001,78 -1,5%

TecDAX 3.316,62 -1,3%

EuroStoxx50 4.765,72 -2,2%

Stoxx50 4.437,14 -1,2%

Dow-Jones 40.347,97 -1,2%

S&P-500-Index 5.446,68 -1,4%

Nasdaq-Comp. 17.194,15 -2,3%

EUREX zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 134,32 +30

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Wochenschluss erneut im Minus erwartet. Ob sich die Bullen vor dem Wochenende an den Markt trauen, bleibt abzuwarten. Zum einen konnten die Quartalszahlen aus Deutschland am Vortag nicht überzeugen, zum anderen birgt der Konflikt im Nahen Osten ein immenses Nachrichten-Risiko für das Wochenende. Aber auch eine Reihe von schwächer als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten war teils für den Ausverkauf an der Wall Street am Vortag verantwortlich. Mit anderen Worten: Schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft sind aktuell schlechte Nachrichten für die Aktien.

Rückblick: Schwach - Grund war zum einen der Konflikt im Nahen Osten, der sich weiter auszuweiten droht. Für zunehmende Ungewissheit sorgt, wie der Iran auf die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh reagieren wird. Israel gilt als Drahtzieher des Attentats. Geopolitische Spannungen sorgen in der Regel dafür, dass Investoren bei Risiko-Assets höhere Risikoprämie verlangen. Anleihen wie auch Gold wurden dagegen als sichere Häfen gesucht. Zum anderen überraschte die Berichtssaison negativ, vor allem die Automobilhersteller aus Deutschland. Die zweite Verkaufswelle setzte am Nachmittag ein, nachdem der ISM-Index aus den USA ein Signal für eine neuerliche Stimmungseintrübung in der US-Industrie lieferte. Mit einer knappen Mehrheit von 5:4 Stimmen senkte die Bank of England (BoE) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,00 Prozent. Ausschlaggebend war vermutlich der neue mittelfristige Inflationsausblick, der ab Anfang 2026 ein Unterschreiten des Inflationsziels von zwei Prozent prognostiziert. Mit Abschlägen von 9 Prozent reagierten Societe General auf die Zweitquartalszahlen. RBC sprach von einer enttäuschenden Entwicklung der Nettozinseinnahmen im Privatkundengeschäft. Für das laufende Jahr rechnet die Bank in der Sparte nun nur noch mit Zinseinnahmen von 3,8 Milliarden Euro nach zuvor 4,1 Milliarden. Worldline (-15,3%) senkte seine Prognosen für das Jahr aufgrund schwacher Verbraucherausgaben in ganz Europa. Die Analysten von Jefferies sind besorgt über Worldlines breite Positionierung angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Stripe und das niederländische Zahlungsunternehmen Adyen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Daimler Truck fielen um 3,2 Prozent. Die Citi verwies auf die gesenkte Prognose. BMW verloren 3,1 Prozent. Vor allem höhere Kosten hätten dafür gesorgt, dass diverse Gewinnerwartungen nicht ganz erreicht worden seien, hieß es. Trotz Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegten, ging es für VW 3,9 Prozent nach unten. Auch in den Quartalszahlen von Volkswagen machte sich der Kostendruck etwas deutlicher bemerkbar als erwartet. Mit einem Minus von 6,3 Prozent stellte DHL Group das Schlusslicht im DAX. Während die Ergebnisse zum zweiten Quartal laut Warburg leicht über den Erwartungen lagen, wurde der Ausblick an der Börse skeptisch beurteilt. Die Geschäftszahlen von MTU (-0,6%) kamen gut an. Zudem hob der Triebwerkshersteller die EBITA-Prognose für das Gesamtjahr um 5 Prozent an und bestätigte die Schätzung für den Free Cashflow. Positiv wurden die Geschäftszahlen von Vonovia gesehen. Baader Helvea attestiert Vonovia robuste Ergebnisse für das zweite Quartal. Nach Angaben des Unternehmens zeichne sich zur Jahresmitte ein positiver Trend ab und folglich werde das obere Ende der Jahresprognose für Mietwachstum, bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBT erwartet. Vonovia rückten 2,4 Prozent vor, die Aktie der Tochter Deutsche Wohnen um 5,3. Qiagen (0,3%) legte am Vorabend bereits solide Zweitquartalszahlen vor.

XETRA-NACHBÖRSE

Kräftige Verluste an der Wall Street haben die Kurse im nachbörslichen Handel am Donnerstag noch etwas nach unten gezogen. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden dabei nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Sehr schwach - Als Grund für die Flucht der Anleger aus dem Aktienmarkt nannten Händler den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der im Juli wider Erwarten den vierten Monat in Folge gesunken war und sich dabei von der Expansionsschwelle noch weiter nach unten entfernte. Der Subindex für die bezahlten Preise verharrte derweil oberhalb der Expansionsschwelle. Das sei eine beunruhigende Entwicklung, kommentierten die Volkswirte Tim Quinlan und Shannon Seery Grein von Wells Fargo. Denn sie deute an, dass das hohe Zinsniveau zwar die Wirtschaftsaktivität ausbremse, ohne aber zu den angestrebten Preisrückgängen zu führen. Der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für Juli war ein weiterer Grund für die Zurückhaltung der Investoren. Sollte sich hier eine weitere Abkühlung zeigen, dürfte dies die Erwartungen an eine Zinssenkung im September weiter erhöhen, hieß es. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung stieg derweil in der Vorwoche überraschend um 14.000 auf 249.000. Daneben lief die Bilanzsaison weiter. Unter den Einzelwerten legten Meta Platforms um 4,9 Prozent zu. Der Konzern profitierte im zweiten Quartal von starken Werbeeinnahmen. Der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp übertraf dabei die Erwartungen der Analysten. Qualcomm (-9,4%) hat im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Analysten bemängelten jedoch den Umsatz mit Chips für Mobiltelefone. Conocophillips hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und einen Rekord bei der Produktion erzielt. Die Aktie konnte sich der negativen Stimmung nicht entziehen und verlor 2,5 Prozent. Der Kurs des Biotech-Unternehmens Moderna brach um 21 Prozent ein, nachdem der Konzern den Ausblick gesenkt hatte.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,15 -10,5 4,26 -26,9

5 Jahre 3,84 -7,5 3,91 -16,1

7 Jahre 3,88 -6,7 3,95 -9,1

10 Jahre 3,97 -6,0 4,03 9,1

30 Jahre 4,27 -3,9 4,30 29,5

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den jüngsten deutlichen Abgaben vor und im Gefolge des Fed-Zinsentscheids nochmals nach. Die Anleihekurse profitierten auch davon, dass Anleger auf der Suche nach Sicherheit aus Aktien in festverzinsliche Wertpapiere umschichteten.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 02, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)

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