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06.08.2024 07:43:42
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Bei Bayer rechnen Analysten mit einem deutlich rückläufigen operativen Ergebnis im abgelaufenen Quartal. Um rund 450 Millionen Euro weicht der Konsens zum bereinigten EBITDA vom Vorjahreswert nach unten ab, während auf der Einnahmenseite etwa 200 Millionen Euro fehlen. Hinter die Prognose setzen die Analysten ein kleines Fragezeichen. Bayer hat den Aktionären für 2024 einen bereinigten Gewinn in der Größenordnung von 5,10 bis 5,50 Euro versprochen und an dieser Prognose bei den wechselkursbedingten Anpassungen von anderen Zielzahlen im Frühjahr nicht gerüttelt. Marktbeobachter haben allerdings Zweifel, ob das Gewinnziel erreicht wird. Ihre Konsensprognose liegt bei 5,09 Euro je Anteilsschein. Der geplante Abbau von Hierarchien und Personal im mittleren Management wird aus Sicht der Analysten von Jefferies angesichts der Herausforderungen im Agrargeschäft und der rückläufigen Xarelto-Erträge in der zweiten Jahreshälfte immer wichtiger, um die Jahresprognose zu schaffen. Bayer plant bis 2026 jährliche Kostensenkungen von 2 Milliarden Euro, davon in diesem Jahr 500 Millionen. Nachgewiesene Fortschritte beim Erreichen dieses Ziels werden von entscheidender Bedeutung sein, schreiben die Analysten von Jefferies. Bisher hat Bayer nicht gesagt, wie viele Stellen im Zuge des Programms Dynamic Shared Ownership wohl insgesamt wegfallen werden. Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum zweiten Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):
. PROG PROG PROG
2. QUARTAL 2024 2Q24 ggVj Zahl 2Q23
Umsatz Konzern 10.849 -1,8% 11 11.044
-Pharmaceuticals 4.414 -3,1% 11 4.557
-Consumer Health 1.448 -1,2% 11 1.466
-Crop Science 4.914 -0,2% 11 4.924
EBITDA bereinigt Konzern 2.077 -18% 11 2.527
-Pharmaceuticals 1.176 -15% 11 1.379
-Consumer Health 333 -0,6% 11 335
-Crop Science 702 -3,2% 11 725
Ergebnis nach Steuern u Dritten 123 -- 10 -1.887
Ergebnis je Aktie Core 0,83 -32% 11 1,22
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 DE/Fraport AG, Ergebnis 2Q (14:00 Analystenkonferenz)
07:00 DE/Rational AG, Ergebnis 1H (15:00 Analystenkonferenz)
07:00 DE/Zalando SE, Ergebnis 2Q (09:00 PK; 09:30 Analystenkonferenz)
07:30 DE/Bayer AG, Ergebnis 1H (09:00 PK; 14:00 Analystenkonferenz)
07:30 DE/Manz AG, Ergebnis 1H
08:00 DE/Schaeffler AG, Ergebnis 1H, 10:00 Analystenkonferenz)
08:00 IT/Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MPS), Ergebnis 2Q
08:00 DE/Cherry SE, ausführliches Ergebnis 1H
08:00 DE/New Work SE, Ergebnis 1H
12:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 2Q
13:00 US/Uber Technologies Inc, Ergebnis 2Q
22:01 US/Amgen Inc, Ergebnis 2Q
22:05 US/Airbnb Inc, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE
08:00 Auftragseingang Juni
saisonbereinigt
PROGNOSE: +0,5% gg Vm
zuvor: -1,6% gg Vm
- EU
11:00 Einzelhandelsumsatz Juni
Eurozone
PROGNOSE: +0,2% gg Vm
zuvor: +0,1% gg Vm
- US
14:30 Handelsbilanz Juni
PROGNOSE: -72,50 Mrd USD
zuvor: -75,07 Mrd USD
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 17.596,00 +0,8%
E-Mini-Future S&P-500 5.296,25 +1,5%
E-Mini-Future Nsdq-100 18.364,00 +1,9%
Nikkei-225 33.955,19 +7,9%
Schanghai-Composite 2.850,57 -0,4%
Hang-Seng-Index 16.658,15 -0,2%
+/- Ticks
Bund -Future 134,65 -54
Montag:
INDEX Schluss +/-
DAX 17.339,00 -1,8%
DAX-Future 17.450,00 -1,9%
XDAX 17.362,19 -1,9%
MDAX 23.964,39 -2,0%
TecDAX 3.195,75 -1,7%
EuroStoxx50 4.571,60 -1,4%
Stoxx50 4.234,93 -2,0%
Dow-Jones 38.703,27 -2,6%
S&P-500-Index 5.186,33 -3,0%
Nasdaq-Comp. 16.200,08 -3,4%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 135,19 -1
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer marktbreiten Erholung rechnen Händler am Dienstag. Vor allem die Märkte in Japan zeigen am Morgen eine Rolle Rückwärts und haussieren um acht Prozent. Bei anderen Börsen in Asien geht es ebenfalls nach oben, wenn auch nicht so deutlich. Gerade der Kurseinbruch und die extreme, aber auf Japan beschränkte, Erholung am Morgen deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer am Montag auf die falsche Begründung geblickt hatten. Vor allem das Thema US-Rezession wurde immer wieder bemüht, um die US-Notenbank zu Zinssenkungen zu bewegen. Stattdessen dürfte der Grund in steigenden Zinsen in Japan liegen, die für ein Ende der Carry Trades gesorgt haben. Die Strategen der Societe Generale sprachen von der Auflösung des größten Carry Trades, den die Welt jemals gesehen habe. Entsprechend sehen Händler die Kursrally in Japan am Dienstagmorgen als Zeichen, dass die Abwicklung beendet ist, der Druck also von den Börsen genommen wird. Sollte die US-Notenbank den Kursrutsch nicht auf die Erwartung einer Rezession zurückführen, besteht auch keine Notwendigkeit für eine Not-Zinssenkung.
Rückblick: Die in der Vorwoche insbesondere nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten dominierenden Ängste vor einer Rezession belasteten erneut. Aber auch von einer normalen Korrektur war zu hören. Im Handelsverlauf am Nachmittag setzte eine deutliche Erholung von den Tagestiefs ein, ausgelöst von stärker als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten, die auf eine Expansion der Aktivität hindeuteten. Am Anleihemarkt ging es nur anfangs mit den Renditen weiter nach unten, hier setzte ebenfalls im Verlauf eine Gegenbewegung ein. Am besten schnitten Aktien aus dem Technologiesektor (-0,9%) ab, die an den Vortagen aber auch am stärksten unter Druck gestanden hatten. Am Ende rangierten Versorgeraktien (-3,6%) und Rohstoffwerte (-3,5%).
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Sehr schwach - Infineon schlossen nach dem Quartalsbericht 1,3 Prozent schwächer. Während der Umsatz die Erwartungen verfehlt habe, hätten die Ergebnisse leicht über den Prognosen gelegen, hieß es bei JP Morgan. Continental gaben um 1,1 Prozent nach. Dass der Autozulieferer die Abspaltung und den Börsengang des Unternehmensbereichs Automotive prüft, stützte kaum. United Internet brachen um 17,6 Prozent ein. Das Unternehmen verzeichnete zwar Kundenwachstum und steigerte den Umsatz, verdiente jedoch weniger und senkte zudem die Prognose wurde gesenkt. Der Kurs der Tochter 1&1 brach ebenfalls nach Geschäftzahlen um 13,2 Prozent ein. Auch 1&1 hat die Prognose gesenkt.
XETRA-NACHBÖRSE
Airbus zeigten sich nach Auslieferungszahlen und Neubestellungen im Juli beim Broker Lang & Schwarz 0,2 Prozent leichter. Adidas lagen ebenfalls einen Tick unter dem Xetra-Schlusskurs. Der Sportartikelhersteller hatte am Abend mitgeteilt, dass Vorstandsmitglied Martin Shankland nach 27 Jahren das Unternehmen verlassen wird.
USA - AKTIEN
Sehr schwach - Die in der Vorwoche begonnene Talfahrt beschleunigte sich noch. Zu Handelsbeginn sackten die Indizes teils um bis zu rund 6 Prozent ab, ehe sie in eine wacklige Erholungsbewegung übergingen, unterstützt von US-Konjunkturzahlen. Neue Einkaufsmanagerdaten fielen besser als erwartet aus bzw. verfehlten die Erwartungen relativ knapp. Auslöser der weltweiten massiven Kursverluste der vergangenen Tage waren Rezessionsängste, nachdem Konjunkturdaten aus den USA jüngst sehr schwach ausgefallen waren - insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Das befeuerte Ängste, dass die für September fest erwartete Zinssenkung in den USA zu spät kommen könnte und der US-Konjunktur deswegen eine harte Landung droht. Auf die Stimmung drückte auch die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. Nicht wenige Marktteilnehmer sprachen aber auch nur von einer Korrektur an den heißgelaufenen Börsen. Das Technologie-Flaggschiff Nvidia verbilligte sich um weitere 6,7 Prozent. Laut Berichten verschiebt Nvidia die nächste Generation von KI-Chips wegen technischer Probleme um mindestens drei Monate. Für diese liegen bereits Bestellungen von Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und Meta vor. Intel büßten nach dem Kursdebakel nach enttäuschenden Geschäftszahlen in der Vorwoche weitere 6,6 Prozent ein. Apple verloren 4,8 Prozent. Auf den Kurs drückte zum einen, dass Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway fast die Hälfte seiner Apple-Aktien im zweiten Quartal abgestoßen hat. Daneben belastete, dass die Google-Mutter Alphabet ihren Kartellrechtstreit mit der US-Regierung verloren hat. Für Alphabet ging es um 4,5 Prozent abwärts. Laut einem Bundesrichter wendet Google illegale Praktiken an, um sein Suchmaschinenmonopol aufrechtzuerhalten. Apple hat von Alphabet Zahlungen dafür erhalten, dass Google die Standardsuchmaschine auf seinen iPhones ist.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,89 +0,7 3,88 -53,1
5 Jahre 3,62 +0,4 3,62 -38,1
7 Jahre 3,67 -0,2 3,67 -30,4
10 Jahre 3,77 -1,5 3,79 -10,6
30 Jahre 4,06 -4,4 4,11 9,2
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 06, 2024 01:44 ET (05:44 GMT)
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