06.08.2024 07:43:44

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

Angesichts der Rezessionssorgen und der Angst vor einer Ausweitung des Nahostkonflikts waren sichere Häfen gesucht. Dazu gehören in erster Linie Staatsanleihen. Nach dem bereits starken Rückgang der vergangenen Tage war die Tendenz allerdings in engen Grenzen uneinheitlich. Die Zehnjahresrendite sank ganz leicht auf 3,77 Prozent. Vor Wochenfrist betrug sie noch knapp 4,20 Prozent. Mittlerweile spekuliert der Markt auf eine Zinssenkung um einen vollen Prozentpunkt und mehr bis zum Jahresende.

DEVISEN

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0950 -0,0% 1,0954 1,0972 -0,9%

EUR/JPY 159,80 +1,2% 157,85 157,13 +2,7%

EUR/CHF 0,9381 +0,5% 0,9335 0,9337 +1,1%

EUR/GBP 0,8573 -0,0% 0,8574 0,8595 -1,2%

USD/JPY 145,93 +1,3% 144,11 143,19 +3,6%

GBP/USD 1,2773 -0,0% 1,2776 1,2765 +0,4%

USD/CNH 7,1452 +0,1% 7,1372 7,1209 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 55.748,05 +2,4% 54.431,45 54.576,55 +28,0%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Mit den gesunkenen Renditen tendierte der Dollar weiter schwach. Der Dollar-Index fiel um 0,5 Prozent, in der Spitze kostete der Euro gut 1,10 Dollar. Gesucht waren am Devisenmarkt der Franken und der Yen. Beide gelten wie US-Staatsanleihen als sogenannte sichere Häfen in Krisenzeiten. Dazu hatte die japanische Notenbank jüngst die Zinsen erhöht. Der Yen schwächt sich am Dienstag im asiatischen Handel deutlich ab. Der Dollar notiert aktuell bei 145,93 Yen, nach rund 143 Yen am Vortag.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,03 72,94 +1,5% +1,09 +3,8%

Brent/ICE 77,22 76,3 +1,2% +0,92 +2,5%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Die Erdölpreise stiegen leicht um rund 0,4 Prozent - im Spannungsfeld von Rezessionssorgen und der Nahostkrise.

METALLE

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.408,25 2.410,24 -0,1% -1,98 +16,8%

Silber (Spot) 27,10 27,30 -0,7% -0,20 +14,0%

Platin (Spot) 914,85 911,50 +0,4% +3,35 -7,8%

Kupfer-Future 3,97 4,00 -0,6% -0,02 +0,8%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Goldpreis geriet in den Abwärtsstrudel sinkender Rohstoffpreise. Er verbilligte sich um 35 auf 2.408 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer betonten, eigentlich sprächen Rezessionsängste, Risikoscheu, schwächerer Dollar und nachgebende Marktzinsen für das Gold.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK AUSTRALIEN

*Australiens Zentralbank hält Cash Rate Zielsatz unverändert bei 4,35%

GELDPOLITIK USA

Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, ist nicht übermäßig besorgt über den Arbeitsmarktbericht vom Juli - und schon gar nicht über eine bevorstehende Rezession. Eine "geldpolitische Anpassung" werde eher früher als später kommen, sagte sie, und es bestehe kein Grund zur Sorge. In einem moderierten Gespräch bei einer Veranstaltung der Hawaii Executive Collaborative beschrieb Daly den US-Arbeitsmarkt als "sich verlangsamend, aber nicht von einer Klippe stürzend".

ADIDAS

Vorstandsmitglied Martin Shankland wird nach 27 Jahren das Unternehmen verlassen. Hoa Ly, SVP Sourcing, soll die Verantwortung für alle Beschaffungsvorgänge tragen, CFO Harm Ohlmeyer die zusätzliche Verantwortung für die Bereiche Supply Chain und Tech übernehmen.

AIRBUS

hat im, Juli 77 Flugzeuge ausgeliefert. Von Januar bus Juli waren es damit 400. Zugleich erhielt der Flugzeugbauer im Juli brutto 59 Neubestellungen.

ZALANDO

hat im zweiten Quartal den Gewinn überproportional zum Umsatz und Bruttowarenwertvolumen GMV gesteigert und dabei die Margen verbessert. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte der Online-Modehändler. Zalando muss sich zudem eine oder einen neuen Chief Financial Officer (CFO) suchen. Wie der Online-Modehändler mitteilte, hat CFO Sandra Dembeck ihren Vertrag, der bis Ende Februar 2025 läuft, nicht verlängert. Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten genannt (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

2. QUARTAL 2Q24 ggVj 2Q24 ggVj 2Q23

GMV 3.842 +3% 3.875 +4% 3.736

Umsatz 2.643 +3% 2.618 +2% 2.556

EBIT bereinigt 172 +19% 159 +10% 145

EBIT-Marge bereinigt 6,5 -- 6,1 -- 5,7

Ergebnis nach Steuern 96 +69% 86 +52% 57

GMV = Bruttowarenwert (gross merchandise value)

CARL ZEISS MEDITEC

Für die ersten neun Monate wurden folgende Eckdaten genannt (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

. BERICHTET PROG* PROG

9MON 9M23/24 ggVj 9M23/24 ggVj 9M22/23

Umsatz 1.487 -2% 1.488 -1% 1.510

EBIT 163 -34% 172 -30% 245

EBIT-Marge 10,9 -- 11,6 -- 16,2

Ergebnis nach Steuern/Dritten 118 -42% 129 -37% 205

Ergebnis je Aktie 1,32 -42% 1,44 -37% 2,29

* eigene Berechnung (Halbjahreszahlen + 3Q Prognosen)

FRAPORT

hat im zweiten Quartal mehr umgesetzt und unter dem Strich mehr verdient als am Markt erwartet. Am Heimatdrehkreuz Frankfurt verlangsamte sich allerdings die Erholung des Geschäftes von der Pandemie. Waren die Passagierzahlen in den ersten drei Monaten des Jahres noch um mehr als 10 Prozent gestiegen, lag das Plus von April bis Juni bei rund 4,5 Prozent. Die Jahresprognose präzisierte der Konzern. Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten genannt (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Bilanzierung nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

2. QUARTAL 2024 2Q24 ggVj 2Q24 ggVj 2Q23

Umsatz 1.149 +11% 1.094 +5,3% 1.039

EBITDA 355 +10% 360 +11% 323

EBIT 226 +11% 234 +14% 204

Ergebnis nach Steuern 148 +26% 148 +26% 118

Ergebnis nach Steuern/Dritten 134 +31% 130 +27% 102

Ergebnis je Aktie 1,45 +31% 1,30 +17% 1,11

RATIONAL

Für das zweite Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

. BERICHTET PROG PROG

2. QUARTAL 2Q24 ggVj 2Q24 ggVj 2Q23

Umsatz 295 +6% 291 +4,6% 278

EBIT 78 +12% 73 +4,6% 70

EBIT-Marge 26,4 -- 25,0 -- 25,0

Ergebnis nach Steuern 61 +12% 57 +4,0% 54

Ergebnis je Aktie 5,36 +12% 5,01 +4,6% 4,79

ADTRAN NETWORKS

hat im zweiten Quartal einen weiteren Umsatzeinbruch verzeichnet und erneut rote Zahlen geschrieben. Der Anbieter von Netzwerklösungen für die Bereitstellung von Cloud- und Mobilfunkdiensten verwies auf eine schwächere Kundennachfrage aufgrund des anhaltend unsicheren makroökonomischen Umfelds sowie auf weiterhin hohe Lagerbestände bei Kunden, die deshalb weniger bestellten. Adtran Networks zeigte sich dennoch zuversichtlich. Im Zeitraum April bis Juni ging der Umsatz um 36,4 Prozent auf 108,2 Millionen Euro zurück. Das Proforma-EBIT lag bei minus 2,48 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Konzernverlust von 0,826 Millionen Euro. Dass der Konzernverlust so deutlich geringer ausfiel als der operative Verlust, sei vor allem auf einen Steuerertrag in Höhe von 6,4 Millionen Euro im zweiten Quartal zurückzuführen.

ALPHABET/GOOGLE

hat seinen Kartellrechtsstreit mit der US-Regierung verloren. "Google ist ein Monopolist und hat als solcher gehandelt, um sein Monopol aufrechtzuerhalten", urteilte Richter Amit P. Mehta vom US-Bezirksgericht für den District of Columbia. Das Urteil könnte sich auch auf Apple auswirken. Das Unternehmen hat von Alphabet Zahlungen dafür erhalten, dass Google die Standardsuchmaschine auf seinen iPhones ist.

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 06, 2024 01:44 ET (05:44 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!