03.07.2024 09:32:38

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KfW Research: KfW-ifo-Fachkräftebarometer - / Fachkräftemangel von

Branche zu Branche und regional sehr unterschiedlich ausgeprägt

Frankfurt am Main (ots) -

- Fachkräfteknappheit im Sommer 2024 durch schwache Konjunktur verringert, aber

weiter auf hohem Niveau

- 35 % der deutschen Unternehmen erleben Behinderung der Geschäftstätigkeit

durch fehlendes Fachpersonal

- Dienstleistungsbranche und Unternehmen in östlichen Bundesländern

überdurchschnittlich stark betroffen

Der Fachkräftemangel in Deutschland hat, bedingt durch die Konjunkturschwäche,

weiter abgenommen: Im 2. Quartal 2024 melden 35 % der Unternehmen im

KfW-ifo-Fachkräftebarometer eine Behinderung ihrer Geschäftstätigkeit durch

fehlendes Fachpersonal - das sind rd. ein Prozentpunkt weniger als im Januar

2024, dem Zeitpunkt der letzten Erhebung, und 15 Prozentpunkte weniger als im

Juli 2022, als der Fachkräftemangel sein bisheriges Hoch seit Beginn der

Befragung aufwies. Trotz des deutlichen Rückgangs bleibt der Fachkräftemangel im

historischen Vergleich immer noch auf sehr hohem Niveau und damit weiter eine

Herausforderung für die Wirtschaft.

Im Dienstleistungsbereich liegt die Fachkräfteknappheit weiterhin deutlich über

dem Durchschnitt - 42 % der Unternehmen dieses Wirtschaftsbereichs sehen ihre

Geschäftstätigkeit dadurch beeinträchtigt. Im Verarbeitenden Gewerbe waren mit

25 % dagegen deutlich weniger Unternehmen betroffen, denn die konjunkturelle

Abschwächung hat seit Mitte 2022 vor allem in Industrieunternehmen die

Arbeitskräftenachfrage verringert. Allerdings sind immer noch fast dreimal so

viele Industrieunternehmen betroffen wie im langfristigen Mittel: Im

Durchschnitt aller Quartale seit 1991 meldete jedes zehnte der Unternehmen im

Verarbeitenden Gewerbe Behinderungen durch fehlende Fachkräfte. Im Handel

behinderte der Fachkräftemangel aktuell 28 % der Unternehmen. Im Einzelhandel

lag der Anteil bei 30 %, im Großhandel und im Bauhauptgewerbe jeweils bei 27 %.

Insgesamt waren im 2. Quartal 2024 kleine und mittlere Unternehmen mit 34 %

etwas weniger betroffen als große Unternehmen (36 %).

Blickt man tiefer in die Branchen, so zeigt sich die Betroffenheit vom

Fachkräftemangel stark ausdifferenziert: Besonders hohe Anteile betroffener

Unternehmen melden aktuell Rechts- und Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit

71 %. Mehr als 50 % waren es unter den Betrieben der Gebäude- und

Gartenbetreuung sowie des Landverkehrs (Straße, Schiene), bei Architektur- und

Ingenieurbüros, unter Reisebüros, Reiseveranstaltenden und sonstigen

Reservierungsdienstleistenden.

Stark nachgelassen hat der Fachkräftemangel dagegen in diversen

Industriezweigen. Relativ wenig betroffen sind derzeit u. a. Herstellende von

Leder, Lederwaren und Schuhen, (11 %), von Holz-, Flecht- und Korbwaren (15 %),

elektrischen Ausrüstungen (15 %) und von Möbeln (16,5 %) sowie Unternehmen der

Metallerzeugung- und Bearbeitung (14 %).

Wie in den Branchen, so zeigen sich auch regional deutlich Unterschiede.

Besonders ausgeprägt ist der Fachkräftemangel derzeit in Ostdeutschland mit 40%

betroffenen Unternehmen. Zum Vergleich: In Hessen und Rheinland-Pfalz liegt der

Anteil bei 32 %. Arbeitgeber in vielen Regionen der ostdeutschen Bundesländer

haben aufgrund eines spürbaren Rückgangs der inländischen Erwerbsbevölkerung und

der geringen Zuwanderung besondere Schwierigkeiten, qualifizierten Nachwuchs zu

bekommen. Gerade strukturschwache ländliche und kleinstädtische Regionen laufen

dadurch Gefahr, wirtschaftlich zurückfallen.

"Die Fachkräfteknappheit bleibt weiter ein großes Thema für die Unternehmen in

Deutschland, auch wenn sie aufgrund der konjunkturellen Schwächephase erneut

etwas zurückgegangen ist", sagt Dr. Fritzi Köhler. Geib, Chefvolkswirtin der

KfW. "Mit 35 % behindert sie immer noch einen erheblichen Teil der Unternehmen.

Alle Wirtschaftsbereiche sind betroffen, große Unternehmen etwas häufiger als

der Mittelstand. Mit dem erwarteten Anziehen der Konjunktur wird auch der Mangel

an Fachkräften sich wieder verstärken. In welchem Ausmaß, hängt davon ab, wie

erfolgreich ein Gegensteuern gelingt, etwa mit Anreizen für eine höhere

Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren, mit der Anwerbung und Integration

qualifizierter Zuwandernder, bedarfsgerechter Qualifizierung und Umschulung von

Arbeitnehmern sowie Maßnahmen zur Steigerung der einzel- und

gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität, zum Beispiel durch eine stärkere

Digitalisierung".

Das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer ist abrufbar unter

KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/

Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Fachkr%C3%A4ftebarome

ter/)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Christine Volk,

Tel. +49 69 7431 3867

E-Mail: mailto:christine.volk@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5814926

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