21.11.2023 10:48:38

OTS: Roland Berger / Medizintechnikbranche: Weltweit sinkende Margen treffen ...

Medizintechnikbranche: Weltweit sinkende Margen treffen deutsche

Unternehmen besonders stark (FOTO)

München (ots) -

- Durchschnittliche Gewinnspanne deutscher MedTech-Firmen sinkt von 17 Prozent

im ersten Halbjahr 2022 auf 14 Prozent im ersten Halbjahr 2023

- Nordamerikanische Unternehmen halten ihren Rentabilitätsvorsprung konstant

- Geschäft mit Labor- und Diagnostiklösungen (26 Prozent) und chirurgischen

Instrumenten (22 Prozent) am profitabelsten

Die Rentabilität der MedTech-Branche hat 2022 und 2023 weltweit deutlich

abgenommen. Gründe sind steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne, aber

auch Lieferkettenprobleme. Unternehmen mit Sitz in Deutschland sind

überdurchschnittlich betroffen, ihr EBITDA sank im ersten Halbjahr 2023 auf nur

noch 14 Prozent des Umsatzes, das sind drei Prozent weniger als im

Vorjahreszeitraum und acht Prozent weniger als bei Wettbewerbern in Nordamerika.

Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede innerhalb der Branche: Am

schlechtesten schneiden Hersteller von Einwegmaterial (12 Prozent) ab, während

es in den Segmenten Labor- und Diagnostiklösungen (26 Prozent), chirurgische

Instrumente (22 Prozent) sowie medizinische Hilfsmittel und Geräte (18 Prozent)

vergleichsweise gut lief. Das ergibt die Global MedTech Study 2023, für die

Experten von Roland Berger mehr als 100 der weltweit führenden börsennotierten

Unternehmen der Branche analysiert haben.

"Der Umsatz der globalen MedTech-Branche steigt zwar nach wie vor im Schnitt um

etwa acht Prozent pro Jahr, doch in jüngerer Vergangenheit sind die Kosten vor

allem durch geopolitisch bedingte Energie- und Rohstoffpreissteigerungen sowie

inflationsbedingte Lohn- und Gehaltserhöhungen überdurchschnittlich gestiegen",

sagt Thilo Kaltenbach, Partner von Roland Berger. "Die Unternehmen haben zwar

versucht, die höheren Produktionskosten an die Kunden weiterzugeben, doch ist

dies nur zum Teil gelungen. Dementsprechend sinken weltweit die Gewinnspannen

der Unternehmen."

Dabei zeigt die Analyse deutliche Unterschiede, sowohl regional als auch

sektoral: So ist der Anteil der Unternehmen mit unterdurchschnittlicher Leistung

in Deutschland größer als in Resteuropa, Nordamerika oder dem

asiatisch-pazifischen Raum. Während etwa in den USA und Kanada die

durchschnittlichen Margen von Mitte 2022 bis Mitte 2023 von 25 auf 22 Prozent

zurückgingen, sank das EBITDA europäischer MedTech-Unternehmen von 20 auf nur

noch 17 Prozent des Umsatzes; in Deutschland von 17 auf 14 Prozent.

Sektoral gesehen blieben die Bereiche Labor und Diagnostik mit einer mittleren

Marge von 26 Prozent im ersten Halbjahr 2023 der profitabelste Teil der Branche;

sie verloren einen Prozentpunkt gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 und fünf

Punkte gegenüber dem pandemiebedingten Allzeithoch von 2021. Ähnliches gilt für

Anbieter von chirurgischen Instrumenten und medizinischen Hilfsmitteln und

Geräten, bei denen die Rentabilität mit 22 beziehungsweise 18 Prozent inzwischen

wieder etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie liegt.

Optimierungsprogramme zeigen Wirkung

Im Dentalsegment sanken die Margen um einen Punkt auf 14 Prozent. Hier sorgten

allerdings Innovationen und Digitalisierung für ein verbessertes

Leistungsportfolio der Unternehmen und ein entsprechend starkes Umsatzwachstum,

das die Wirkungen des harten Wettbewerbs und der großen Verhandlungsmacht auf

Kundenseite zum Teil ausglich. Die niedrigsten Gewinnspannen haben mit 12

Prozent nach wie vor die Segmente Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien:

Sie leiden unter inflationsbedingten Lohnerhöhungen und einer begrenzten

Produktdifferenzierung. Dennoch konnten beide Segmente als einzige ihre Margen

im ersten Halbjahr 2023 stabilisieren und sogar leicht verbessern. "Hier wirken

Programme zur Leistungsverbesserung, die beispielsweise zu mehr Automatisierung

und einer Verringerung des Personalbestands geführt haben", Marco Bühren,

Principal bei Roland Berger.

Für den Roland Berger-Experten sind die sinkenden Gewinnspannen ein Beleg für

den Druck, dem die MedTech-Branche aktuell ausgesetzt ist. Doch die Studie zeigt

auch, dass nicht alle Unternehmen gleich betroffen sind und manche deutlich

besser abschneiden als andere. "Wer in der aktuell schwierigen

Wettbewerbssituation bestehen will, muss sich fragen, was die erfolgreicheren

Unternehmen besser machen als die Nachzügler", sagt Kaltenbach. "Ein

Allheilmittel gibt es nicht, aber unsere Analyse zeigt, dass die stärksten

Firmen vier Merkmale gemeinsam haben: erstens eine herausragende

unternehmerische Führung, zweitens eine kohärente Strategie, drittens eine hohe

Umsetzungskompetenz und viertens eine angemessene Größe und Finanzlage. Es ist

nun auch an der Zeit, die Investitionen in Robotics und Digitalisierung in

profitable Geschäftsmodelle zu übersetzen. Langfristig kommt noch die 'Licence

to operate' dazu, für die es eine gute Umwelt-, Sozial- und Governance-Strategie

(ESG) braucht. Wer an diesen Hebeln ansetzt, hat gute Chancen, die eigene

Rentabilität und damit den Geschäftserfolg auf Dauer zu sichern."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:

https://content.rolandberger.com/hubfs/07_presse/Global_MedTech_2023.pdf (https:

//mailing.rolandberger.com/e3t/Ctc/DJ+113/clG6204/VVYkPl47-LL9N3CCwjshPfnHW6mk3C

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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32053/5654126

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