Dollarkurs
08.07.2025 14:32:00
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Stichwort - Währungsunion und Euro
Aus den derzeit 20 Staaten der Eurozone werden bald 21. Nachdem der Euro in den zwölf Gründerländern, darunter Österreich am 1. Jänner 2002 als Echtgeld (ab 1. Jänner 1999 als Buchgeld) eingeführt worden war, gesellten sich über die Jahre samt Bulgarien neun Länder hinzu. Mit dem Balkanland werden es ab Beginn des kommenden Jahres insgesamt 21 Euroländer sein. Der dortige Lew folgt bereits einem fixen Wechselkursmechanismus.
EU-Länder, die die Gemeinschaftswährung einführen wollen, müssen Kriterien in vier Bereichen Inflation, öffentliche Finanzen, Wechselkurs und langfristige Kreditkosten erfüllen. Der neueste, am Mittwoch veröffentlichte Konvergenzbericht bescheinigt dem Balkanstaat Bulgarien mit seinen gut sechs Millionen Einwohnern, diese Kriterien zu erfüllen. Die noch nötige Zustimmung des EU-Rats gilt laut Beobachtern nur noch als Formsache.
Die Euro-Einführung gilt gemeinhin als Anziehungsfaktor für ausländische Direktinvestitionen. Die Schuldenaufnahme dürfte gerade dem verhältnismäßig armen Bulgarien erleichtert werden.
Sorgen bereitete die Euro-Einführung zuletzt aber beispielsweise in Kroatien, dem derzeit jüngsten Mitglied der Währungsunion, das 2023 beitrat. Während sich Touristen nicht mehr ums Geld wechseln kümmern brauchen, sind die Preise gestiegen - das trifft vor allem die einheimische Bevölkerung, aber auch wieder Touristen.
350 Millionen Bürger im Währungsraum
Rund 350 Millionen Menschen in den Eurozonen-Ländern teilen sich die gemeinsame Währung, die Europa eint. Gerade für Österreich als Exportnation brachte der Euro viele Vorteile. Der erweiterte europäische Binnenmarkt kam der Austro-Volkswirtschaft wie fast keiner anderen in Europa zugute, denn die meisten Ausfuhren gehen dorthin.
Für die Ältesten in Österreich gab es am 1. Jänner 1999 den Startschuss zur vierten Währung in ihrem Leben. Da startete die Gemeinschaftswährung als Buchwert, um 2002 tatsächlich zum offiziellen Zahlungsmittel zu werden. Das geschah vorerst noch parallel zu Schilling, Lire, Franc, Gulden, D-Mark und Co. Beim Start dabei waren Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien, schlussendlich auch Griechenland - zwölf von damals 15 Mitgliedsstaaten der EU. Nach und nach gesellten sich Slowenien, Malta, Republik Zypern, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und Kroatien in den Klub. Mit 2026 wird Bulgarien Mitglied.
In etlichen Staaten allerdings machen Rechtspopulisten Stimmung gegen den Euro und fordern die Rückkehr zu nationalen Währungen. Ein Problem: Die Geldpolitik wurde zwar bei der EZB gebündelt, Wirtschafts- und Haushaltspolitik jedoch blieben weitgehend in der Verantwortung der Nationalstaaten.
Monatlich werden rund 1,5 Millionen Schilling in Euro getauscht
Die Gemeinschaftswährung war 1999 mit einem Kurs von gut 1,17 Dollar gestartet. Das bisherige Rekordtief wurde im Oktober 2000 bei 0,8225 Dollar markiert, bis Juli 2008 kletterte der Euro dann aber auf das Rekordhoch von 1,6038.
Fest steht, dass 1 Euro für immer 13,7603 Schilling wert ist. Rund 6,8 Milliarden Schilling waren zum Jahreswechsel noch nicht umgetauscht, monatlich werden laut Angaben der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) etwa 1,5 Millionen Schilling in Euro gewechselt.
Pro-Argumente und Ruf als "Teuro"
Die Vorteile einer gemeinsamen Währung liegen aus Sicht der Befürworterinnen und Befürworter auf der Hand: Wer im Euroraum reist, muss kein Geld mehr wechseln und dafür Gebühren zahlen. Einkäufe im Ausland oder das Vergleichen von Preisen sind einfacher. Der Wettbewerb um Kunden über Landesgrenzen hinweg kann zu günstigeren Preisen für Produkte führen. Unternehmen sparen, weil Kosten für Währungsumtausch und Absicherung von Wechselkursschwankungen wegfallen. Seinen Ruf als "Teuro" ist der Euro trotzdem nie ganz losgeworden.
phs
ISIN EU0009652759 WEB https://www.ecb.europa.eu/home/html/index.de.html

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