01.07.2014 11:48:00

Swisscanto: Die Geldflut hebt auch weiterhin alle Boote

Der vergangene Börsenmonat stand ganz im Zeichen der Zentralbanken: Vor allem das Maßnahmenbündel der Europäischen Zentralbank sorgte an den Aktien- und Kapitalmärkten für Kauflaune, die nicht einmal durch den neuen Krieg im Irak beeinträchtigt wurde.

Belastungsfaktoren, die an den Börsen eine Wende herbeiführen könnten, sind noch nicht in Sicht. Unser Übergewicht bei Aktien zu Lasten von Anleihen und Cash behalten wir bei, das leichte Untergewicht bei Rohstoffen führen wir auf eine neutrale Positionierung zurück. 

Mit ihrer umfangreichen geldpolitischen Lockerung hat die EZB die Erwartungen der Märkte erfüllt. EZB-Chef Mario Draghi: "Wir haben den Zugriff der Banken auf unbegrenzte Liquidität bis Ende 2016 verlängert. Das ist ein Signal." Den europäischen Banken soll so die Kreditvergabe an Unternehmen schmackhaft gemacht werden. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen in der europäischen Peripherie haben Probleme, von ihren Banken gewünschte Finanzierungen zu erhalten. Gemäß neuesten Daten der EZB schrumpft die Kreditvergabe in der Eurozone immer noch (-2,7 Prozent im Vorjahresvergleich). 

Konjunktur: Weltweiter Ausblick weiter positiv

Die weltweiten Frühindikatoren lassen den Schluss auf die Fortsetzung der breit abgestützten wirtschaftlichen Erholung zu. Eine Ausnahme von diesen positiven Erwartungen sehen wir in Frankreich. Große Unterschiede bei der Dynamik des Wachstums gibt es zwischen den USA und Europa. Die US-Wirtschaft wächst nach den kalten Wintermonaten jetzt wieder stark (BIP-Jahresrate von vier Prozent im 2. Quartal) - wir gehen deshalb davon aus, dass die Berichtssaison im Juli recht positiv verlaufen wird. In Europa bleibt das Wachstum knapp im positiven Bereich; die Arbeitslosigkeit geht nur sehr langsam zurück (Arbeitslosenquote aktuell 11,7 Prozent nach zwölf Prozent im Vorjahr). Deflationsgefahren sehen wir nicht. Der wirtschaftliche Vorsprung der USA findet an den Märkten seinen Niederschlag in einer Vergrößerung des Renditevorsprungs von US-Treasuries vor Bunds und Eidgenossen. Auch konnten die wichtigen US-Aktienindizes im Juni abermals neue Rekordhochs verzeichnen. 

Zinsen: US-Notenbank "behind the curve"

Die fortdauernde Geldflut verhindert bei Anleihen weiterhin die erwartete Zinswende. Die US-Notenbank ist unserer Ansicht nach nun "behind the curve" geraten - das heißt, es mehren sich die Anzeichen, dass allfällige Leitzinserhöhungen zu spät durchgeführt werden könnten. Die US-Notenbank wird den Leitzins womöglich schnell und kräftig erhöhen müssen, was für die Aktien- und Kapitalmärkte definitiv schwierig zu verdauende Kost wäre. So weit ist es jedoch noch nicht; die US-Inflationserwartungen liegen noch stabil verankert bei 2,2 bis 2,3 Prozent. Deshalb werden auf der Suche nach ein bisschen Rendite immer noch mehr oder weniger blindlings Anleihen aller Bonitäten und Laufzeiten gekauft. Das hat Staats- wie auch Unternehmensanleihen nochmals verteuert. Statt bei EUR-Anleihen wie bisher auf eine kurze Duration zu setzen, wechseln wir auf eine neutrale Duration.  

Währungen: Weiterhin Dollar long

Das vor Monatsfrist ausgebaute Übergewicht im Dollarblock behalten wir bei. Auch bei anderen Währungspositionen wird keine Änderung vorgenommen.  

Aktien: Übergewicht wird beibehalten

Auch an unserem Übergewicht von Aktien zu Lasten von Anleihen und Cash ändern wir nichts. Die Voraussetzungen für weitere Kursanstiege von Aktien sind kurz- bis mittelfristig weiter gegeben. Das meiste Potenzial für Kursanstiege sehen wir nach wie vor bei europäischen Aktien.

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