18.05.2015 15:20:00
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Swisscanto: Eurozone im Aufschwung
Die Eurozone gewinnt an Fahrt dank tiefem Ölpreis, schwachem Euro und großzügiger EZB. Die US-Notenbank zeigt keine Eile mit der Zinserhöhung.
Die Weltwirtschaft befindet sich weiter auf Erholungskurs, aber es zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Während die US-Wirtschaft nach einer leichten Abkühlung zu Beginn des Jahres wieder zulegen dürfte, nimmt die Erholung in der Eurozonedeutlich Fahrt auf. Der tiefe Ölpreis, ein schwacher Euro und die Unterstützung durch das im März begonnene Anleihenkaufprogrammder Europäischen Zentralbank (EZB) verleihen der Konjunktur in der Währungsunion Auftrieb. Die EZB wird inden kommenden anderthalb Jahren Anleihen im Umfang von über einer Billion Euro kaufen und damit das Zinsumfeld aufdem Alten Kontinent auf absehbare Zeit prägen. Während die Eurozone von der schwachen Währung profitiert, stellt derstarke Franken für viele Schweizer Unternehmen eine grosse Herausforderung dar. Die Schweiz wird zwar nicht in eineRezession schlittern, aber eine spürbare wirtschaftliche Abkühlung ist nach der Aufhebung des Mindestkurses unausweichlich.
Auch Japan kommt nicht recht vom Fleck. Das Wachstum liegt unter den Erwartungen, und die Teuerung ist deutlich gesunken.Beides ist nicht im Sinne der japanischen Zentralbank, was diese zu weiteren geldpolitischen Stimulierungsmassnahmen verleitenkönnte. Um die Wachstumsabschwächung abzufedern, hat auch die chinesische Zentralbank in den vergangenen Monatenihre Geldpolitik gelockert. Weitere Schritte sind dort nur eine Frage der Zeit.
Die Finanzmärkte sind also weiterhin stark von der Politik der Zentralbanken geprägt. Während die US-Notenbank sichlangsam an eine Normalisierung der Geldpolitik herantastet, bleiben die meisten anderen Zentralbanken auf einem expansivenKurs. Wegen der erwarteten Divergenz in der Geldpolitik ist der Zinsvorsprung der USA vor Europa deutlich angestiegen.Dies hat zu einer starken Aufwertung des Dollars geführt. Beim Ausblick der US-Unternehmen zeigen sich bereits erste negative Einflüsse der erstarkten Währung. Die US-Notenbank wird sich hüten, durch ein allzu aggressives Auftreten den Dollar weiteranzutreiben. Das Lohnwachstum in den USA ist moderat und die Inflationserwartungen liegen weiterhin deutlich unter 2%.Beides erlaubt der US-Notenbank, mit einer Zinserhöhung zu warten.
Das Bewertungsniveau an den Finanzmärkten mahnt zwar zu einer etwas defensiveren Haltung, aber das wirtschaftlicheUmfeld und die sehr grosszügigen Zentralbanken sprechen für weiter steigende Vermögenspreise. Anleger bekommen diefinanzielle Repression voll zu spüren und sind auf der Suche nach Rendite gezwungen, ihre Risikobereitschaft zu überprüfenund gegebenenfalls höhere Risiken in Kauf zu nehmen.
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