Gold: Kaufinteresse lässt wieder nach

von Jörg Bernhard

Die "taubenhaften Töne" der Europäischen Zentralbank haben Gold eine temporäre Erholungsrally beschert, die mittlerweile aber auszulaufen scheint. Zwei Korrelationen haben am gestrigen Donnerstag komplett versagt, schließlich war die Verteuerung des gelben Edelmetalls trotz eines starken Dollars und trotz freundlicher Aktienmärkte eingetreten. Normalerweise korrelieren beide Anlageklassen negativ mit dem Goldpreis. Grundsätzlich scheint dessen Schutzfunktion aber weiterhin zu funktionieren. Mit Gold kann man derzeit zwar keine überdurchschnittliche Rendite erzielen, die stabilen Preise im Bereich von 1.300 Dollar machen angesichts der ungelösten Schuldenproblematik den Krisenschutz aber keineswegs zu einem Auslaufmodell.

Am Freitagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 4,70 auf 1.303,60 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Mehr Öl aus Russland und Saudi-Arabien

Am gestrigen Donnerstag traf sich in Moskau der russische Energieminister Alexander Novak mit seinem saudischen Amtskollegen Khalid al-Falih. Beide seien sich prinzipiell einig, den graduellen Ausstieg der beschlossenen Förderkürzungen anzugehen. Eine Option sei zum Beispiel die derzeitigen Kürzungen von 1,8 Millionen auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren. In einer Woche dürfte beim OPEC-Treffen in Wien darüber heftig diskutiert werden. Länder, die über keine Kapazitätsreserven verfügen, haben sich in der Vergangenheit von einem höheren Ölangebot wenig begeistert gezeigt.

Am Freitagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit gehaltenen Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future (Juli) um 0,02 auf 66,87 Dollar, während sein Pendant auf Brent (August) um 0,08 auf 75,86 Dollar zurückfiel.